Flammender Protest
350 Landwirte entzünden Mahnfeuer

14.01.2024 | Stand 14.01.2024, 16:34 Uhr

Die Organisation „Land schafft Verbindung“ hat aus Protest gegen die geplanten Subventionskürzungen ein Mahnfeuer am Volksfestplatz in Pfarrkirchen entzündet. − Foto: tz

„Irgendwann ist es genug“, betonte Veranstalter Christian Schneider beim Mahnfeuer der Organisation „Land schafft Verbindung“ am Freitagabend am Volksfestplatz in Pfarrkirchen.

Die ständig wachsende Bürokratie, immer mehr Auflagen, die mangelnde Wertschätzung der Bäuerinnen und Bauern und ihrer Arbeit, „da waren die Streichung der Rückerstattung der Agrardieselsteuer und die Abschaffung der Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“, so der junge Landwirt aus Dietersburg, der das Mahnfeuer zusammen mit Helfern organisiert hatte.

Rund 150 Traktoren, dazu noch viele Lastwagen heimischer Speditionen und Handwerksunternehmen waren aufgefahren als beeindruckende Kulisse. Der Unmut der Teilnehmer, die von den Kürzungs- und Streichungsplänen der Bundesregierung betroffen wären, war deutlich zu spüren. Schneider sieht als einen der wenigen positiven Aspekte der aktuellen Situation den Rückhalt der Bevölkerung: „Wir erfahren eine große Solidarität. Man hat schon den Eindruck, dass wir nicht als Schreihälse wahrgenommen werden, sondern als Berufsstand, der wichtig ist für die Sicherung der Ernährung und dessen Mitglieder große Sorgen um die Zukunft ihrer Betriebe haben.“

Für den jungen Bauern steht fest, dass man den Landwirten zu Unrecht vorgeworfen habe, dass sie bei ihren Demos auch Platz geschaffen hätten für rechtsradikale Einflüsse: „Wir passen da sehr genau auf. Wir sind Demokraten. Wir wollen keine Regierung stürzen, sondern vernünftige Lösungen“, stellt er klar. Mit rechten Kräften wolle man nichts zu tun haben.

Aber es stehe auch fest, dass die aktuelle Regierung offenbar den Ernst der Lage in der Landwirtschaft nicht erfasst habe. „Wenn wir jetzt auf die Straße gehen, dann tun wir das nicht aus Gaudi, sondern weil wir uns von dieser Regierung getäuscht fühlen und weil der ländliche Raum vernachlässigt wird“, betont Schneider.

Deshalb freue er sich auch, dass so viele Teilnehmer den Weg zum Mahnfeuer gefunden hatten: „Es waren fast 350 Leute bei uns, und da war es auch ein feiner Zug, dass wir von heimischen Unternehmen mit Getränken, Semmeln und Leberkäse unterstützt wurden. Denn die Teilnehmer konnten für einen guten Zweck spenden. 1700 Euro sind zusammengekommen, die wir schon bald überreichen können im Rahmen einer großen Blutkrebs-Typisierungsaktion“.

− tz