Dreisessel
Ein Quadratmeter Hoffnung: Am Dreisessel blüht Böhmischer Enzian

19.08.2019 | Stand 19.09.2023, 6:41 Uhr

Begeistert vom Erfolg: (v.l.) Thomas Zipp (Projektbetreuer), Sarah Scholz (BaySF), Dr. Norbert Schäffer (LBV), Gudula Lermer (BaySF), Angelika Nelson (LBV), Harlad Schäfer (BaySF) und Marco Müller (Naturparkranger) hinter der erfolgreichen Probefläche. −Foto: Ruth Waas

Dieses Jahr ist ein wegweisender Erfolg im Artenhilfsprojekt für den weltweit vom Aussterben bedrohten Böhmischen Enzian geglückt. Zum ersten Mal wurden auf einer Probefläche am Dreisessel im Bayerischen Wald über 70 blühende Pflanzen gezählt. Zum Vergleich: Letztes Jahr wurden in ganz Bayern nur insgesamt 72 blühende Exemplare der Art kartiert.

"Ich bin begeistert, dass es uns gemeinsam gelungen ist, dem Böhmischen Enzian wieder Hoffnung zu geben. Die Art ist in seinem Bestand weltweit bedroht und fällt damit in die gleiche Kategorie wie der Schneeleopard - wenn er hier in der Dreiländerregion verschwindet, verschwindet er ganz", beurteilt Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern (LBV), die Situation. Bei einem gemeinsamen Ortstermin am Dreisessel machten sich die Bayerischen Staatsforsten, der LBV, der Projektbetreuer der Höheren Naturschutzbehörde und der Naturpark Bayerischer Wald einen Eindruck von den Entwicklungen beim Artenhilfsprojekt.

Die Probefläche mit dem sensationellen Ergebnis liegt in den höheren Lagen des Bayerischen Waldes am Dreisessel auf einer Fläche der Bayerischen Staatsforsten. Hier scheinen die klimatischen Bedingungen ideal, sodass die Pflanzen gut und zahlreich wachsen konnten. "Wir haben zurzeit wohl über 90 Prozent des bayerischen Bestandes des Böhmischen Enzians auf diesem Quadratmeter", erklärt Gudula Lermer, die Leiterin des Forstbetriebes Neureichenau.

− pnp

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