Hoffnung als Adrenalin der Seele
Pfarrer Rainer Maria Schießler stellt im Pfarrkirchner Kolpingsaal sein neues Buch vor

04.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:01 Uhr
Harald Hampel

Konnten Pfarrer Rainer Maria Schießler (2. von links) für die Buchvorstellung in Pfarrkirchen gewinnen: (von links) Magelone Diehl-Zahner von der Katholischen Erwachsenenbildung Rottal-Inn-Salzach sowie Doris und Sebastian Seibold von der Buchhandlung Böhm. −Fotos: Hampel

Der etwas unkonventionelle Geistliche Rainer Maria Schießler hat sein neues Buch „Hoffnung – gerade jetzt!“ im Kolpingsaal in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) vorgestellt. Dabei erzählte er von seinem Werdegang als Pfarrer und wie er das Thema seines neuen Buches durch einen Bergunfall gefunden hat.

Rainer Maria Schießler ist überzeugt: Die Geschichten der Bibel sind auch und gerade heute eine Quelle der Hoffnung, der Zuversicht und ganz persönliche Mutmacher. Diese Einsichten präsentierte der Seelsorger in Form seines neuen Buchs „Hoffnung – gerade jetzt!“ im ausverkauften Kolpingsaal einer großen Zahl von Zuhörern.

Schießler ist seit 1993 katholischer Pfarrer der Pfarrei St. Maximilian im Münchner Glockenbachviertel und Autor von Bestsellern wie „Himmel, Herrgott, Sakrament“, „Jessas, Maria und Josef“ oder der „Schießler-Bibel“. Zum Thema seines neuen Werkes fand er, wie er den Zuhörern im Rahmen seines gut eineinhalbstündigen Vortrags erläuterte, während eines lebensbedrohlichen Bergunfalls.

„Hoffnung ist das Adrenalin der Seele“



In seinem aktuellen Werk versammelt der unkonventionelle Seelsorger, der auch viele Jahre im Schottenhamel-Zelt auf dem Münchner Oktoberfestes bediente, Themen, die „alle Menschen im Laufe des Lebens betreffen“, wie Beziehungen, Leid, Alltag oder Vertrauen. Diese versieht er mit passenden Bibelstellen und interpretiert sie auf seine ganz eigene Weise. Damit will der Geistliche eine „lebensfrohe, stärkende und spirituell inspirierende Handreichung“ liefern. „Hoffnung ist das Adrenalin der Seele“, stellte er etwa fest, „Hoffnung ist eine Kraft, die einfach da ist.“ Man könne sie nicht kaufen, sie dränge sich einfach auf. Aus Dankbarkeit und Demut angesichts seiner Rettung aus Bergnot habe er begonnen, Bibelstellen auf „Hoffnungsspuren“ zu untersuchen und in seinem neuen Buch zu bündeln.

Auch über seinen persönlichen Werdegang erzählte der Pfarrer in teils sehr persönlichen Episoden. Bei der Kirche habe er oft den Eindruck, sie stehe sich selbst im Weg, sagte er. Sein Elternhaus habe ihm vermittelt: „Davonlaufen gilt nicht.“ Probleme gelte es, anzusprechen und auszudiskutieren. Es tue ihm weh, dass die Kirche keine Anziehungskraft mehr habe. „Die Kirche wäre glaubwürdiger, würde sie sich auf die ursprünglichen Worte Jesu Christi besinnen“, war er überzeugt. Kirche sein bedeute, Mut und Visionen zu haben und sich von Zwängen und Fesseln zu lösen. Die Anwesenden rief er dazu auf, „den Fortschritt des Lebens mitzumachen“ und sich vom Amtsverständnis der Kirche zu lösen: „Menschen mit Christus in Berührung zu bringen, geht nur über die Begegnung mit Menschen“.

Die von der Buchhandlung Böhm anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens gemeinsam mit der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Inn-Salzach-Rottal-Inn organisierte Buchvorstellung bildete den Auftakt einer Reihe in Pfarrkirchen und Eggenfelden geplanter Veranstaltungen. Seinen Vortrag beendete Schießler mit einer kurzen Lesung aus seinem Buch über das Dienen und Herrschen. Die Zuhörer bedachten den Geistlichen am Ende mit langem Applaus und nutzten im Anschluss die Gelegenheit, ihre erworbenen Werke vom Autor signieren zu lassen.