Wintermantel statt Bikini, Pudelmütze statt Badekappe. Schneeregen und winterliche Temperaturen machen den Stadtwerken Pfarrkirchen heuer einen Strich durch die Rechnung. Daher öffnet das Freibad nicht wie gewohnt am 1., sondern erst am 13. Mai.
„April, April, er weiß nicht was er will“: Der April macht heuer seinem Namen alle Ehre. Während Anfang des Monats neue Hitze-Rekorde mit Temperaturen an die 30 Grad aufgestellt wurden, ist jetzt der Winter zurückgekehrt. Vor allem die nächtlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt sind der Grund, warum die Stadtwerke den Start in die Freibadsaison verschieben, wie Bürgermeister Wolfgang Beißmann gegenüber der PNP bei einem Presstermin im Rathaus sagt.
Zusatzheizkosten von 15000 Euro die Woche
Denn die Wassertemperatur auf konstant 24 Grad zu halten, würde wöchentliche Mehrkosten von rund 15000 Euro bedeuten. „Das ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht darstellbar“, betont Beißmann. Außerdem sei man nicht nur der Sparsamkeit, sondern auch der Nachhaltigkeit verpflichtet. Denn auch sonst mache man sich Gedanken bei den städtischen Liegenschaften, wie man Energie bei Heizung und Licht einsparen könne. Außerdem dürfe man nicht außer Acht lassen, dass das Freibad schon beim normalen Betrieb ein jährliches Defizit von rund 600000 Euro für die Stadtwerke bedeute, fügt kaufmännische Leiterin Alexandra Seidinger-Brunn hinzu.
Außerdem müssen sich die Besucher dieses Jahr auf kürzere Öffnungszeiten einstellen. „Wir haben heuer statt vier nur drei Mitarbeiter im Team“, sagt Seidinger-Brunn. Da man diese aus Gründen des Arbeitsschutzes nicht länger beschäftigen dürfe, müsse man an den Zeiten etwas ändern. So wird heuer das Bad bereits um 20 Uhr schließen – und nicht wie sonst bis 31. Juli bis 21 Uhr geöffnet haben. Auch die Frühschwimmer müssen sich auf Änderungen gefasst machen. Denn das Bad hat nur in den Monaten Mai, Juli und September ab 8 Uhr geöffnet. Im Juni und August sperrt es erst um 9 Uhr auf.
Kürzere Öffnungszeiten
Bürgermeister Beißmann betont, dass man bei den Öffnungszeiten das Maximale rausgeholt habe. „Und auch das ist nur möglich, weil wir viel Unterstützung bekommen.“ Was genau er damit meint, erläutert Werkreferent Dr. Simon Riedl. „Zum einen hilft uns die Wasserwacht bei der Badeaufsicht enorm.“ Außerdem bekomme man noch technische Hilfe von der Wasser- und Abwasserabteilung der Stadtwerke. „Denn was viele nicht sehen: Die Arbeiten im Bad beginnen bereits drei Stunden vor Öffnung. Auch nach Badeschluss sind die Mitarbeiter noch eine Stunde beschäftigt“, ergänzt der Bürgermeister. „Alle helfen zusammen“, freut sich die kaufmännische Leiterin Alexandra Seidinger-Brunn. Für das nächste Jahr hofft man, wieder zu den üblichen Öffnungszeiten zurückkehren zu können. Beißmann: „Wir sind zuversichtlich, einen vierten Mitarbeiter zu bekommen.“
Cannabisverbot im Bad und auf Parkplatz
Ansonsten ist das Freibad gut durch den Winter gekommen – ohne Wasserschäden. „Wir können den Besuchern alle Attraktionen bieten. Auch der Strömungskanal läuft wieder“, freut sich der Bürgermeister. Bereits in der jüngsten Werkausschusssitzung wurden Änderungen bei der Haus- und Badeordnung einstimmig verabschiedet. Wichtigster Punkt: „Das Konsumieren von Cannabis ist auf dem gesamten Gelände, im Kioskbereich und auf dem Parkplatz des Erlebnisbades verboten.“
Und wie sieht der Saisonstart in den anderen beiden Bädern aus? In Amsham geht man von einer Eröffnung des Freibads zum 1. Mai aus. „Wetterbedingt kann sich der Start aber um eine Woche verschieben“, so Bademeister Heinz Schrader. In Triftern soll der Badeplatz am 13.Mai in Betrieb gehen, sagt der Geschäftsleiter der Marktgemeinde, Stephan Spöckmer.
