Deggendorf
Mehr als der Weidezaun ist nicht drin

20.02.2019 | Stand 19.09.2023, 6:57 Uhr

Für Chihuahua Lulu ist es ein Leichtes, unter dem bereits geflickten Zaun hindurchzulaufen. Ein fester Zaun darf um die Hundewiese aber nicht gebaut werden, erklärt die Stadt. Der Weidezaun jedoch wird voraussichtlich kommende Woche erneuert, verspricht der Bauhofleiter. −Foto: Binder

Chihuahua Lulu ist schon einmal mit dem Kopf zwischen die Maschen geraten. "Das hätte ihn beinahe erwürgt", der Schreck sitzt Frauchen Julia Eigsberger noch in den Knochen. Der grobmaschige Zaun rund um die Hundespielwiese an der Donau ist für das kleine Hündchen alles andere als ideal. Vor allem aber auch, weil er schon recht marode ist: An mehreren Stellen kann Lulu problemlos drunter durch laufen. Löcher im Zaun wurden bereits mit neuen, helleren Fäden geflickt – aber auch das hält nicht lange.

Der Miniatur-Bullterrier Leo von Christian Ettl und der Boardercollie-Schäferhund-Mix Karli von Harald Reichenauer können zwar nicht drunter durchschlüpfen. "Aber für einen größeren Hund ist es auch kein Problem, darüber zu springen", erklärt Christian Ettl und demonstriert, wie leicht sich die Stangen, an denen der Weidezaun befestigt ist, umtreten lassen.

Die Stadt hat die Wiese jenseits der Eisenbahnbrücke an der Donau im Jahr 2015 zur Hundespielwiese gemacht – damals als Versuch auf vielfache Bitten hin. Zunächst waren die 5000 Quadratmeter nur mit 28 einzelnen Pfosten umgrenzt – der Hochwasserschutz lässt in diesem Bereich keinen festen Zaun zu. Der Weidezaun als Kompromiss kam bald, 2017 wurde er zum ersten Mal erneuert. "Ich will gar nicht g’schaftln", erklärt Julia Eigsberger. "Aber wenn Hunde verletzt werden können, da hört’s für mich auf." Sie sei daher schon bei der Stadtverwaltung und sogar bei der Polizei gewesen mit ihrem Anliegen, die Umzäunung auf Vordermann zu bringen. Bisher wurde jedoch nur die Tür im Zaun, aus der ein Eisenteil gefährlich herausstand, repariert. Das ändert sich bald, verspricht Bauhofleiter Franz Siedersberger auf Nachfrage der DZ: "Wir haben sogar Ersatzzaun da. Sobald es die Witterung zulässt, werden wir die Umzäunung ordentlich wieder instand setzen." Voraussichtlich wird das in der kommenden Woche sein.

Die Fläche im Überschwemmungsgebiet der Donau gehört dem Freistaat Bayern und nicht wie der Donaupark der Stadt – weswegen in Letzterem auch die Anleinpflicht gilt und auf der Hundespielwiese nicht. Diese ist vom Wasserwirtschaftsamt als Provisorium geduldet, so Siedersberger. Im Falle einer Überschwemmung darf nichts Befestigtes auf dem Gelände sein – keine Laternen, keine Beschattung, auch kein fester Zaun. Alles muss schnell entfernt werden können – deswegen ist der Weidezaun das einzige Machbare.

− kw

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