Großeinsatz in Landshut
Passant meldet bewaffnete Person an Schule: Was wirklich dahinter steckte

27.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:00 Uhr

Die Polizei Landshut leitete umgehend umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein, in welche auch der Polizeihubschrauber involviert war. −Symbolbild: Polizei Bayern

Ein Passant hat eine bewaffnete Person an einer Landshuter Schule gemeldet. Schnell verbreitete sich die Meldung in der Stadt und auch die Info, dass ein Polizeihubschrauber deswegen unterwegs war. Tatsächlich steckte etwas anderes dahinter.



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Wie die Polizei Landshut am Nachmittag mitteilte, kam es am Donnerstagvormittag erneut zu drei Brandfällen im Innenstadtbereich.
Gegen 11.14 Uhr bemerkte eine Frau auf der öffentlichen Damentoilette des Hauptfriedhofes eine Rauchentwicklung. Ein unbekannter Täter hatte das Feuer entfacht. Die Landshuter Feuerwehr rückte an und löschte den Brand. Die Frau wurde glücklicherweise nicht verletzt.

Nur kurze Zeit später gegen 11:23 Uhr brach auf der Toilette des Parkhauses Mühleninsel ein Brand aus, welcher durch die Feuerwehr gelöscht werden musste. Gegen 12:02 Uhr bemerkte der Hausmeister des Rathauses den Brand der öffentlichen Männertoilette in der Fleischbankgasse.

Brandserie beschäftigt Polizei und Feuerwehr bereits seit 22. April



Seit dem 22. April beschäftigt eine Serie von Bränden in Papiercontainern und öffentlichen Toiletten in der Landshuter Innenstadt die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Landshut. In allen Fällen gingen entweder Papiercontainer, beziehungsweise die Klopapierrollen, Handtuchspender oder Papierkörbe in Toiletten in Flammen auf.

Die Feuerwehr konnte die Brände jeweils unter schwerem Atemschutz mit Wasser und Schwerschaum löschen. Je nach Erfordernis wurde bei den Gebäuden mit Überdrucklüftern auch noch eine Entrauchung durchgeführt. Aufgrund der Häufung der Ereignisse und der immer wieder identischen Brandorte geht aber auch die Landshuter Feuerwehr nicht von Zufall oder Versehen sondern von vorsätzlichen Taten aus.

Polizei suchte per Hubschrauber und mit Zivilkräften nach Zündler



In allen drei Fällen konnte sich der Täter unerkannt vom Tatort entfernen. Personen kamen bei den Brandereignissen nicht zu Schaden. Die Polizei Landshut leitete umgehend umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein, in welche auch der Polizeihubschrauber involviert war.

Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen waren auch Zivilkräfte eingesetzt. „Dies führte zu kurzzeitigen Fehlinformationen im schulischen Umfeld, da durch Passanten eine zivile Person mit Waffe gemeldet wurde. Dies hatte zur Folge, dass an einigen Landshuter Schulen Bedenken aufkamen“, so ein Polizeisprecher.

Bei der gesehenen Person handelte es sich den Beamten zufolge aber um einen Zivilpolizisten. „Auch die teilweise verbreitete Information, der Polizeihubschrauber fliege aufgrund einer Person mit Waffe über Landshut ist falsch“, so der Sprecher.

Am Nachmittag und frühen Abend zwei weitere Brände



Im Laufe des Nachmittags und des frühen Abends kamen nochmal zwei Brände von Papiercontainern - in der Steckengasse sowie in der Rochusgasse - hinzu. Das teilte die Freiwillige Feuerwehr am Abend mit. Damit erhöhe sich die Zahl derartiger Einsätze seit dem 22. April auf 15.

Polizei bittet um Zeugenhinweise



Wer Hinweise auf den Täter in einem der drei Fälle von Brandstiftung geben kann wird gebeten sich mit der Polizei Landshut unter 0871-92520 in Verbindung zu setzen.

Toiletten vorübergehend gesperrt



Vier Öffentliche WC-Anlagen sind wegen der Brandstiftung gesperrt, teilte die Stadt Landshut am späten Nachmittag mit. Nicht nutzbar sind deswegen aktuell die Herren-Toilette am Ländtorplatz (Brand am Dienstag 25. April), die komplette WC-Anlage beim Hauptfriedhof (Brand am 26. und 27. April) sowie die öffentlichen Herren-WCs auf der Mühleninsel und an der Rückseite des Rathauses I in der Fleischbankgasse (Brände am 27. April).

Um den Schaden an der Toilettenanlage in der Friedhofstraße zu beheben, muss die gesamte Anlage auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben. Die Toilette Mühleninsel kann nach entsprechender Reinigung demnächst wieder freigegeben werden. Über das weitere Vorgehensweise bezüglich der Herren-Toilette am Rathaus kann noch keine Aussage getroffen werden.