Der Zustrom an Flüchtenden aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine aber auch aus anderen Krisenregionen der Welt reißt nicht ab. Auch der Landkreis Rottal-Inn erhält laufend staatliche Zuweisungen von Flüchtenden - und muss nun handeln.
Da die Kapazitäten an bestehenden Unterkünften mittlerweile erschöpft sind, errichtet das Landratsamt daher nun in Pfarrkirchen ein vorübergehendes Containerdorf mit Platz für bis zu 300 Menschen. Landrat Michael Fahmüller stellt in einer am Donnerstagvormittag verbreiteten Pressemitteilung dazu klar: „Selbstverständlich ist uns bewusst, dass sich in diesen herausfordernden Zeiten auch unter den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises die Stimmen mehren, die den Zustrom an Flüchtenden kritisch sehen und die Einschränkungen für die heimische Bevölkerung beklagen. Entsprechende Schreiben erreichen mich derzeit häufig.“
Landrat Fahmüller: Containerdorf ist „hervorragende Lösung“
Weiter heißt es: „Dennoch: Die Menschen aus der Ukraine und aus anderen Teilen der Welt sind nun einmal hier und brauchen eine vernünftige Unterkunft, wo sie gerade jetzt im Winter mit ihren Familien bleiben können.“ Das Aufstellen des Containerdorfes, so der Landrat, sei seiner Meinung nach eine hervorragende Lösung, da sie nach Fertigstellung einerseits den Flüchtenden ausreichend Wohnraum biete, andererseits keine Einschränkungen für die heimische Bevölkerung mit sich bringe. „Es müssen bis auf weiteres keine Turnhallen geschlossen, kein Sportunterricht und kein Vereinsleben ausfallen, was wiederum die Bürgerinnen und Bürger entlastet.“
Der Container-Komplex wird im Pfarrkirchner Industriegebiet entstehen – an der Ludwig-Frischhut-Straße südlich der Firmen Frischhut und Getränke Endres. Der Standort habe auch für die Flüchtenden große Vorteile, so Fahmüller: „Die zentrale Lage bietet kurze Wege zu allen Geschäften des täglichen Bedarfs, was den Menschen, insbesondere denen, die nicht mobil sind, den Alltag erleichtert und eine Menge Kosten spart. Auch die wichtigen Behörden sind einfach zu erreichen.“
Landkreis mietet 5600 Quadratmeter großes Grundstück
Die Vorbereitungen beginnen voraussichtlich ab Montag, 9. Januar. Das 5600 Quadratmeter große Grundstück und die Container, von denen einige als Küchen und Sanitäranlagen dienten, würden vom Landratsamt im Auftrag der Staatsregierung für die Zeitdauer des Bedarfs gemietet. Unter anderem werde auc ein Sicherheitsdienst für das Gelände engagiert.
„Das Containerdorf ist in turbulenten Zeiten die optimale Lösung, um allen Interessen so gut gerecht zu werden wie es eben geht“, ist der Landrat überzeugt. „Wir sind sehr froh, diese Option gefunden zu haben und danken ausdrücklich allen daran Beteiligten.“
− red
