35:36 gegen Landshut
Furiose Neun-Tore-Aufholjagd vor 400 Fans, aber: Wieder kein Heimsieg für Simbachs Handballer

17.10.2023 | Stand 25.10.2023, 11:00 Uhr

Volles Haus: Die rund 400 Fans in der Richard-Findl-Halle standen voll hinter ihrer Mannschaft.  − Foto: Schmadel

„Wir hätten uns einen Punkt verdient“, bilanzierte TSV-Trainer Sepp Schimpf nach der 35:36-Niederlage seines TSV Simbach gegen die TG Landshut in der Handball-Bayernliga. Doch es sollte am Samstagabend für den Aufsteiger wieder nicht sein mit dem ersten Heimsieg, obschon die Innstädter im Niederbayern-Derby fast noch einen Neun-Tore-Rückstand aufgeholt hätten.

Nach dem 1:0 durch Kapitän Fabian Schwibach ging’s in der Richard-Findl-Halle Schlag auf Schlag, fast in jeder Minute klingelte es in einem der beiden Kästen. Und der Aufsteiger hielt mit – weil Torhüter Stefan Babisch hielt. „Er hat uns in dieser Phase im Spiel gehalten“, lobte Schimpf seine Nummer 1. Babisch zeigt fantastische Reaktionen und entschärft einige „Hundertprozentige“. Doch die Reihen vor ihm können seine Mitspieler nicht richtig schließen. Wie jüngst in Regensburg probiert es das Schimpf-Team mit einer überaus offensiven Deckungs-Variante – doch der Gegner hat sich offenbar mit den Videos vom Regensburg-Match über diese Formation schlau gemacht. „Sie hatten das Drei-gegen-Drei-Spiel vergangene Woche trainiert“, teilte der Simbacher Trainer nach einem Gespräch mit den gegnerischen Verantwortlichen mit.

So entziehen sich die Landshuter Schützen der engen Bewachung, „wir kamen einfach nicht nah genug ran“, sagte Schimpf. Und überhaupt: „In der Abwehr hat es am Samstag nicht gepasst.“ So liegen die Gäste steht’s vorne und durch eine Schwächeperiode in den letzen fünf Minuten vor der Halbzeit geht’s mit einem 14:17-Rückstand für den TSV in die Kabine. Noch kein Grund zur Sorge, mit frischem Mut will der Gastgeber die Aufholjagd starten. Der Schuss geht jedoch nach hinten los, die Landshuter bauen ihren Vorsprung sukzessive immer weiter aus. Vorne verwerfen, hinten die Gegner aus den Augen verlieren – nach diesem Motto erhöht die TG bis zum Stand von 28:19 in Minute 43.

Im Gefühl des sicheren Sieges lassen die Gäste aus Landshut die Zügel etwas schleifen, Trainer Kay Hoffmann gönnt seinen Spitzen-Kräften eine Verschnaufpause. Auf der anderen Seite wollen „sich die Jungs nicht abschießen lassen“, erklärte Coach Schimpf den Ruck, der sein Team zum einem Zwischen-Hoch verhilft. Treffer um Treffer kommt der TSV heran, die rund 400 Fans peitschen ihre Mannschaft immer wieder und weiter nach vorne. Und siehe da: 80 Sekunden vor Abpfiff egalisiert Jan Josef zum 34:34. Doch das soll es noch lange nicht gewesen sein, denn Landshut legt erneut vor, der TSV gleicht aus und muss im letzten Angriff der Gäste in Unterzahl entgegentreten.

„Das haben sie natürlich gnadenlos ausgenutzt und solange mit ihrem Wurf gewartet, damit wir nicht mehr kontern können“, beschreibt der TSV-Trainer die l entscheidende Szene. Und so knallt Matthias Müller drei Sekunden vor Schluss den Ball zum 36:35 an Stefan Babisch vorbei zum Sieg ins TSV-Tor.

„Es hilft nichts, wir müssen weitermachen“, lautet die Losung von Sepp Schimpf, der keineswegs Trübsal bläst, denn: „Ich bin mir sicher, dass Landshut am Ende vorne mit dabei ist.“ Er hofft, dass „wir in den nächsten Spielen vielleicht mal das Quäntchen Glück auf unserer Seite haben“. Dieses Mal reicht es zwar nicht zu einem Zähler fürs Punkte-Konto, „aber wir haben zwei Zähler gewonnen – für die Moral“.

Für den TSV Simbach spielten: Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll; Feld: Fabian Plaza, Thomas Klampfer, Lukas Eichinger (5), Matthias Schimpf (3), Mark Bäumler, Jonas Hennersberger, Tobias Schimpf (4), Jan Josef (14), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (3), Fabian Schwibach (5), David Kopp.

Bayernliga, 5. Spieltag: Regensburg – Rothenburg 33:22, Simbach – Landshut 35:36, Allach – 31:27, Erlangen-Bruck – Waldbüttelbrunn 29:32, Bayreuth – Erlangen III 38:29, Rimpar II – Coburg II 26:33.