Hilflose Vögel
Stadt Passau auf Taubenfang: Vögel am Bschütt offenbar ausgesetzt

20.03.2024 | Stand 26.03.2024, 15:16 Uhr

Was sollen wir hier? Acht weiße Tauben wissen mit ihrer Freiheit in der Ilzstadt offenbar nicht viel anzufangen. Der Käfig, in dem sie offenbar zuvor lebten, steht hinter dem leeren Kiosk beim Bschütt. − Foto: Weigl

Die Stadt Passau will sich um die acht weißen Tauben am Bschütt kümmern. Die Vögel waren offenbar ausgesetzt worden und wussten mit ihrer Freiheit nicht wirklich etwas anzufangen.



Der Käfig, in dem sie gebracht worden sein müssen, befand sich hinter dem Kiosk. Auf Anfrage der PNP teilte das OB-Büro am Mittwoch mit, dass man sich der Fundtiere annehme. Man habe sich mit „fachkundigen Personen in Verbindung gesetzt“, die sich nun seit Montag darum bemühe die Tiere einzufangen.

Stadtrat mit Herz für Tauben



Stadtrat Mattthais Weigl wohnt ganz in der Nähe – und er hat ein Herz für Tauben. Daran haben sich wohl Passanten erinnert, denen die Tiere aufgefallen waren. Von Weigl stammt der Vorschlag, dass die überall verbreiteten Stadttauben in eigens dafür aufgestellten Häusern, sogenannten Taubenschlägen, betreut werden sollten, was dem Tierwohl dienen und die Population besser regeln könnte. Vor Ort in der Ilzstadt zeigte er sich überzeugt, dass die Rassetauben ausgesetzt wurden.

Züchter: Mit Tierliebe nichts zu tun

„Brieftauben sind das nicht,“ ist der Passauer Züchter Rainer Zirngibl überzeugt. Dann wären sie nämlich nicht mehr da. Soweit er das auf dem Foto erkennen könnte, müsste es sich um Ziertauben handeln. Auf dem Käfig sei ein Name zu entziffern, über den vielleicht Rückschlüsse auf den Halter gezogen werden könnten. Über dessen Vorgehen, das mit Tierliebe nichts zu tun habe, kann Zirngibl nur den Kopf schütteln. Der Passauer ist seit vielen Jahren Geflügelzüchter und würde tausende von Kilometern fahren, um seine eventuell verloren gegangene Vögel wieder einzufangen. Verletzte Brieftauben anderer Züchter päppelt er wieder auf, damit sie heimfliegen können.

Die Tauben würden in der Ilzstadt sicher etwas zu fressen finden, so Zirngibl. Es gebe genügend Vogelhäuser und Menschen, die Tauben aktiv füttern, auch wenn das verboten ist. Doch lange überleben würde die kleine Schar trotzdem nicht. „Zwei Wochen vielleicht.“ Wegen ihrer weißen Farbe nämlich seien sie leichte Beute für Katzen, Marder oder Raubvögel.