Kalteck
Raser-Unfall von Kalteck: Gutachten ist da

23.05.2019 | Stand 19.09.2023, 21:37 Uhr

Die Daten des Audi TT des vermeintlichen Unfallverursachers wurden in einem technischen Gutachten ausgewertet. −F.: Muhr

Mehr als zehn Monate nach dem tödlichen Unfall bei Kalteck (Landkreis Regen), der nach Erkenntnissen der Polizei wohl auf Raserei zurückzuführen ist, sind die Ermittlungen immer noch nicht abgeschlossen. Allerdings hat die Staatsanwaltschaft mittlerweile das Technik-Gutachten zum Auto des mutmaßlichen Verursachers vorliegen. Dies bestätigte Leitender Oberstaatsanwalt Rudolf Helmhagen auf Anfrage des Viechtacher Bayerwald-Boten.

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Neben diversen Zeugenaussagen und einem Unfallgutachten will die Strafverfolgungsbehörde ihre eventuelle Anklage vor Gericht auf eine technische Expertise stützen, die auch die von dem Audi TT gespeicherten Daten beinhaltet. Dieses Gutachten sei nun den Beschuldigten mit der Möglichkeit zur Stellungnahme zugegangen, sagte der Chefermittler dem VBB. Die Frist dazu laufe noch im Mai ab, so Helmhagen weiter. Die Stellungnahmen würden im Anschluss bewertet und danach werde über eine Anklageerhebung entschieden.

Sollten die Mutmaßungen und bekannt gewordenen Erkenntnisse zutreffen, müssen der zur Unfallzeit 27 Jahre alte Audi-Fahrer und ein damals 53-jähriger Motorradfahrer mit einer Anklage vor dem Landgericht Deggendorf rechnen. Im Raum steht der Verdacht auf Teilnahme an einem illegalen Straßenrennen mit Todesfolge - ein Verbrechen, für das das Gesetz mindestens ein Jahr Gefängnis vorsieht. Hergang und Zeugenaussagen ließen nach dem Unfall vom 14. Juli darauf schließen, dass sich der Audi-Fahrer und der Motorrad-Pilot auf der kurvigen Kalteck-Straße ein Rennen geliefert haben. Dabei kam es an jenem Samstagabend zu der verhängnisvollen Kollision des Audi-Sportwagens mit dem Opel-Ascona von Heiko A. (38). Der zweifache Familienvater aus Neukirchen b. Hl. Blut starb noch an der Unfallstelle, sein Sohn Johannes (10) überlebte schwerverletzt und hat ein Leben lang an den Folgen des Unfalls zu tragen.

− jkl

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