Pfarrkirchen
Rottal-Inn: Grundschulen und Kitas öffnen – Abschlussschüler kehren zurück

18.02.2021 | Stand 20.09.2023, 5:08 Uhr

−Symbolbild: dpa

Nun ist es amtlich: Ab Montag, 22. Februar, öffnen im Landkreis Rottal-Inn Grundschulen und Kindertagesstätten. Auch Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen kehren zurück, wie das Landratsamt gestern Nachmittag mitgeteilt hat. Möglich macht diesen Schritt die Infektionslage in Rottal-Inn. Seit 17. Februar befindet sich die 7-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut unter der Zielmarke von 100. Gestern lag dieser Wert bei 83,9.

Das Landratsamt hat zudem im Sinne von Schulen, Eltern und Kindern einen Weg gefunden, um bei Überschreiten des 100er Wertes nicht sofort wieder die Schließung der Einrichtungen verfügen zu müssen.

Die Kindertagesstätten nehmen laut Landratsamt den Regelbetrieb wieder auf, und zwar unter den bekannten Hygieneauflagen.

Für die Jahrgangsstufen 1 bis 4 in den Grund- und Förderschulen sowie in den Abschlussklassen weiterer Schulen findet Präsenzunterricht und falls der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann Wechselunterricht statt. Dies hat Landrat Michael Fahmüller in Absprache mit dem Gesundheitsamt entschieden. "Da die derzeitige Infektionslage diesen Schritt nun endlich möglich macht, will ich den betroffenen Kindern auf jeden Fall den Besuch von Schulen und Kitas ermöglichen", sagt er.

Nach einem am 18. Februar verschickten Schreiben des Bayerischen Gesundheitsministeriums wird sich die Öffnung in Abhängigkeit vom Inzidenzwert folgendermaßen gestalten: Wenn ein Landkreis unter dem Inzidenzwert von 100 ist, können Kitas und die oben genannten Klassen am Montag öffnen. Hierfür ist es nicht erforderlich, dass man – wie etwa bei der Frage der Ausgangssperre – sieben Tage lang unter diesem Wert lag. Vielmehr zieht der Landkreis die Tendenz des Inzidenzwertes als Grundlage heran.

Das bedeutet laut Landratsamt: Da der Landkreis laut Robert-Koch-Institut offiziell seit 17. Februar unter 100 ist und sich derzeit nicht abzeichnet, dass der Wert in den kommenden Tagen wieder überschritten wird, können die genannten Einrichtungen am 22. Februar in der beschriebenen Weise öffnen. Und sehr wichtig: Dies gilt auch, wenn wider Erwarten der Inzidenzwert am Wochenende doch wieder über 100 gehen sollte. Das heißt: Die Schulen und Kitas öffnen am Montag auf jeden Fall.

Auch was die Frage nach Wiedereinführung des Distanzunterrichts – also de facto die erneute Schließung der Einrichtungen – bei einem neuerlichen Überschreiten des Grenzwerts von 100 anbelangt, werde die Tendenz des Inzidenzwerts beurteilt, teilt die Landkreisbehörde weiter mit. Der Distanzunterricht müsse also nicht direkt am Folgetag nach erstmaligem Überschreiten des Grenzwertes wiedereingeführt werden. Das Landratsamt könne mit der Entscheidung einen weiteren Tag abwarten, um die Tendenz weiter abschätzen zu können. In jedem Fall werde man am Vortag bekanntgeben, sollten die Schulen wieder geschlossen werden müssen.

Noch einmal im Überblick: Betroffen von dieser Regelung sind:
1. die Jahrgangsstufen 1 bis 4 der Grundschulen,
2. die Jahrgangsstufen 1 bis 4 der Förderzentren einschließlich der Schulvorbereitenden Einrichtungen sowie weitere Jahrgangsstufen der Förderzentren in den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sehen und weiterer Förderbedarf sowie Hören und weiterer Förderbedarf
3. Schulen für Kranke in Abstimmung mit den Kliniken
4. die Abschlussklassen der übrigen Schulen im Sinne des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen

Was in den vergangenen Tagen auch oft eine Frage von Lesern war: Welcher Inzidenzwert ist maßgeblich für das weitere Vorgehen? Der vom Robert-Koch-Institut (RKI), der immer wieder einmal von der internen Berechnung des Landratsamtes abwich, oder der vom Landratsamt? Antwort: Ausschlaggebend ist alleine der Wert, den das RKI angibt.

− red