Zwiesel
Straßenmeistereien im Winterdienst gefordert

20.01.2021 | Stand 20.01.2021, 13:18 Uhr

Ein Schneepflug beim Räumeinsatz. Das Staatliche Bauamt Passau hat über 80 eigene und angemietete Räumfahrzeuge im Einsatz, um im Winter die Bundes-, Staats- und Kreisstraßen in seinem Zuständigkeitsbereich befahrbar zu halten. −F.: St. Bauamt Passau/Süß

Während sich die kommunalen Bauhöfe um den Winterdienst auf den Ortsstraßen kümmern, sind die Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts für Räumen und Streuen auf den überregionalen Straßen zuständig. "Unsere Mitarbeiter in den Straßenmeistereien sind im Zwei- oder Dreischicht-Betrieb im Einsatz, um die Straßen sicher und befahrbar zu halten", so Bauamts-Sprecherin Sabine Süß.

Dabei setze man auf vorbeugendes Streuen, um Glätteunfälle zu verhindern, und frühzeitigen Räumeinsatz. Die Mithilfe der Verkehrsteilnehmer sei aber immer erforderlich. Schon bevor es schneit, seien die Mitarbeiter der Straßenmeistereien im Einsatz, damit die Straßen befahrbar bleiben. Sie bringen Sole und Feuchtsalz aus, um Glatteis zu verhindern. Zudem bleibe der Schnee auf einer gestreuten Fahrbahn räumfähig und werde nicht so schnell festgefahren. "Für unsere Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie ab 2 beziehungsweise 3 Uhr früh auf den Strecken unterwegs sind, damit der morgendliche Berufsverkehr fließen kann", so Sabine Süß.

Einsatzleiter und Späher hätten das Wetter und die Straßenverhältnisse immer im Blick. "Dank moderner Technik wissen wir schon vorher, wann und wo der Schneefall einsetzen wird. Glättemeldeanlagen an den Straßen liefern Informationen über die Fahrbahntemperatur und die Luftfeuchtigkeit, zudem nutzen wir Wetterradarbilder sowie die Straßenzustands- und Wetterprognosen des Deutschen Wetterdienstes, um die Einsätze der Räum- und Streufahrzeuge zu planen", erklärt Süß.

Wird Schneefall vorhergesagt, seien die Räum- und Streufahrzeuge schon vorbeugend unterwegs: Um Glätte in den Morgenstunden zu vermeiden, werde bereits am Vorabend reine Sole auf den Straßen ausgebracht. Weil so weniger Streusalz benötigt wird, würden Kosten gespart und zugleich die Umwelt geschont.

Schneit es in der Nacht, sind die Straßen am Morgen, wenn der Berufsverkehr einsetzt, bereits zum ersten Mal geräumt. Setzt der Schneefall aber erst am Morgen, zeitgleich mit dem Berufsverkehr, ein, kann das zum Problem werden. "Die Räum- und Streufahrzeuge können nicht überall gleichzeitig unterwegs sein", bittet die Bauamts-Sprecherin um Verständnis. Gerade bei länger andauernden Schneefällen müssten die Verkehrsteilnehmer deshalb mit geschlossener Schneedecke, stellenweiser Glätte und Schneeverwehungen rechnen. Darum seien auch die Autofahrer selbst gefragt: "Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer kann mit wintergerechten Reifen und angepasstem Fahrverhalten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten", betont Sabine Süß.

Wer nicht unbedingt zur Hauptverkehrszeit unterwegs sein muss, solle zeitlich ausweichen, rät sie. Sonst könne es aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der notwendigerweise angepassten Geschwindigkeit zu Staus kommen, in denen dann auch die Winterdienstfahrzeuge feststecken – "und dann kann es dauern, bis sich solche Verkehrsbehinderungen auflösen lassen". Das gelte nicht nur für den morgendlichen Berufsverkehr, sondern auch für die Verkehrsspitzen in den Abendstunden.

Das Staatliche Bauamt Passau mit den Straßenmeistereien Freyung/Hauzenberg, Passau/Vilshofen, Pfarrkirchen, Deggendorf/Straubing und Viechtach/Zwiesel betreut ein Netz von rund 2200 Kilometern Bundes-, Staats- und Kreisstraßen und ein Teilstück der Autobahn. Im Winterdienst sorgen 81 eigene und angemietete Räum- und Streufahrzeuge dafür, dass die Straßen befahrbar bleiben.

− bbz