Hengersberg
Die Rätsel der Frauenbergkirche

16.06.2018 | Stand 20.09.2023, 0:55 Uhr
Robert Fuchs

Josef Ammerer deutet auf ein Votivbild von 1798, auf dem der Halsgraben zu sehen ist, der die Burg auf dem Frauenberg vor feindlichen Übergriffen schützte und über den zu ganz alter Zeit auch eine Zugbrücke geführt haben soll. − Fotos: Fuchs

Auch nach der Sanierung und der Entdeckung der Burgmauer gibt die Frauenbergkirche noch Rätsel auf. Die DZ hat sich mit Josef Ammerer auf Spurensuche begeben.

Während der Bauarbeiten der erst kürzlich abgeschlossene Sanierung der Kirche wurde die Burgmauer entdeckt. Auf der Ostseite der Anlage befand sich eine Zugbrücke, die über einen Halsgraben führte und somit auch den Bestand einer Burg untermauert. Der in Stein gemauerte Schlossbrunnen ist noch heute gut erhalten und sichtbar als Zeitzeuge im Anwesen von Gertraud Art zu finden.

Bei einem Ortstermin mit Gertraud Art und Pfarrbrief-Redakteur Josef Ammerer, der Geschichten um den Frauenberg, dessen Baugeschichte und die Bedeutung der Burg zusammenfasste und sie nach und nach im Hengersberger Pfarrbrief veröffentlichen wird, präsentierte sich der Brunnen in einem Zustand, als wäre er noch immer in Betrieb. Ammerer vermutet, dass er etwa vor 1000 Jahren gegraben wurde, 25 Meter, bis hinunter zum Grundwasser der Ohe.

Der ehemalige Deggendorfer Kreisarchäologe Dr. Karl Schmotz, der sich in den Deggendorfer Geschichtsblättern ausgiebig mit der Geschichte der Frauenbergkirche auseinandersetzt, und Kreisarchäologe Stefan Hanöffner waren von Anfang an überzeugt, dass auf dem Frauenberg eine Burg stand. Wie diese genau ausgesehen hat, darüber ist allerdings bis heute nichts bekannt. Es dürfte sich um eine Kastenburg gehandelt haben, vermutet Josef Ammerer. In der Frauenbergkirche gibt es ein Votivbild von 1798, das einen Halsgraben auf der Ostseite der Burg zeigt, der wohl vor feindlichen Überraschungsangriffen schützen sollte. Noch heute sei dieser so genannte Halsgraben, über den irgendwann eine Zugbrücke geführt haben soll und über den später ein fester Weg führte, zu erahnen, nämlich vom steilen Treppenaufgang der Nordseite her, so Ammerer.

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