Kontrollen in den Kreisen Rottal-Inn und Passau
Immer mehr tödliche Unfälle auf der B12: „Schwerpunktaktion“ zur Steigerung der Sicherheit

28.02.2023 | Stand 17.09.2023, 1:56 Uhr

Auf dem niederbayerischen Teil der B12 ereigneten sich im Jahr 2022 35 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Dabei wurden sechs Menschen getötet. −Foto: Archiv

Aufgrund negativer Entwicklungen der Unfallstatistik auf der B12 führt das Polizeipräsidium Niederbayern in den kommenden Wochen eine Schwerpunktaktion zur Steigerung der Verkehrssicherheit durch. Im Fokus der Kontrollen: Geschwindigkeit und Ablenkung. Die Aktion startet am Mittwoch in Simbach a.Inn.



Auf dem niederbayerischen Teil der B12 ereigneten sich im Jahr 2022 35 (2021:20) Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Dabei wurden zwölf Personen schwer verletzt (plus 50 Prozent) und sechs Menschen getötet (plus 200 Prozent). Das Polizeipräsidium Niederbayern will mit einer Schwerpunktaktion die Zahl der bei Verkehrsunfällen Schwerverletzten und Getöteten auf der B12 wieder reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in den kommenden Wochen in den südlichen Landkreisen Rottal-Inn und Passau mit erheblich erhöhter Intensität Kontrollen durchgeführt.

Hoher Kontrolldruck soll Fahrverhalten nachhaltig verbessern



Ähnlich wie im vergangenen Herbst auf der B20 soll mit einem möglichst kontinuierlichen und hohen Kontrolldruck das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer, die regelmäßig auf der B12 unterwegs sind, nachhaltig verbessert werden. „Den durchreisenden Verkehr werden wir mit unserem Anliegen kaum erreichen. Aber wir bauen doch sehr darauf, dass Menschen, die tagtäglich auf der B12 unterwegs sind, erkennen, dass wir hier aktuell ein Problem haben und dass sie durch ihre Fahrweise einen Teil zur Lösung des Problems beitragen können“, sagt Polizeihauptkommissar Georg Reichl vom Sachgebiet Verkehr im Polizeipräsidium Niederbayern zur Zielgruppe der Aktion.

Neben „überhöhter und nicht angepasster Geschwindigkeit“ als Hauptunfallursache für schwere Verkehrsunfälle werden die Einsatzkräfte ein besonderes Augenmerk auf Handyverstöße und sonstige Ablenkungen haben. Verkehrsunfälle aufgrund von Ablenkung sind 2022 um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. „Der Griff zum Smartphone wird immer mehr zum Problem. Das betrifft alle Altersklassen und vor allem Fahranfänger, die mit dem Smartphone in der Hand aufgewachsen sind“, so Reichl. Der Blick aufs Handy birgt beim innerstädtischen Verkehr ebenso Gefahren wie außerorts auf Landstraßen oder Autobahnen. Aber gerade auf der Bundesstraße wird ein kurzer Blick aufs Handy schnell zu einem hochriskanten Blindflug. Nur zwei Sekunden reichen und ein Fahrzeug, das mit 100 Stundenkilometern unterwegs ist, legt eine Strecke von mehr als 50 Metern zurück. Wegen der fehlenden baulichen Trennung von der Gegenfahrbahn und fehlender Leitplanken kann ein Schlenker nach links oder rechts verheerende Folgen haben.

Reduzierung der Geschwindigkeit „Schritt in die richtige Richtung“



„Wenn wir mit unserer Aktion den ein oder anderen Verkehrsteilnehmer sensibilisieren und die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit, aber auch die Spitzengeschwindigkeiten reduzieren können, haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht“, fasst Thomas Ritzer, Leiter der Verkehrspolizei Passau und Einsatzleiter für die Schwerpunktaktion, die Ziele zusammen.

Start der sechswöchigen Aktion ist am 1. März mit einer Geschwindigkeitsmessung im Bereich Simbach a.Inn. Im Laufe der Woche folgen weitere Kontrollen in den Gemeindebereichen Ering und Pocking.

− red