Pfarrkirchen
Politiker auf Stippvisite bei der Polizei

07.12.2021 | Stand 21.09.2023, 3:55 Uhr

Zeigten sich zufrieden mit der vertrauensvollen Zusammenarbeit: (von links) MdB Max Straubinger, Dienststellenleiter Josef Frei, sein Stellvertreter Rudolf Hirler und MdL Martin Wagle. −Foto: Schneider

In guter Tradition besuchen politische Vertreter der Region einmal jährlich die Polizeiinspektionen des Landkreises, um sich über die aktuelle Situation vor Ort zu informieren. So ließen sich MdB Max Straubinger und MdL Martin Wagle (beide CSU) bei der Pfarrkirchner PI von Dienststellenleiter Josef Frei und dessen Vize Rudolf Hirler auf den aktuellen Stand bringen.

Ein "wichtiger Termin", sei dies jedes Jahr, betonte Frei zu Anfang, denn "eine ehrliche Rückmeldung von uns ist auch für die Politik wichtig". Unterm Strich zeigte sich der Pfarrkirchner Polizeichef sehr zufrieden mit der Situation in der Kreisstadt und auch mit der "politischen Rückendeckung", die er aus München und Berlin erfahre. So zum Beispiel bei der diesjährigen Zuteilung eines zusätzlichen Beamten, die Frei als notwendig beschrieb. "Nun hoffen wir, dass wir auch in Zukunft noch mit weiteren Stellen bedacht werden." 36 Beamte, sechs Tarifbeschäftigte und sieben Sicherheitswachtmitarbeiter sind momentan Teil des Pfarrkirchner Teams. Vor allem mit letzterem zeigte sich Frei sehr zufrieden.

Nachdem 2020 die Pandemie zu Rückgängen sowohl im Straftatbereich als auch beim Verkehrsunfallgeschehen geführt hatte, normalisierten sich heuer beide Bereiche wieder. Das alles überragende Thema war trotzdem Covid-19. Frei: "Um saubere und ordentliche Kontrollen durchführen zu können, haben wir eine vierköpfige Corona-Kontrollgruppe ins Leben gerufen." Mit Erich Scherbaum habe sich ein sehr erfahrener Kollege gefunden, der diese Gruppe mit "seiner ganzen Expertise leitet". Auch habe die Kontrolle der Corona-Regeln derzeit absolute Priorität.

Kurz ging Frei auf die Body-Cams ein, mit denen man in Pfarrkirchen "hervorragende Erfahrungen" gemacht habe. "Sie deeskalieren 80 bis 90 Prozent der Situationen und sind auch vor Gericht eine große Hilfe". Frei bedankte sich für die zur Verfügung gestellten Gelder und machte auch im Hinblick auf andere Felder wie die Internetkriminalität deutlich: "Technisch hinken wir den Verbrechern in keiner Weise mehr hinterher."

Damit dies so bleibt, vergrößert sich die Pfarrkirchner Polizei gerade räumlich. 100000 Euro investiert der Freistaat Bayern in einen über 16 Meter lange Garagenanbau, der in Holzbauweise errichtet wird. "Das ist für uns eine wichtige Platzerweiterung", sagt Frei. Neben einem Carport und einem Fahrradunterstand werden dort ein Reifenlager, ein Technikraum und Stellplätze für sichergestellte Fahrzeuge Platz finden. Die vorbereitenden Maßnahmen laufen bereits. Mitte nächsten Jahres soll der Bau abgeschlossen sein.

Freigabe von Cannabis stößt auf Skepsis

Schließlich kam Frei auch noch auf das Thema Cannabis zu sprechen. Er wolle die von der neuen Bundesregierung in Aussicht gestellte Legalisierung nicht politisch kommentieren, warnte aber "vor den daraus entstehenden Gefahren im Straßenverkehr". Darauf werde die PI Pfarrkirchen mit verstärkten Kontrollen reagieren. Wagle und Straubinger teilten die Sorgen des Dienststellenleiters und machten deutlich, dass eine mögliche Legalisierung "nicht in unserem Sinne" sei.

Beide bedankten sich bei den Polizeibeamten für die Einblicke in ihre Arbeit und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Max Straubinger sprach noch ein Lob dafür aus, wie schnell sich die Polizei an geänderte Gesetzeslagen anpasse und hob besonders das "Fingerspitzengefühl" hervor, mit dem die Beamten in diesen schwierigen Zeiten agierten: "Als gewählte Vertreter möchten wir ihnen dafür auch den Dank der Bürger aussprechen."