Stammham
Äskulapnatter gefunden: "Widerspricht allem, was wir wissen"

03.02.2020 | Stand 21.09.2023, 23:23 Uhr

Nachdem Prof. Dr. Gerhard Röderer die Äskulapnatter genau inspiziert hatte, ließ er sie wieder frei. −Foto: red

Einen ungewöhnlichen Fund hat Prof. Dr. Gerhard Röderer aus Stammham am Sonntagvormittag gemacht: eine ausgewachsene, etwa 1,50 Meter lange Äskulapnatter. Das allein wäre noch nicht so außergewöhnlich, kommt diese Schlangenart, die zu den größten in ganz Europa zählt und vor einigen Jahren fast als ausgestorben galt, mittlerweile ja wieder häufiger vor.

Besonders ist jedoch die Jahreszeit, halten die Tiere im Februar schließlich normalerweise Winterruhe. Bei etwa zehn Grad Außentemperatur hat sich die Schlange wohl aber aus ihrem Versteck gewagt. "Sie war sehr langsam unterwegs, deshalb war es unkompliziert, sie zu fangen", so Röderer.

Daniel Renner vom Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern hat das Verbreitungsgebiet der Äskulapnattern untersucht und die Tiere studiert. Dass das Tier jetzt auftaucht, "widerspricht allem, was wir über die Äskulapnattern wissen". Schließlich handle es sich um eine mediterrane Schlange. Der früheste Fund, den Renner bisher dokumentiert hat, war am 8. März 2019. Aber Renners Forschungen haben auch ergeben: "Bei der Äskulapnatter handelt es sich um ein Buch mit sieben Siegeln."

− jor

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