Benachbarter Kindergarten evakuiert
Nach Unwetter: Kirchturm im Kreis Rosenheim wohl einsturzgefährdet

28.07.2021 | Stand 22.09.2023, 1:28 Uhr

Ein Riss ist nach einem Unwetter kurz unterhalb vom Dach des Kirchturms zu sehen. Statiker müssen nun überprüfen, ob der Turm einsturzgefährdet ist. −dpa

Schwere Unwetter am Mittwochmittag haben dazu geführt, dass ein Kirchturm im Landkreis Rosenheim möglicherweise einsturzgefährdet ist. Das gab das Landratsamt bekannt.

+++UPDATE: Kirchturm in Halfing nicht einsturzgefährdet +++

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Der Schwerpunkt der Einsätze nach dem Unwetter lag demnach in den Gemeinden Halfing, Amerang, Höslwang und Söchtenau. In Halfing wurden durch den orkanartigen Sturm die Dächer mehrerer Gebäude abgedeckt. "Auch der Kirchturm wurde stark beschädigt und ist möglicherweise einsturzgefährdet", so eine Landratsamts-Sprecherin.



Ein Statiker sei bereits vor Ort. Ein benachbarter Kindergarten wurde inzwischen sicherheitshalber evakuiert. Aus diesem Grund wurde auch die Ortsdurchfahrt gesperrt. "Im Bereich des Kirchturms in Halfing wurde auch ein Hotel mit rund 50 Personen inzwischen geräumt", hieß es gegen 19 Uhr. Die etwa 200 Bewohner der Wohnhäuser im Sicherheitsradius von 150 Metern um den Kirchturm befinden sich noch in ihren Häusern. Hier wollte die örtliche Einsatzleitung zunächst die Einschätzung des Fachstatikers abwarten.

Am Abend war daher ein Hubleiterfahrzeug der Berufsfeuerwehr München auf dem Weg nach Halfing. "Der Arm des Hubfahrzeuges kann bis auf rund 50 Meter ausgefahren werden und soll dem Fachstatiker eine möglichst genaue Beurteilung des beschädigten Kirchturms von außen ermöglichen", so eine Landratsamts-Sprecherin.

Bürger sollen in ihren Häusern bleiben

"Bürgerinnen und Bürger werden gebeten in ihren Häusern zu bleiben und den Ortskern von Halfing großräumig zu meiden", so die Behördensprecherin weiter. Dies gelte für das gesamte Gebiet: Aufgrund des lokal begrenzten, aber sehr heftigen Sturmereignisses könne es weiterhin zu umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Gebäudeteilen kommen. "Vermeiden Sie unter allen Umständen den Aufenthalt im Freien, Autofahrten und Spaziergänge. Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort", so der Appell an die Bürger.

Zahlreiche Keller vollgelaufen, hundert Haushalte ohne Strom

In Halfing sowie in Amerang liefen zudem zahlreiche Keller voll. Sie wurden bereits ausgepumpt, hieß es am Nachmittag. Außerdem war die Straße von Amerang in Richtung Obing kurzzeitig wegen umgefallener Bäume gesperrt.

In Höslwang wurden die Dächer dreier Wohnhäuser und eines Bauerhofes beschädigt. Die Straße Sonnering - Höslwang musste gesperrt werden. Außerdem lag eine Stromleitung auf einer Länge von etwa 150 Metern am Boden. Ein Vertreter des Energieversorgers wurde bereits angefordert.

"Rund 100 Haushalte in der stark von dem Unwetter betroffenen Gemeinde Halfing sind derzeit ohne Strom", hieß es gegen 19 Uhr. Da es sich überwiegend um landwirtschaftliche Anwesen handelt, soll nun abgeklärt werden, ob Unterstützung durch Feuerwehr oder technisches Hilfswerk benötigen wird. Die Hilfsorganisationen könnten mit Stromaggregaten helfen.