Wurmannsquick
Von Boulderhalle bis „Alpen-Döner“

8. Klasse der Mittelschule gestaltet im Rahmen des Projekts „Digitale Zukunftsnacht“ ihren Ort neu

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:31 Uhr

Über ihre kreativen Ergebnisse freuen sich nicht nur die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse, sondern auch Schulleiter Franz Bauer (hinten, links) und Klassleiter Tobias Stockner (rechts). −Foto: Fleischmann

Von Nikolas Bauer

Bessere Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, weniger Leerstand und ein saniertes Schulhaus wünscht sich die 8. Klasse der Mittelschule Wurmannsquick für die Zukunft. Das haben die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts „Digitale Zukunftsnächte“ erarbeitet. Dabei beschäftigten sie sich während einer Nacht im Schulhaus mit der Frage, was denn in ihren Augen getan werden müsse, um im Jahre 2050 ein perfektes Wurmannsquick zu erhalten. Ihre Ideen setzten 28 Schülerinnen und Schüler und vier Schülersprecher in „Minetest“ um, einem Computerspiel, bei dem die Spieler Bauten mit Blöcken erschaffen können.

Wunsch nach Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten



Die Mittelschule Wurmannsquick war eine von drei Schulen in Niederbayern, die den Zuschlag für das Projekt von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung erhalten hat. Dementsprechend groß war die Freude, als die Wahl auf die 8. Klasse von Klassleiter Tobias Stockner fiel, der sich dafür im Jahr zuvor schon beworben hatte.

Die externen Betreuerinnen des Projekts, Mirjam Schneider und Uta Löhrer, sowie Medienpädagoge Gregor Walter führten die Klasse im Laufe des Nachmittags an das Thema heran. Auch Andreas Wenzeis, Wurmannsquicker Jugendbeauftragter, und Isabella Meier, Vertreterin der kommunalen Jugendarbeit Rottal-Inn, informierten die Schülerinnen und Schüler, wie denn Politik vor Ort funktioniere und wie sie ihre Ideen in der Realität umsetzen können. Im Anschluss verwirklichte die Klasse ihre Visionen im Computerspiel. Am nächsten Morgen wurden die Ergebnisse präsentiert.

Zwei Gruppen wünschten sich einen Einkaufskomplex im Dorfzentrum, in den neben verschiedenen Läden auch Freizeitmöglichkeiten wie eine Go-Kart-Bahn oder Jugendräume integriert waren. Sogar E-Auto-Ladestationen waren auf den geräumigen Parkplätzen verfügbar.

Auch über die Sanierung des Schulhauses machten sich einige Gruppen Gedanken. Heller und geräumiger soll es sein, mit großer Turnhalle und Aula, die auch außerhalb der Schulzeiten für beispielsweise Konzerte genutzt werden könnten. Eine Boulderhalle könnte, wenn auch in abgespeckter Form, in die Turnhalle integriert werden. Ganz moderne Klassenzimmer mit digitalen Tafeln wären auch ganz toll, schwärmte ein Schüler, der diese schon in einer Schule in Mitterskirchen gesehen habe. Ein Fast-Food-Restaurant mit Blick auf die bayerischen Alpen wurde auch gebaut, das ganz originell „Alpen-Döner“ genannt wurde.

Beste Projekte werden in Landshut präsentiert



Im Anschluss wurden die drei am besten umgesetzten Ideen bestimmt, deren Erbauer als Delegation Mitte des Jahres nach Landshut fahren dürfen. Dort nimmt die Wurmannsquicker Delegation an einer Diskussionsveranstaltung teil. Zu dieser gehören: Arina Panasiuk, Magdalena Pfaffinger, Julia Aich, Laura Antczak, Fenja Bauer, Maximilian Schmidt, Bastian Prinz, Jonas Galler, Maximilian Hallhuber und Michael Eckbauer. Gemeinsam mit 26 anderen Delegationen bayerischer Schulen, die ebenfalls an dem Projekt der Landeszentrale für politische Bildung teilgenommen haben, stellen sie ihre Ideen den Repräsentanten der jeweiligen Kommunen, Landkreise und Bezirke vor.

Klassleiter Tobias Stockner freut sich über die vielen kreativen Ideen und gute Mitarbeit der Klasse, er fasst zusammen: „Den Schülerinnen und Schülern spielerisch politische Bildung beizubringen war das Ziel, und das haben wir voll und ganz geschafft.“

Das Projekt fand ebenfalls großen Anklang unter den Schülerinnen und Schülern, war es doch ein so anderes Lernen wie sonst im Schulalltag. Zoe Tischlinger, eine Schülerin der 8. Klasse, meint: „Auch wenn das Thema neu für mich war, hatten wir alle viele Ideen. Sie im Spiel umzusetzen, war nicht so leicht, aber es hat trotzdem tolle Ergebnisse gegeben. Es hat die Gemeinschaft gestärkt und wir hatten viel Spaß dabei.“