Gerölllawinen, die sich durch Gärten und Häuser gewälzt haben, überflutete Straßen und Keller und sogar eine zerstörte Bob- und Rodelbahn: Es sind schockierende Bilder, die derzeit aus dem Hochwassergebiet am Alpenrand die Runde machen. Im Hilfseinsatz im Berchtesgadener Land sind seit dem Wochenende auch die Kräfte des Technischen Hilfswerks Eggenfelden. "Wir sind am Samstag durch den THW-Ortsverband Berchtesgadener Land angefordert worden", berichtet Ortsbeauftragter Florian Wagner. Weil es angesichts der anhaltenden Regenfälle schnell gehen musste und sogar Evakuierungen im Raum standen, sei die Alarmierung in diesem Fall "auf dem kurzen Dienstweg" erfolgt.
Bereits am Samstagabend seien daher 14 Kräfte des THW-Ortsverbands in Richtung Freilassing ausgerückt. Vom zentralen Sammelpunkt aus, wurden die Eggenfeldener dann den Einsatzorten zugewiesen. Während es am Samstagabend zunächst darum ging, in Schönau am Königssee Keller leer zu pumpen, sei man am Sonntag unter anderem in Bischofswiesen am Werk gewesen. Dort galt es laut Florian Wagner, einen abrutschgefährdeten Hang abzusichern. Seit Montagfrüh sind die Eggenfeldener – zu diesem Zeitpunkt war man mit 23 Frauen und Männern, drei Lastwagen und einem Transporter vor Ort – nun im Bereich des Wintersportzentrums in Schönau am Königssee im Einsatz. Dort gelte es vor allem, Trümmer zu beseitigen und aufzuräumen, schildert Florian Wagner. Dort wurde auch die international bekannte Bob- und Rodelbahn völlig zerstört.
"Es ist zum Glück nicht ganz so schlimm wie in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen – aber nahe dran", schildert Florian Wagner seine Eindrücke aus dem Berchtesgadener Land. Die THW-Einsatzkräfte aus Eggenfelden seien vor Ort komfortabel in einer alten Polizeischule in Ainring untergebracht. Wagner rechnet damit, dass der Ortsverband noch ein bis zwei Tage vor Ort helfen und dann durch einen anderen Ortsverband abgelöst werde.
Ebenfalls im Berchtesgadener Land im Einsatz ist die THW-Ortsgruppe Simbach am Inn. Laut Mitteilung des Ortsbeauftragten Klaus Kohout wurde man am Samstag um 22 Uhr zu einer Personenrettung alarmiert. Man habe daraufhin den Ladekran mit drei Mann Besatzung losgeschickt. Als dieser in Ainring eintraf, waren die Personen jedoch schon in Sicherheit. Das Simbacher Fahrzeug wurde dann für die Sandsack-Verteilung eingesetzt. Gleichzeitig traf man in Simbach Vorkehrungen für eine Sandsack-Befüllung, die letztendlich aber dann vor Ort erfolgte. Der Trupp kehrte am Sonntag um 18 Uhr wieder zurück. Laut Kohout handelte es sich um einen "Routine-Einsatz". Gestern waren dann neun Helfer der Simbacher Bergungsgruppe im Bereich Königssee im Einsatz.
− seb/frä
Per Menschenkette wurden am Sonntag Sandsäcke auf einen abzusichernden Hang transportiert
Mit drei Lastwagen half der THW-Ortsverband Eggenfelden in Schönau am Königssee im Wintersportzentrum mit der zerstörten Bob- und Rodelbahn beim Beseitigen der Trümmer.
