Duell gegen Gangkofen
Keine Ausreden – und Jetzt-erst-Recht-Mentalität : Pfarrkirchen will im Keller-Derby Taten sprechen lassen

12.04.2024 | Stand 12.04.2024, 9:55 Uhr

„Wir müssen Taten sprechen lassen“: Pfarrkirchens Trainer Robert Schildmann (r.) erwartet von seiner Mannschaft zwingend einen Sieg gegen Gangkofen. − Foto: Caroline Wimmer

Die Fußball-Bezirksliga West biegt auf die Zielgerade ein – und während der ASCK Simbach im relativ gesicherten Mittelfeld rangiert, stecken die TuS Pfarrkirchen und Aufsteiger Gangkofen mitten drin im Abstiegskampf. Am Samstag treffen die beiden im direkten Duell aufeinander (17 Uhr) − vor allem für die TuS hat das Derby bereits Endspiel-Charakter.

Sollten die Gangkofener die Punkte entführen, würde der Pfarrkirchener Abstand aufs rettende Ufer bereits sechs Punkte betragen. Kein Wunder, dass es von TuS-Trainer Robert Schildmann heißt: „Es müssen endlich drei Punkte an der Rennbahn bleiben.“ In den vier Frühjahrspartien gab es erst einen mageren Zähler, die jüngste 1:2-Niederlage daheim gegen Walkertshofen bezeichnete Schildmann nicht zuletzt wegen einer „fragwürdigen Schiedsrichter-Leistung“ als „extrem ärgerlich und unnötig“. Der Coach betont aber auch: „Wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, wäre alles andere ganz egal gewesen.“

Warum es im Frühjahr noch nicht läuft, sei an keinem speziellen Punkt festzumachen. Es komme viel zusammen, meint der Coach. Die fehlende Effizienz im Abschluss sei jedoch ein Problem der Pfarrkirchner. „Wir erarbeiten uns ja immer Möglichkeiten, das ist durchaus positiv. Aber wir müssen jetzt unbedingt die Tore machen“, sagt Schildmann. „Zudem werden aktuell Fehler von uns brutal bestraft. Es geht jetzt einfach darum, ein Erfolgserlebnis zu erzwingen.“

Was ihn zuversichtlich stimmt: Im Team sei eine „Jetzt-Erst-Recht-Stimmung“ zu spüren, nach der Walkertshofen-Pleite sei jeder extrem motiviert, gegen Gangkofen „den Bock umzustoßen“, wie es Schildmann formuliert. Ausreden will der Coach dabei nicht gelten lassen. „Wir haben ein paar angeschlagene Kräfte. Aber es spielt keine Rolle, wer am Samstag letztlich auf dem Platz steht. Wir müssen Taten sprechen lassen.“ Helfen wird auf jeden Fall die Rückkehr von Kapitän Max Grabow, „das tut uns natürlich richtig gut“, sagt Schildmann, der ein „sehr, sehr schweres Spiel“ erwartet. „Gangkofen verteidigt zur Zeit nahezu optimal. Das ist schon richtig stark. Aber wir wollen gewinnen, keine Frage. Es ist eine sehr wichtige Partie für uns.“

Gegner Gangkofen konnte am Wochenende den ersten Dreier im neuen Jahr buchen und reist nach dem 1:0-Coup über den Zweiten Ergolding mit viel Selbstvertrauen zum Derby. „Es war wie erwartet ein richtig anspruchsvolles Spiel für uns, bei dem beide Mannschaften über weite Strecken nicht all zu viel Risiko gingen. Mit steigender Spieldauer konnten wir uns die ein oder andere Chance mehr erarbeiten und zudem den entscheidenden, vielumjubelten Treffer in der Nachspielzeit erzielen“, sagt der Sportliche Leiter Thomas Hochholzer. Und weiter: „Wir wissen um die Wichtigkeit solcher Punkte und wollen nun auch gegen direkte Kontrahenten bestehen. Dass wir das können, haben wir bereits bewiesen, deshalb gilt es die Woche daran zu arbeiten und alles für das Ziel Klassenerhalt zu geben.“ Nicht im Aufgebot sind vermutlich Dietrich Julian (Rippenverletzung) und Julian Fußeder (muskuläre Probleme). Tobias Asam und Jonas Pollak sollten dagegen wieder einsatzbereit sein.

Simbach braucht noch Sicherungspunkte

Bereits am Freitagabend (19 Uhr) reist der ASCK Simbach zum VfB Straubing – und kann mit einem Sieg einen großen, vielleicht sogar schon den entscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt machen. „Wir sind noch nicht durch. Es ist sehr eng in der Liga und gefühlt kann jeder jeden schlagen. Von daher wäre ein Erfolg für uns sehr wichtig, wir könnten dann beruhigter in die letzten Spiele gehen“, urteilt der scheidende Coach Heiko Schwarz. Nach sechs Zählern in der Englischen Woche könne sein Team mutig und selbstbewusst auftreten. „Ein Spiel auf einer schönen Anlage unter Flutlicht − wir freuen uns richtig darauf“, meint Schwarz.

Gegner Straubing sei nur schwer einzuschätzen. „Sie spielen eine merkwürdige Saison. Für die hohe Qualität, die sie im Kader haben, haben sie sicher zu wenig Punkte geholt. Man weiß eigentlich nie, was man gegen Straubing bekommt“, sagt Schwarz, der personell bis auf Leonard Kubitza alle Mann an Bord hat.

Dingolfing: „Müssen wieder besser Fußball spielen“



Die Saison des FC Dingolfing geht in die heiße Phase. Sieben Spiele stehen in der Bezirksliga West noch aus. Die Dingolfinger haben dabei ein großes Ziel: den 1. Platz verteidigen. Mit dem ATSV Kelheim gastiert am Samstag um 16 Uhr gleich ein echter Gradmesser im Isar-Wald-Stadion. „Wir biegen auf die Zielgerade der Saison ein und in dieser zählen bekanntlich nur die Ergebnisse. Trotzdem müssen wir wieder besser Fußball spielen als wir es zuletzt im Derby getan haben. Mit Kelheim kommt eine gestandene Bezirksliga-Mannschaft zu uns, die im Kern seit Jahren zusammenspielt und an einem guten Tag gegen jeden Gegner punkten kann. Wir wollen aber den Fokus auf unsere eigene Leistung richten und wenn die passt, haben wir gute Chancen, einen Heimdreier zu holen“, berichtet Trainer Tom Seidl. Die Gäste vom Fuße der Befreiungshalle kommen als Tabellenachter nach Dingolfing. Für den ATSV geht es darum, die restlichen Punkte für den Klassenerhalt schnellstmöglich einzusammeln und das erklärte Saisonziel des einstelligen Tabellenplatzes zu sichern.


24. Spieltag / Freitag, 18 Uhr: Langquaid – Abensberg (Hinspiel 5:1), 19 Uhr: Aiglsbach – Schierling (3:1), VfB Straubing – ASCK Simbach (1:2); Samstag, 14 Uhr: Landau – Ergolding (0:4); 16 Uhr: Walkertshofen – Ergoldsbach (2:4), FC Dingolfing – Kelheim (3:1), Oberpöring – Teisbach (3:2); 17 Uhr: Pfarrkirchen – Gangkofen (0:1).