Bei der Tagung der Landesjugendleiter im Deutschen Alpenverein (JDAV) ist die Führung auf Landesebene neu gewählt worden. Darüber hinaus bleiben die zwei Rottaler Tobias Feih und Anni Feih im Bezirk an der Spitze. Zwei Tage lang war die örtliche DAV-Sektion Gastgeber für rund 100 Teilnehmer aus ganz Bayern. Diese diskutierten in sechs Workshops in und rund um die Gymnasium-Aula miteinander.
Teils leiteten die JDAV-Aktiven die Workshops selbst, teils kamen Uni-Dozenten zum Zug, etwa beim Thema Klimapsychologie. Dabei gingen die Teilnehmer der Frage nach, warum die Klimakrise in ihrer ganzen Tragweite zu wenig wahrgenommen werde. Angeregt wurde, den "grünen Handabdruck" als positiven, klimafreundlichen Beitrag zu begreifen. Darüber hinaus nütze es, im gesellschaftlichen Kollektiv als Multiplikatoren zu wirken. Außerdem wollen sich die Aktiven in Hinblick auf die Geschlechter-Gerechtigkeit engagieren.
Unter dem Titel "Streitet Euch" kamen die Teilnehmer zu dem Schluss, nötigenfalls platten, fremdenfeindlichen Stammtischparolen aktiv entgegenzutreten. Auch wenn es schwierig sei, könne nur das Einlassen auf eine Diskussion eine Veränderung bewirken. Der Workshop zum Thema Upcycling gab nachhaltige Anregungen wie etwa zum Wiederverwenden alter Seile als Sitzkissen oder Kerzenhalter.
In einem weiteren Arbeitskreis ging es darum, die bewährten Prinzipien der Achtsamkeit verstärkt auf die Nachwuchsarbeit auszudehnen. Dadurch sollen Kinder und Jugendliche die Natur bewusster wahrnehmen lernen wie etwa beim Blindklettern in der Halle oder am Fels. Im Anschluss an einen weiteren Workshop erfolgte schließlich die Änderung der Satzung in Hinblick auf mehr Basisdemokratie. So sollen etwa künftig die Delegierten für das Treffen der Landesjugendleiter stets von ihrer Basis bestimmt werden.
Die Landesjugendleitertagung findet alle zwei Jahre statt. Die damit verbundene Neuwahl ergab: Die JDAV-Führung besteht aus der bestätigten Doppelspitze Annika Quantz (Sektion Kaufbeuren-Gablonz) und Uli Höning (Weiden) sowie ihren vier neuen Stellvertretern Katharina Mayer (Oberland), Maximilian Leser (München), Simon Langebrake (Erlangen) sowie Joseph Hirsch (Kaufbeuren-Gablonz).
Zu einem der vier Bezirke, in denen ebenso eine Neuwahl anstand, zählte Niederbayern mit östlichem Oberbayern. Bestätigt sah sich dabei die Doppelspitze mit Tobias Feih (Sektion Gangkofen) und Anni Feih (Pfarrkirchen). Zu ihren neuen Stellvertretern Andrea Able und Anna Schlappinger (beide Dingolfing) gesellen sich die bewährten Sebastian Preisinger (Pfarrkirchen) und Raphael Lopez (Ingolstadt).
Bereits beim Start freute sich der örtliche DAV-Sektionschef, Rainer Brandl, "dass sich nach dem letzten Online-Landesjugendtreffen die jungen Mitglieder endlich wieder direkt begegnen können". Die Sektion Pfarrkirchen präsentierte er als "den größten Verein der Stadt mit knapp 1600 Mitgliedern". Dabei sei ein Drittel der Jugend zuzuordnen.
MdL Martin Wagle brachte zur Sprache, "dass der Trend, in die Berge zu fahren, auch Konfliktpotenzial birgt, etwa durch das Zuparken der Landschaft oder schlechte Ausrüstung". Der DAV hingegen kümmere sich mit seinem attraktiven Angebot mit Erlebnispotenzial um die nötige Achtung vor der Natur. "Sie vermitteln geschriebene wie ungeschriebene Gesetze, mit deren Hilfe sich Aktive angepasst und klimagerecht in der Landschaft verhalten", lobte der CSU-Landtagsabgeordnete.
Jugendreferentin Sarah Kandlbinder freute sich im Namen der Stadt, "so viele Menschen aus ganz Bayern zu sehen, die mit ihrer nachhaltigen Kinder- und Jugendarbeit für einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag sorgen".
Mit dabei waren Delegierte aus folgenden fünf Bezirksverbänden: Östliches Oberbayern/Niederbayern, Westliches Oberbayern, München, Schwaben, Nordbayern. Bis im Alter von 27 Jahren zählen die DAV-Aktiven zur Jugend. Passenderweise begann das Treffen sportlich mit einem schwungvollen Warm-up-Programm.
