Bei den Kommunalwahlen 2020 waren einige Gemeinderäte nicht mehr zur Wahl angetreten. Eigentlich sollten sie zeitnah gebührend verabschiedet werden, aber dies war aufgrund der Pandemie nicht möglich. Umso mehr freute sich Bürgermeister Stefan Weindl, dass man sich dazu nun endlich im Biergarten des Gasthauses Linke in Neuhofen treffen konnte.
Weindl betonte in seiner Ansprache, dass dies der Abend der ausgeschiedenen Gemeinderäte sei. "Es ist heutzutage nicht mehr so selbstverständlich, dass sich Bürger für dieses kommunale Ehrenamt zur Verfügung stellen", so Weindl wörtlich. Die Gesellschaft sei im Wandel, und dies sei in vielen Bereichen spürbar. Der Trend, nur noch seine eigenen Interessen zu sehen und durchzusetzen zu wollen, werde in der Bevölkerung leider immer größer.
"Ein hohes Gut in unserem Staat"
"Ihr habt in der Ausübung eures Gemeinderatsmandats bewiesen, dass gemeinschaftliches Denken noch nicht der Vergangenheit angehört", machte Weindl deutlich. "Die kommunale Selbstverwaltung ist ein hohes Gut in unserem Staat, die nur weiter funktionieren kann, wenn Ehrenamtliche ihre Freizeit dafür einbringen. Ihr seid Vorbild in und mit euren Entscheidungen gewesen, auch wenn sie für manchen unpopulär waren und wenn ihr auch manchmal harscher Kritik ausgesetzt ward", erklärte der Bürgermeister. Er bedankte sich im Namen der Gemeinde Postmünster bei den scheidenden Gemeinderäten herzlich. Sein Dank galt auch den Partnern und Partnerinnen, die auf viel gemeinsame Freizeit verzichten hätten, damit die Geehrten das Amt des Gemeinderats in oft zeitraubender Form ausüben konnten. Weindl fand es auch verantwortungsvoll, dass die scheidenden Kommunalpolitiker Platz für Jüngere gemacht hätten.
Anschließend würdigte der Bürgermeister die ehemaligen Gemeinderäte einzeln und teilte mit, wie lange diese ihr Ehrenamt ausgeübt haben: Josef Schmidbauer brachte es auf 18 Jahre. Er wurde 2002 gewählt, war aber nicht nur im Gemeinderat, sondern unter anderem auch im Bauausschuss tätig.
Dr. Hubert Gratz ( seit 2008) engagierte sich im Bauausschuss, Hauptausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss.
Petra Haberl (seit 2014) gehörte dem Entwicklungs- und Umweltausschuss an. Als Jugendbeauftragte war sie maßgeblich an der Erstellung des Ferienprogramms der Gemeinde beteiligt.
Alois Rothmeier sen. 42 Jahre lang dabei
Franz Riederer Freiherr von Paar (seit 1990) war in verschiedenen Gremien tätig: Rechnungsprüfungsausschuss, Hauptausschuss, Entwicklungs- und Umweltausschuss. Zu Letzterem meinte Bürgermeister Weindl mit einem Augenzwinkern: "Du hast es 30 Jahre mit mir ausgehalten, erst gemeinsam im Gemeinderat und dann auch, als ich Bürgermeister wurde". Weindl betonte, dass es Riederer von Paar, der beruflich viel unterwegs war, stets gelungen sei, Beruf und kommunales Ehrenamt unter einen Hut zu bringen.
Alois Rothmeier sen. kann auf 42 Jahre Gemeinderat zurückblicken. Er hat seinen Platz für die "Jüngeren" freigemacht. Sein Sohn Alois Rothmeier jun. trat in seine Fußstapfen, als er 2020 in den Gemeinderat gewählt wurde. Rothmeier sen. war auch in verschiedenen Gremien tätig: dem Bauausschuss und dem Rechnungsprüfungsausschuss. 42 Jahre seien eine sehr lange Zeit, so Weindl – eine Zeit, in der Rothmeiers Frau oft ohne ihn auskommen musste und in der er sein Amt als Gemeinderat stets zur Zufriedenheit der Bürger ausgeführt hat.
Siegfried Konrad war zwölf Jahre Mitglied des Postmünsterer Gemeinderats. Er war im Bauausschuss und im Zweckverband Wasserversorgung als Verbandsrat tätig. Außerdem war er dritter Bürgermeister der Gemeinde. "Du warst ein hervorragender Stellvertreter", erklärte Weindl. "Auf dich war immer Verlass!"
Martin Öller gehörte dem Gremium ebenfalls zwölf Jahre lang an. Er war darüber hinaus im Bauausschuss aktiv und Verbandsrat im Zweckverband Wasserversorgung.
Für die ausscheidenden Gemeinderäte gab es als kleinen Dank eine Urkunde, eine Uhr für den Schreibtisch mit Gemeindewappen und eine Flasche Sekt. Die Frauen der Gemeinderäte erhielten einen schönen Sommerblumenstrauß.
Als Gäste waren bei der Feier amtierende Gemeinderäte, Mitarbeiter aus Verwaltung und Bauhof, Weindls Stellvertreter Hans Kaisersberger und Hans Peter Bachmaier sowie Altbürgermeisterin Bärbel Wochinger und Bürgermeister a. D. Ludwig Eder anwesend.
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