Für Freilichtprojekt
Stadttheater Pfarrkirchen sucht Mitspieler

14.04.2024 | Stand 14.04.2024, 11:51 Uhr

Für das Freilichttheaterprojekt „Ewiges Leben“ sucht Mario Eick mit seinem Stadttheater Pfarrkirchen Mitwirkende. „Jeder kann mitspielen“ sagt Eick und wirbt um Interessierte. − Foto: Robert Banfic

Mario Eick und sein Stadttheater Pfarrkirchen planen ein Freilichtprojekt „Ewiges Leben“. Dafür suchen sich Mitspieler aus der Bevölkerung. Ein erster Informationsabend im ehemaligen Lehr-Haus in Pfarrkirchen findet am Dienstag, 16. April, statt.

Als das Theater für die Jugend 2020 seine Inszenierung der Romanadaption von Franz Kafkas „Prozess“ an den ersten Coronalockdown verloren glaubte, kam die Rettung über einen kleinen Passus im Infektionsschutzgesetz. Im Freien wäre Theater unter gewissen Auflagen mit bis zu 50 Zuschauern möglich. Und so entstand die Idee eines „immersiven Parktheaters“, das heißt: Die Zuschauer wurden zu Hauptfiguren und durchlebten als Joseph K alle Kapitel von Kafkas Roman. Im 20 Minutentakt wurden die Gruppen in den Park geschickt, um sich ihrem Schicksal zu stellen.

2022 gastierte das Ensemble zum ersten Mal mit diesem Format bei der Kunst- und Museumsnacht in Pfarrkirchen, bei der Ausschnitte von Goethes „Faust“ gezeigt wurden. Nachdem das Theater für die Jugend um Mario Eick sich auch in Pfarrkirchen angesiedelt und im Januar dieses Jahres das frühere „Karl-Lehr-Haus“ bezogen hat, findet die Produktion des neuen Freilichtspektakels in Pfarrkirchen statt.

Vorpremiere bei der Kunst- und Museumsnacht



Die Freilichtinszenierung dieses Jahres, die ihre Vorpremiere am Samstag, 20. Juli, im Rahmen der Kunst- und Museumsnacht feiert, steht unter dem Titel „Ewiges Leben“ und beschäftigt sich mit der Frage: Was wäre, wenn man für ein paar Stunden das Jenseits betreten könnte? Das „Ewige Leben“ spielt auf einem Bahnhof, in welchem die Züge aus der wirklichen Welt ankommen. Dort steigen die Verstorbenen umsteigen um und reisen weiter, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Reiseziele, die ihnen zur Verfügung stehen, reichen vom Nichts auf Gleis 0 bis zu dem Gleis mit der umgefallenen Acht in Richtung Unendlichkeit.

„Das Stadttheater Pfarrkirchen lädt alle zum Mitspielen ein“, sagt Mario Eick. „Es gibt keine Altersbeschränkung und ebenso ist auch Bühnenerfahrung keine Voraussetzung, um den geheimnisvollen Bahnhof im Jenseits zu bevölkern.“ Es seien Verstorbene zu verkörpern, interessante Gestalten aus der durchaus auch lokalen Geschichte, die gerade eben angereist sind oder seit Jahrhunderten auf ihre Abreise in die Ewigkeit warten. In der Gepäckaufbewahrung befinden sich die Reisetaschen, in welchen die Erinnerungen an jedes einzelne Leben aufbewahrt werden. Interessierte können dementsprechend auch in die Rollen des Bahnhofspersonals schlüpfen.

Das „Ewige Leben“ spielt am „Death-Friday“, dem jüngsten Tag, an dem alle Reisenden wie auch das Bahnhofspersonal um jeden Preis den letzten Zug bekommen müssen. Doch wohin die Reise geht, das bestimmen allein die Zuschauer, die bei ihrem Besuch im Jenseits die Rolle der Richterinnen und Richter übernehmen. Eick: „Jeder auf diesem Bahnhof, ob Personal oder Fahrgast, hat seine eigene Geschichte zu erzählen, welche die Teilnehmer für sich selbst erfinden und gestalten können. Dabei werden sie von Profis beraten und inszeniert.“

Bereits am Dienstag, 16. April, und dann noch einmal am Donnerstag, 3. Mai, findet im „Karl-Lehr-Haus“ in der Dr.-Bachl-Str.7, jeweils um 18 und 20 Uhr eine Informationsveranstaltung statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Das Stadttheater Pfarrkirchen freut sich über Anmeldungen unter ✆08678/237013 sowie per Mail an eick@theater-fuer-die-jugend.de.

Dies gilt für alle Interessierten


Jeder kann bei diesem Freilichtspektakel mitspielen.
Alle Spieler können ihre Proben individuell vereinbaren.
Es sind vier Profiregisseure und eine professionelle Kostümbildnerin an diesem Projekt beteiligt.
Man kann sich für einen Charakter, den man darstellen will, selbst entscheiden und dementsprechend eine eigene Lebensgeschichte schreiben.
Start der Proben ist am Samstag, 25. Mai. Je nachdem wo die Teilnehmer wohnen – in Burghausen oder Pfarrkirchen.

Gespielt wird viermal im Rahmen des Festivals „Sommer im Bräugärtl“ in Burghausen und dreimal in Pfarrkirchen, erstmals bei der Kunst- und Museumsnacht am 20. Juli und dann an den Sonntagen, 4. und 11. August, im Lehr-Haus in der Dr.-Bachl-Straße. Die Endproben für dieses Projekt finden vom 8. bis 18. Juli statt, die szenische Einrichtung für das „Ewige Leben“ in Pfarrkirchen vom 22. bis 24. Juli.

− red