Bei der vermissten Journalistin im Inntal, die seit Donnerstagmorgen gesucht wird, handelt sich nach Informationen der Mediengruppe Bayern um Alexandra Föderl-Schmid, die stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung. Die Polizei befürchtet, dass sich Föderl-Schmid das Leben genommen hat.
Großangelegte Suchaktion am Donnerstagvormittag auf dem Inn im Grenzgebiet zwischen Bayern und Oberösterreich: Knapp 100 Einsatzkräfte aus beiden Ländern waren vor Ort, gesucht wurde mit rund einem Dutzend Booten nach einer vermissten weiblichen Person, die nach Informationen der Mediengruppe Bayern von Zeugen im 6,2 Grad kalten Wasser gesehen worden war.
Bei der Frau soll es sich, wie aus Polizeikreisen zu erfahren war, um die bekannte Journalistin Alexandra Föderl-Schmid (53) handeln. Die stellvertretende Chefredakteurin der „Süddeutsche Zeitung“ sieht sich aktuell mit Plagiatsvorwürfen hinsichtlich ihrer journalistischen Beiträge sowie ihrer Doktorarbeit konfrontiert. Die Süddeutsche Zeitung hatte eine Untersuchung in die Wege geleitet und eine externe Kommission mit der Prüfung der Vorwürfe beauftragt. Föderl-Schmid selbst zog sich daraufhin aus dem operativen Tagesgeschäft bei der Zeitung zurück.
Mehrere Hinweise am Inn gefunden
Wie die Landespolizeidirektion Oberösterreich auf Anfrage der Mediengruppe Bayern bestätigt, gab es einen Einsatz am Inn wegen Suizidgefahr. Am Ufer und im Wasser waren Gegenstände entdeckt worden, die eindeutig der vermissten Person zugeordnet werden konnten. Außerdem wurde auf dem Parkplatz einer großen Tankstelle in Grenznähe das Auto von Föderl-Schmid gefunden und von der Polizei durchsucht. Wie es aus Polizeikreisen hieß, sei auch ein „Abschiedsbrief“ gefunden worden.
Gegen Mittag haben die Einsatzkräfte die Suchaktion dann vorerst abgebrochen, nachdem sie die vermisste Frau nicht finden konnten. Ob und wann weitergesucht wird, dazu konnte die Polizei noch nichts sagen.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen oder Suizidversuche - außer die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Sollten Sie selbst das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800/111-0111 oder 0800/111-0222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Weitere Hilfsangebote gibt es beim Krisendienst Bayern unter der Telefonnummer 0800/655-3000 sowie der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
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