Olympia-Enttäuschung im Skispringen
Gefallen wie "ein nasser Sack": Debakel für Markus Eisenbichler

06.02.2022 | Stand 21.09.2023, 5:15 Uhr

92 Meter weit ist Markus Eisenbichler am Sonntag beim Springen auf der Normalschanze gesprungen. Das reichte nur zu Platz 31. −Foto: Matthias Schrader/dpa

Die deutschen Skispringer um Markus Eisenbichler aus dem Landkreis Traunstein haben beim Olympia-Wettbewerb auf der Normalschanze am Sonntag ein Debakel erlebt. "Eisei" fiel nach eigenen Angaben "wie ein nasser Sack".



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Constantin Schmid war als Elfter bester DSV-Athlet. Besonders bitter lief es für den Gesamtweltcupführenden Karl Geiger (15.) und Markus Eisenbichler, der nach eigenen Angaben gefallen ist "wie ein nasser Sack" und als 31. sogar den zweiten Durchgang verpasste.

"Ich habe heute alles auf eine Karte gesetzt, voll riskiert", sagte Geiger im ZDF. Bei der WM in Oberstdorf sei es ihm im letzten Jahr gelungen. "Es ist jetzt halt leider so, aber ich kann mir nichts vorwerfen. Ich habe alles in die Waagschale gelegt, was ich drauf habe." Woran es genau liege, wisse er nicht: "Ich hoffe einfach, dass mir die große besser liegt."

Bester Deutscher nur Rang elf

Als bester Deutscher landete Constantin Schmid am Sonntag auf Rang elf. Gold gewann der Japaner Ryoyu Kobayashi vor dem Sensationssilbermedaillengewinner Manuel Fettner (36) aus Österreich, der im zweiten Durchgang von Platz 6 auf 2 hüpfte. Bronze sicherte sich der Pole Dawid Kubacki. Kobayashi folgt als Champion auf Andreas Wellinger, der vor vier Jahren in Pyeongchang triumphiert hatte und diesmal nicht nominiert wurde.

Für Markus Eisenbichler lief es noch schlechter als für seinen Kumpel Geiger. Der Bayer, der in seiner Karriere immerhin schon sechs WM-Goldmedaillen gewonnen hat, schied als 31. bereits nach dem ersten Durchgang aus. Stephan Leyhe sprang auf den 24. Platz. "Natürlich stinkt es mir ein bisschen. Ich kann"s jetzt auch nicht mehr ändern", sagte Eisenbichler, der 92 Meter weit gesprungen war, im ZDF. "Früher hätte ich die Skier wahrscheinlich weggeschmissen. Mittlerweile denke ich auch, das ist ja auch nur ein Wettkampf." Er ergänzte: "Bei Olympia und WM denke ich immer: Entweder du machst eine Medaille oder es ist dann egal, ob du Vierter, Achter oder 25. wirst."

Nächste Chance: Mixed-Wettbewerb am Montag

Bei großer Kälte und vor spärlich besetzten Rängen hatten die Topspringer im ersten Durchgang Pech mit den Bedingungen. Nicht nur die Deutschen, sondern weitere Medaillenanwärter kamen damit nicht gut zurecht. "Auf hier 1700 Metern herrschen spezielle Bedingungen und wenn du keinen guten Sprung hast und die Bedingungen auch nicht optimal sind, dann fällst du halt runter wie ein nasser Sack", kommentierte der 30-Jährige seinen Sprung. Er werde sich aber nicht unterkriegen lassen und kann es wie seine Teamkollegen bereits entweder am Montag im Mixed-Teamwettbewerb oder dem Einzel auf der Großschanze (Samstag, 12. Februar) besser machen.

− dpa/mid