Mikaela Shiffrin als Vorbild
Nach 7. Platz in Kitzbühel: Nachwuchs des SC Anzenkirchen hat noch viel vor

21.02.2024 | Stand 21.02.2024, 10:44 Uhr

Fühlen sich glücklich, wann der Schnee staubt und die Sonne scheint: (von links) Magdalena Weidinger (13) und Elia Moosbauer (14) vom Skiclub Anzenkirchen. − Fotos: Slezak/red

Wintersport steht beim örtlichen Skiclub hoch im Kurs. Die jungen Aktiven Magdalena Weidinger (13) und Elia Moosbauer (14) erzählen vom Training, dem Rottaler Junior Cup, dem Ganslernhang und beschreiben den perfekten Skitag.

Diesen Samstag ist es wieder soweit. Es steigt das zweite von drei Rennen für den regionalen Skinachwuchs. Nach dem Auftakt in Maria Alm heißt der aktuelle Austragungsort Mühlbach am Hochkönig. Von den rund 45 Rottaler Startern stellt der SC Anzenkirchen elf junge Aktive. Der diesmalige Sieg sichert zusätzlich die Kreismeisterschaft.

Beim ersten Rennen fiel Elia in der Altersklasse U16 (Jahrgang 2008/09) nach einem Fehler im zweiten Durchgang vom ersten auf den zweiten Platz zurück. Für die beiden ausstehenden Wettbewerbe nimmt sich der Achtklässler vor: „Ich will definitiv gewinnen.“

Achtungserfolg in Kitzbühel



Magdalena siegte beim ersten Kräftemessen in der Altersklasse U14 (Jahrgang 2010/11) souverän. Ehrgeizig will sie daran anknüpfen. Über den Rottaler Junior Cup hinaus trat die Achtklässlerin Anfang des Monats bei der offenen Münchener Skimeisterschaft am legendären Ganslernhang in Kitzbühel an. Ausgetragen vom TSV 1860 München, belegte sie unter rund 20 Aktiven ihrer Altersklasse den respektablen 7. Platz.

Wann immer es sich einrichten lässt, tummeln sich die beiden Rottaler mit dem Skiclub oder privat in den Bergen. Nicht umsonst erstanden sie heuer die überregionale Super-Ski-Card. Je öfter man fährt, desto mehr rentiert sich das Saisonticket. Ihren Traum in den Bergen beschreiben die zwei Teenager so: „Es ist sonnig, die Piste ist griffig und wir sind mit coolen Leuten unterwegs.“ Verzichten können die beiden Gymnasiasten hingegen auf „schlechtes Wetter, schlechte Sicht, schlechte Stimmung oder ewig viele Leute“. Auf der Busfahrt nach Hause dreht die Jugend die Musikbox auf und hört Après-Ski-Lieder, darunter Wolfgang Ambros‘ Klassiker „Skifoan“.

Nicht abdriften und mehr Druck auf den Außenski



Magdalena aus Anzenkirchen stand schon früh auf Skiern. Griffige Begründung: „Mein Papa engagiert sich beim Skiclub und meine Mama kommt aus Österreich.“ Elia aus Hirschbach ist ein Spätzünder. Erst die dritte Saison steht er auf Brettern. Doch bereits zwei Mal nahm Elia am jährlichen SC-Renncamp teil. Magdalena zählt bei diesen Trainingstagen zu den Dauergästen. Seit sie sieben Jahre alt ist, fährt sie mit – Corona-Zwangspause ausgenommen. Dieses Mal war der rund 30 Köpfe starke Nachwuchs drei Nächte lang in Wagrain untergebracht. Magdalena: „Jeden Morgen sind wir um acht Uhr mit dem Skibus zur Talstation gefahren.“ Der frühe Vogel fängt auch beim Sport den Wurm.

Im Mittelpunkt steht der Riesentorlauf. Coach Michael Linscheid zeichnete die Fahrten mit der Kamera auf. Abends sahen sich die Aktiven die Aufzeichnungen in Kleingruppen an und besprachen, was gut läuft und was besser geht. Magdalena: „Ich soll die Kurven später einleiten, um nicht abzudriften und Tempo zu verlieren.“ Elia: „Und ich soll mehr Druck auf den Außenski bekommen.“ Einmal fädelte er bei einer Stange ein. „Da bin ich sauber durch die Luft geflogen“, erinnert sich der Teenager. Doch jenseits eines Kapselrisses am Finger blieb Elia von Verletzungen verschont. Magdalena passierte einmal ein anderes Missgeschick. Sie vergaß ihre Stöcke. „An der Talstation habe ich mir welche ausleihen können“, sagt sie.

Saftige Preise auf den Hütten



Da das Renncamp-Team in Wagrain zum Mittageessen zurück ins Jugendhotel fuhr, sparte es sich den Besuch einer Skihütte. Was die mittlerweile teils deftigen Preise bei der Einkehr betrifft, meint Magdalena schicksalsergeben: „Was soll man machen, man muss ja was essen.“ Gerne dürfen es Burger und Skiwasser sein. Über den Rennzirkus hinaus freut sich Magdalena auf Ostern und kündigt an: „Da die Ferien heuer bald genug sind, fahren wir nach Südtirol.“ Rund um Alta Badia liebt ihre Familie das weitläufige winterliche Terrain.

Elia fährt besonders gerne im Salzburger Land in Flachauwinkl hoch und düst die Pisten nach Zauchensee hinab. In dieser Skischaukel steigt am 3. März auch der dritte und letzte Wettkampf beim Rottaler Junior Cup. Dann streifen beide wieder ihre eng anliegenden Rennanzüge über. „Damit sind wir beweglicher als mit einem normalen Skianzug“, weiß Elia. Seine Ziele beschreibt er so: „Ich möchte besser werden und mir nicht wehtun.“ Magdalena plant: „Ich will bei den Erwachsenen die Kreismeisterin sein.“ Als ihr großes Vorbild nennt die junge Rottalerin Mikaela Shiffrin. An der US-Amerikanerin imponiert Magdalena: „Sie hat eine gute Technik und gewinnt alles.“