Von Franz Gruber
Jedes Jahr am Österreichischen Nationalfeiertag (26. Oktober) bringt der ORF das Format „9 Plätze – 9 Schätze“. Da werden dann aus jedem der neun Bundesländer die schönsten Plätze von einer Jury und letztendlich vom Fernsehpublikum ermittelt. Die jährliche Suche nach dem schönsten Platz Oberösterreichs sollte heuer auch an den wildrauschenden Kösslbach, insbesondere ins Kleinod Kneiding führen. Obwohl im Vorjahr rund 1 Million Zuseher bei einem Marktanteil von 32 Prozent mit dabei waren, bekam der Staatssender eine Absage.
„Kneiding soll Kneiding bleiben“, findet Schardenbergs Bürgermeister Stefan Krennbauer: „Wer in Kneiding spazieren gehen will soll auch in Zukunft seine Ruhe haben!“ In Kneiding fehle es an der Infrastruktur für mehr Besucher. Der Ort hat zwar eine schmucke Dorfkirche, einen beliebten Wirt und eine Mühle, es gibt aber fast keine Parkplätze für Pkw und gar nicht für Busse. „Kneiding ist touristisch nicht erschlossen“ – so der Ortschef. Wirt Franz Jodlbauer bläst ins selbe Horn: „Wir wollen das nicht, unser kleiner Ort mit 40 Einwohnern will weiterhin seine Bodenständigkeit beweisen“.
In Kneiding ist noch vieles wie’s früher war, ein kleines Innviertler Fleckchen Erde, sprich ein Dorf zum Verlieben. In seinem urigen Gasthaus treffen sich Bürger aus dreierlei Gemeinden, nämlich aus Schardenberg, Esternberg und Münzkirchen, zum Stammtisch, aber auch viele Passauer sind hier Stammgäste. Neben der 1862 errichteten neugotischen Kapelle kann man ein altes Sägewerk bestaunen. „Natürlich und gemütlich“ soll Kneiding bleiben, das wünscht sich auch Tourenführer und Naturschützer Franz Haslehner vom Alpenverein Schärding, der die vielen Wanderwege im Naherholungsgebiet betreut.
Welchen Ort nun die beiden ORF-Moderatoren Barbara Karlich und Armin Assinger schließlich für das Bundesland Oberösterreich bei der 11. Livesendung am 26. Oktober präsentieren werden steht jedenfalls noch in den Sternen.
