350 Wolfauslasser in Kirchberg
Wölfe zeigen Ausdauer bis zum Taganläuten

13.11.2023 | Stand 13.11.2023, 15:57 Uhr

Die stärkste Truppe am Kirchberger Dorfplatz stellte wieder der Kirchberger Wolf mit seinem Hirta Christian Bauer. − Fotos: B. Zaglauer

Die dritte Hochburg des traditionellen Wolfauslassens neben Rinchnach und Bodenmais einen Tag vor „Martini“ war auch in diesem Jahr wieder Kirchberg. Die „Gotthardsbergler“ hatten knapp 350 Wolfauslasser am Dorfplatz zusammengeholt. Sternförmig führten die Hirta ihre Wölfe nacheinander mit lauten und rhythmischen Geläut ins Herz von Kirchberg.

Jede der sechs Gruppen gab ihr Bestes, ließ den Hirta nicht aus den Augen, damit der vorgegebene und häufig wechselnde Takt ein einheitliches Klangbild ergab.
Anschließend formierten sich alle zu einem großen Wolf, wo ein Hirta nach dem anderen sein Können bewies und seinen Hirtaspruch vorsprach.

Dazwischen traten die Goißlschnalzer aus den Wölfen Fischermühle, Unternaglbach und Sommersberg abwechseln auf und schwangen mit lautem Knallen ihre Goißln durch die Luft. Auch die Nachwuchstalente, zwei Buben aus Mitterbichl, hatten den Schneid, vor dem großen Publikum am Dorfplatz ihre „Goißln schnoizn“ zu lassen.

Der Kirchberger Wolf mit seinem Oberhirta Christian Bauer bildete auch diesmal wieder die größte Gruppe mit 87 Glocken, gefolgt von den Gruppen aus Fischermühle mit dem Hirta Florian Grimm und aus Sommersberg (Josef Wittenzellner), die jeweils run 70 Glocken zum Läuten brachten.
Ebenfalls dabei waren die Wölfe Mitterbichl und Feuerwehr Kirchberg mit den langjährigen Hirten Felix Schiller und Jonas Neumaier. Tobias List führte dieses Jahr zum ersten Mal den Wolf aus Unternaglbach an.

Nach fast eineinhalb Stunden schweißtreibendem Läuten löste sich die große Formation auf und die Wölfe zogen in die einzelnen Gaststätten. Wer bis in die Morgenstunden durchhielt, konnte noch beim gemeinsamen Taganläuten um sechs Uhr früh im Amthof und um den Kastanienbaum auf dem Dorfplatz dabei sein. Danach verstummten die Glocken, und erst im kommenden Jahr wird es wieder heißen: „Buam, hoh – seit’s oidsamd do?“

− bb