Projektwoche zum Thema Umwelt:
Hebertsfeldener Grundschüler dem Müll auf der Spur

19.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:24 Uhr

Bei der Ramadama-Aktion im Rahmen der Umweltwoche an der Grundschule Hebertsfelden kam so einiges an Müll zusammen. −Fotos: red

Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema „Umwelt“ beschäftigte sich die Grundschule Hebertsfelden aktiv mit den Themen Müll, Umweltverschmutzung, Mülltrennung und Recycling.

Gleich am Anfang startete die 4. Klasse mit einer Unterrichtsfahrt ins Müllheizkraftwerk Burgkirchen die Umweltwoche der Grundschule. Dort angekommen, wurde die Klasse mit ihrem Klassenlehrer und Rektor Robert Gabriel von Jutta Öhler herzlich willkommen geheißen, die es sehr gut verstand, die Kinder mit Witz und viel Informationen durch das Müllheizkraftwerk zu führen. Der Name „Müllheizkraftwerk“ bedeutet, dass durch die Verbrennung von Müll Wärme und Strom gewonnen wird. Früher wurde der Müll auf Mülldeponien wie z.B. bei Malgersdorf, in der Natur „abgelagert“. Heute ist es viel umweltschonender, zumal eine aufwendige Rauchgasreinigung mit vier verschiedenen Filteranlagen für saubere Luft nach der Verbrennung sorgt.

Schüler bastelten aus Müll Instrumente



Die Kinder erfuhren auch, dass Hausmüll zur Umladestation in Huldsessen gebracht, von dort in Waggons gepresst und per Bahn nach Burgkirchen gebracht wird. Täglich werden ca. 600 Tonnen Müll aus sieben Landkreisen angeliefert. Somit wurde klar herausgestellt, dass alle Müll vermeiden müssen.

Am nächsten Tag beschäftigte sich die 4. Klasse mit dem Thema Recycling von Müll: Unter Anleitung von Fachoberlehrerin Cornelia Menter-Bartlang wurden Müllinstrumente gebastelt. Hier wurden beispielsweise alte Eimer zu Trommeln umfunktioniert. Auch Rasseln und Shaker fanden Einzug in das neue Müll-Orchester. Mit Klassenleiter Robert Gabriel wurde anschließend damit ein Musikstück eingeprobt, das in der Aula dann auch aufgeführt wurde.
Die Kinder der 1. Klasse beschäftigten sich mit der Verrottungszeit von Abfall. Die Verrottungszeit bemisst in etwa die Zeit, bis Abfall in der Natur abgebaut wird. Anhand einiger ausgewählter Beispiele schätzten die Kinder diese Verrottungszeit. Dabei gerieten alle ganz schön ins Staunen – negativ gesehen. So braucht z. B. eine Bananenschale bis zu einem Jahr, um zu verrotten, ein Papiertaschentuch oder ein ausgespuckter Kaugummi schon fünf Jahre und eine achtlos weggeworfene Flasche sogar unvorstellbare 4000 Jahre.

2. Klasse beschäftigte sich mit dem Thema Plastik



„Müll, der gar nicht erst entsteht, ist der beste Müll“, philosophierten die Kinder. Deshalb stellte jedes Kind aus Stoff und Bienenwachs sein eigenes Bienenwachstuch her, um unnötigen Müll zu vermeiden und einen kleinen Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu leisten.

Die 2. Klasse beschäftigte sich insbesondere mit dem Werkstoff Plastik. Hier erarbeiteten die Kinder auf eindrucksvolle Weise, welche Folgen die unsachgemäße Entsorgung des Materials für die Ozeane und somit für das gesamte Ökosystem hat. Wie die Verwendung von Plastik verringert werden kann, wurde unter anderem am Beispiel der Stofftasche besprochen. Die Schülerinnen und Schüler durften eigene Taschen bedrucken und somit im Alltag zu echten Umweltschützern werden.

Die Kombiklasse beschäftigte sich im Rahmen der schulinternen Umweltwoche mit den Themen „Was ist der Klimawandel?“, „Gründe für den Klimawandel“, „Mein Mülltagebuch“, „Muss das wirklich in den Müll?“ . Zu Beginn der Woche setzten sich die Kinder intensiv mit dem Begriff „Klimawandel“ auseinander. Mit Hilfe von Infotexten, Bildern und Videos fassten sie dieses komplexe Wortkonstrukt selbstständig in eigene Worte. Für die Schülerschaft der Grundschule fertigten sie Plakate an. Im Laufe der Woche nahmen die Kinder die Gründe für den Klimawandel unter die Lupe.

Die Schüler waren sehr erschüttert, als sie erfuhren, dass der Mensch das Klima leider sehr oft negativ beeinflusst. Daher wollten die Kinder herausfinden, wie viel Müll sie denn eigentlich selbst produzieren. Dies hielten sie in einem Mülltagebuch fest. Die Ergebnisse regten zum Nachdenken an. Aber muss denn wirklich alles in den Müll? Die Kinder nutzen leere Klopapierrollen und PET-Flaschen, um daraus etwas Neues und Schönes zu machen, das auf keinen Fall in den Müll muss. Die Klasse bastelte eifrig an süßen Stiftehaltern und beeindruckenden Wandgemälden. So kann jeder einen Beitrag leisten.

Unrat im Gemeindegebiet gesammelt



Zur Vertiefung der Thematik besuchten alle Klassen der Grundschule die Firma Kirn EntsorgungsGmbH in Edhof. Hier wurde den Kindern ein Einblick in die Tätigkeitsfelder eines Entsorgungs- und Recyclingunternehmens gewährt. Geschäftsführer Markus Kirn und dessen Frau Martina Kirn führten die Kinder durch das Betriebsgelände. Durch anschauliche Beispiele und Vergleiche wurde den Schülern die Bedeutung der richtigen Mülltrennung vor Augen geführt. Neben den großen Müllbergen, den beeindruckenden Maschinen und Fahrzeugen sorgten auch die kleinen Mülltonnen, die jedes Kind am Ende erhielt, für großes Staunen. Dieses Mitbringsel wird die Kleinen noch lange Zeit an die richtige Mülltrennung und den sorgsamen Umgang mit Ressourcen erinnern.

Zum Abschluss der Umweltwoche startete die ganze Grundschule eine Aktion „Ramadama“ und säuberte nicht nur das Schulgelände, sondern auch weite Teile des Dorfplatzes und das Gelände rund um das Bürgerhaus. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie die großen Müllberge sahen, die sie einsammelten. So wurde die Umweltwoche zu einer nachhaltigen Erlebniswoche für die ganze Schule.

− red