Triftern
Brücken auf dem Prüfstand: Markt plant Maßnahmen für 268000 Euro

06.02.2022 | Stand 20.09.2023, 6:24 Uhr

Seit 1979 kommen die mittlerweile 46 im Eigentum des Marktes stehenden Brücken im Zuge von Gemeindestraßen im sechsjährigen Turnus auf den Prüfstand. Bei dieser Brückenhauptprüfung müssen schwer zugängliche Stellen vom beauftragten Fachbüro auch mit unkonventionellen Mitteln untersucht werden. Die Aufnahme aus dem Jahr 2006 an der Irberbrücke in Triftern dokumentiert dies recht anschaulich. −Foto: Reiter-Archiv

Der Markt ist reich an Brücken, wenn man sich die Zahl von 46 in seinem Eigentum stehenden Bauwerken im Zuge von 124 Kilometern Gemeindestraßen vor Augen hält. Auf Grund des Ergebnisses der turnusmäßigen technischen Überprüfung müssen an 40 Brücken in diesem Jahr und in 2023/24 Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. 268000 Euro an Kosten sind dafür veranschlagt. 180000 Euro davon entfallen auf die Erneuerung eines Rahmendurchlasses am Bärnsauerbach.

Alle sechs Jahre ist einer DIN-Vorschrift zufolge eine Brückenhauptprüfung erforderlich. Sie liefert dem Träger der Straßenbaulast Erkenntnisse, ob die Brücken den Anforderungen der Sicherheit und den anerkannten Regeln der Baukunst entsprechen, und stellt etwaige Schadstellen rechtzeitig fest. Erstmals im Jahr 1979 wurde eine solcher "Check" von dem damals vom Markt beauftragten Ingenieurbüro Meister aus Pfarrkirchen durchgeführt. Dieses hat auch Ende vergangenen Jahres sämtliche Übergänge an den Gewässern II. und III. Ordnung sowie an Mühlbächen im Gemeindegebiet einer eingehenden Kontrolle unterzogen.

Der Prüfbericht mit Sanierungsplan wurde in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschuss bekanntgegeben. Bürgermeisterin Edith Lirsch unterstrich vorausgehend die Notwendigkeit dieser Brückenhauptprüfung: "Zur Gewährleistung der Sicherheit vor dem Hintergrund des älter werdenden Bestandes ist die fachmännische Beurteilung des Zustandes der Bauwerke einfach ein Muss". Erfreulicherweise könnten sich die vorgefundenen Schäden bei jeder Brücke mit vertretbaren Sanierungskosten beheben lassen, die allerdings in Summe doch 88000 Euro ausmachen.

Überwiegend müssen dem Untersuchungsbericht zufolge an der Fahrbahn der Asphaltfeinbeton und Fugen nachverdichtet werden. Nach dem Vorschlag des Fachbüros sollten heuer 23 Brücken mit Kosten von 54000 Euro instandgesetzt werden. Schadhaft ist auch die Brücke über den Bärnsauerbach im Zuge der Gemeindestraße Fichten-Garham, die aber nicht mehr saniert werden kann. Die Erneuerung mittels eines Rohrdurchlasses wird voraussichtlich 180000 Euro kosten. Über dessen Realisierung wird der Marktgemeinderat in der bevorstehenden Haushaltsberatung entscheiden.

Weitere 16 Brücken sollen in den nächsten beiden Jahren saniert werden. Bei diesen müssen vorwiegend Schadstellen der Beton- oder Pflasterfahrbahnen der Übergänge beseitigt werden. 34000 Euro an Kosten sind hierfür kalkuliert. Im Maßnahmenpaket 2023/24 verursacht die Erneuerung der ramponierten Zufahrt der Brücke über den Lahngraben Nähe Dachsbergau (Gemeindeteil Anzenkirchen) mit 12000 Euro den größten Aufwand.

Die Brückenhauptuntersuchung hat noch einen nicht unwesentlichen Nebeneffekt. Die dem Markt vom Ingenieurbüro gelieferten Zustandsanalysen werden in sogenannten Brückenbüchern dokumentiert. Für jede Brücke verfügt man im Rathaus über ein derartiges Prüfbuch, das auch eine Beschreibung des Bauwerks und eine fotografische Darstellung enthält. Im Hinblick auf haftungsrechtliche Konsequenzen hat die Verwaltung schon früh-zeitig die notwendigen Veranlassungen getroffen. Bereits im Jahr 1981 wurden für die damals noch 43 Bauwerke Brückenbücher angelegt.

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