Zwiesel
Datenklau? Bayerwald-Zahnarzt warnt vor digitaler Patientenakte

27.09.2019 | Stand 19.09.2023, 6:32 Uhr

Roman Bernreiter betont, seine Praxis sei "telematikfrei". Der Zahnarzt ist ein erklärter Gegner der vom Gesundheitsministerium vorgegebenen Vernetzung aller an der Patientenversorgung beteiligten Stellen. −Foto: Schlenz

Vor wenigen Tagen erst hat der Fall Schlagzeilen gemacht: Tausende Datensätze mit Gesundheitsinformationen von Patienten waren für längere Zeit im Internet zugänglich. Betroffen waren unter anderen zahlreiche Menschen im Raum Ingolstadt. "Es kam, wie es kommen musste", sagt dazu der Zwieseler Zahnarzt Roman Bernreiter.

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Der Vorsitzende der "Zahnärzte Bayerwald" ist ein entschiedener Gegner der Pläne von Gesundheitsminister Jens Spahn, ab 2022 die elektronische Patientenakte einzuführen. Denn dann, fürchtet Bernreiter, könnten sensibelste Daten von Patienten in die falschen Hände geraten.

"Mit dem Einspeisen von Patientendaten auf zentrale Server privater Betreiber gehören das Arztgeheimnis und die ärztliche Schweigepflicht der Vergangenheit an. Das Ganze ist nicht zu kontrollieren", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. "Niemand weiß, wer Zugriff auf diese Server haben wird, und die Daten können mit Sicherheit auch gehackt werden. Schon in den letzten Jahren hat es erfolgreiche Cyberangriffe auf Patientendaten in den USA, Norwegen oder Singapur gegeben."

− rz

Ein Interview mit Bernreiter lesen Sie am Freitag kostenlos mit PNP Plus und in den Lokalausgaben Zwiesel und Grafenau der Passauer Neuen am Online-Kiosk.