Postmünster
Tretbootverleih und Badestege: Rottauensee soll aufgemöbelt werden

02.12.2022 | Stand 02.12.2022, 11:40 Uhr

Ruhig ist es die meiste Zeit im Bootshafen des Rottauensees. Nach den Vorstellungen des Zweckverbandes Erholungsgebiet soll sich dies schon bald ändern. Denn geplant ist, dort einen Tretbootverleih aufzubauen und auch Spielangebote für Kinder zu schaffen. −Foto: wa

Von Christian Wanninger

Der Rottauensee in Postmünster ist in Corona-Zeiten unter anderem vor dem Hintergrund geschlossener oder nur eingeschränkt nutzbarer Freibäder mehr in den Fokus gerückt. Man hat ihn wieder schätzen gelernt. Da kommt es gerade recht, dass der Zweckverband (ZV) Erholungsgebiet Pfarrkirchen-Postmünster, der für das Areal dort zuständig ist, dieses aufwerten und attraktiver machen will und im nächsten Jahr einiges plant.

Der Zweckverband ist schuldenfrei und hat gut 180000 Euro auf der hohen Kante. So fällt es nicht schwer, nicht nur zu verwalten, sondern mit dem Geld auch zu gestalten, wie es der ZV-Vorsitzende, Pfarrkirchens Bürgermeister Wolfgang Beißmann, in der jüngsten Sitzung formulierte. Insgesamt 88500 Euro sind an Investitionen im Haushalt 2023 vorgesehen, den die Verbandsversammlung ebenso einmütig absegnete wie die Jahresrechnung 2021.

Angedacht ist, am Bootshafen wieder einen Bootsverleih anzubieten. Einen solchen gab es dort vor Jahren schon einmal. 10000 Euro sind vorerst für den Kauf von Tretbooten vorgesehen. Diese zu erwerben, ist sicher nicht das Problem, aber: „Schwieriger wird es da schon, den Verleih zu organisieren und den Betrieb zu sichern und sinnvoll zu gestalten“, sagte Beißmann. Dafür wolle man das Fundament legen. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, Spielangebote für Kinder zu schaffen. Konkretisiert wurden diese nicht.

Was so manchen, der im Stausee gerne zum Schwimmen geht, sicher freuen wird, ist ein weiteres Vorhaben. Vor drei Jahren hatte es für Ärger gesorgt, dass die Badestege am See entfernt wurden. Der Hintergrund: Einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zufolge wurde die Aufsichtspflicht sowohl für abgesperrte Naturbäder als auch für frei zugängliche Badestellen massiv verschärft. Am Stausee galten der Nord- und der Südsteg sowie der Wasserwachtsteg neben dem Bootshafen als Badestellen. Nach den damals aktuellen rechtlichen Bestimmungen müssen Kommunen überall dort, wo sie badtypische Einrichtungen wie Stege vorhalten, diese unter ständige Aufsicht stellen. Nachdem die Stege ohnehin schon ziemlich marode waren, wurden sie im Sommer 2019 entfernt. Zum Leidwesen der Badegäste.

Rechtliche Situationhat sich geändert

Im nächsten Jahr kehren die Stege zurück – und zwar völlig neu gebaut. Denn: Wie ZV-Geschäftsführer Gerald Dorner erläuterte, hatte das bayerische Justizministerium die rechtliche Situation neu bewertet. Das Ergebnis: Hinweisschilder reichen aus, um haftungsrechtliche Risiken auszuschließen. Und so will man 2023 neue Stege – voraussichtlich mit Geländer – bauen und wieder am See platzieren. Rund 40000 Euro sind dafür eingeplant.

Um all diese Investitionen zu finanzieren, wird der Zweckverband nächstes Jahr etwa 78500 Euro aus den Rücklagen entnehmen. Dann bleiben noch gut 100000 Euro, die bis Ende 2026 aber wieder auf 115400 Euro anwachsen sollen. Ein Problem sind die Ausgaben für den Zweckverband also nicht.

Unterdessen bleibt eine weiterer Schritt der Entlandung, wie sie 2020 vom Staat durchgeführt wurde, nach wie vor Thema. Er hoffe, dass diese Maßnahme bald fortgeführt werde, sagte Beißmann. Wichtig sei aber auch, dass das hochwertige Material, das aus dem See geholt worden war und im Absetzbecken lagere, auch verwertet wird. Hier warb der ZV-Vorsitzende um Unterstützer.

Mit Blick zurück auf 2022 erinnerte Beißmann unter anderem an den schwierigen Start auf der Minigolfanlage nach dem Küchenbrand im dortigen Stüberl. Ärger bereite immer wieder die Beseitigung von Müll. „Wir wollen ja, dass das Naherholungsgebiet genutzt wird, und wir wollen, dass auch an den vorgesehen Stellen gegrillt wird. Aber jeder sollte doch bitte dafür sorgen, dass dann auch wieder alles aufgeräumt und richtig entsorgt wird“, appellierte Beißmann.