Bodenmais
Erlesene Kirchenmusik im Jahresschlussgottesdienst

02.01.2019 | Stand 19.09.2023, 6:37 Uhr

Pfarrer Alexander Kohl (rechts hinter dem Altartisch) feierte mit Diakon Josef Schlecht den Jahresschlussgottesdienst −Foto: Bauer

"Bleib doch noch a bisserl da" . Auf diese Worte hatte Pfarrer Alexander Kohl seine Predigt im Jahresschlussgottesdienst am Silvesterabend ausgerichtet und dabei auch die dringende Bitte der beiden Jünger zum Herrn auf dem Weg nach Emmaus einfließen lassen: "Bleibe doch bei uns".

Die gut einstündige Eucharistiefeier wurde wieder mit anspruchsvoller Kirchenmusik mitgestaltet. Wie schon in der Christmette und am Weihnachtstag kam die Pastoralmesse in A des Tiroler Komponisten, Chorregenten und Organisten Johann Obersteiner (1824-1896) zur Aufführung – in etlichen Probenstunden eingeübt – sowie das "Transeamus" vom deutschen Komponisten und Kirchenmusiker Joseph Ignaz Schnabel (1767-1831) und weihnachtliche Chorsätze durch die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores Mariä Himmelfahrt, Solisten und Instrumentalisten aus Deutschland und Tschechien, dem Bläserensemble der Knappschaftskapelle, Dr. Karl Zechel an der Orgel unter der Gesamtleitung von Vit Aschenbrenner zur beeindruckenden Aufführung.

Eingezogen zum Jahresschlussgottesdienst waren Pfarrer Alexander Kohl und Diakon Josef Schlecht mit einer großen Schar an Ministranten. "Gut, dass wir zusammengekommen sind, um Gott zu danken für das Vergangene und seinen Beistand zu erbitten für das Künftige", eröffnete Kohl die Eucharistiefeier.

In seiner Predigt erzählte der Ortsgeistliche vom Gefängnisseelsorger Petrus Ceelen und dessen Begegnung mit der schwerkranken Miri, die er oft besuchte. "Nur ein bisschen da sein", war ihr Wunsch auf die Frage Ceelens: "Was soll ich tun?". Beschämt hatten ihn die Worte, als ihn Miri umarmte und sagte: "Du hast mir heute so geholfen".

Die Oma zum Enkel, ein Kranker zu einem alten Freund meint sehnsuchtsvoll: "Bleib doch noch a bisserl da". Dies werde auch in dem alten Kirchenlied des lutherischen Theologen Josua Stegmann deutlich: "Ach bleib mit deiner Gnade bei uns Herr Jesus Christ". Der Gottesdienst mündete in eine Andacht vor dem Allerheiligsten Altarsakrament, "das unter uns in der unscheinbaren Gestalt des Brotes gegenwärtig ist", so der Pfarrer. Dass in seiner Liebe und Treue bei den Menschen bleibt und ihnen seine Nähe schenkt, wurde darin gebetet.
Die fünf Glocken der Pfarrkirche läuteten schließlich abwechselnd bei den Fürbitten durch Pfarrer Alexander Kohl und Monika Wölfl. Mit den 16 Täuflingen im vergangenen Jahr, für welche die Dreifaltigkeitsglocke erklang, wurde auch an jene Kinder gedacht, die an Armut, Vernachlässigung und Gewalt leiden. Die Marienglocke läutete für 16 Kinder, die erstmals Jesus als Brot des Lebens haben und für 29 Firmlinge, die den Heiligen Geist empfangen haben. Unter dem Geläut der Sebastianiglocke wurden die 16 Ehepaare, alle Familien, Verheiratete, Verwitwete, Geschiedene und Alleinstehende in das Gebet eingeschlossen. Für alle Anliegen der Gläubigen erklang die Franz-Xaver-Glocke. Die Sterbeglocke läutete für die 42 Toten der Pfarrei im Jahr 2018, es wurde dabei auch für die Menschen gebetet, die einsam und alleine sterben müssen. Nach dem Eucharistischen Segen mit der Monstranz bildete das Tedeum den Abschluss der Feier. Alles Gute und ein gesegnetes Jahr 2019 wünschten Pfarrer Alexander Kohl und Diakon Josef Schlecht allen Mitfeiernden beim Verlassen des Gotteshauses an den Kirchenausgängen.

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Das von Vit Aschenbrenner (vorne) geleitete Gesamtorchester mit Dr. Karl Zechel an der Orgel führte anspruchsvolle Kirchenmusik im Jahresschlussgottesdienst auf

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Pfarrer Alexander Kohl (rechts) feierte mit Diakon Josef Schlecht den Jahresschlussgottesdienst

Achtung: Fotos: Bauer

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