Beten für eine unruhige Region
Weltgebetstag – im Zeichen des Friedens

05.03.2024 | Stand 05.03.2024, 18:00 Uhr

Der Katholische Frauenbund, Ausrichter des diesjährigen Weltgebetstages in Regen unter Federführung von Carola Schneid (6. v. rechts), hatte sich für einen Friedens-Gebetsabend für das Heilige Land entschieden.

Der Weltgebetstag der Frauen hat dieses Jahr beim Vorbereitungs-Team des Katholischen Frauenbunds Regen ganz im Zeichen des Friedens gestanden. Etwa 70 Gäste sind der Einladung zum gemeinsamen Gebet im Regener Pfarrsaal gefolgt. Neben den Frauen waren auch einige Herren anwesend, unter ihnen Stadtpfarrer Marco Stangl und Pfarrer Josef Göppinger. Der Weltgebetstag, der jährlich am ersten Freitag im März stattfindet, ist nicht mehr nur das Anliegen der Frauen.

Ein Tag im ökumenischen Austausch



Die Gebetsordnung an dem seit 1927 stattfindenden Gebetstag christlicher Frauen unterschiedlicher Konfessionen kommt jedes Jahr aus einem anderen Land. Dieses Jahr sollte es Palästina sein. Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Israel und im Gazastreifen hatte sich das Vorbereitungsteam im ökumenischen Austausch mit Gertraud Häusler von der evangelischen Kirchengemeinde dafür entschieden, der Empfehlung der Dekanin für den evangelischen Kirchenbezirk Cham zu folgen und ein Friedensgebet für das Heilige Land, zu dem Palästina und Israel gehören, zu gestalten.

Mit dem Lied „Gib uns Frieden jeden Tag“ , unter der musikalischen Begleitung von Siegfried Elstner auf dem Keyboard, begann die Betstunde.Eine Powerpoint-Präsentation „Das Heilige Land, ein zerrissenes Land“ gab einen geschichtlichen Streifzug von 1948 bis 2023; von der Gründung des Staats Israel zu einem modernen Land bis zu den aktuellen Ereignissen des Leidens und der Enttäuschungen. Das Heilige Land ist heilig für Christen, Juden und Muslime. Es ist auch das Heimatland Jesu, der in der palästinensischen Stadt Bethlehem geboren und am See Genezareth im heutigen Israel aufgewachsen ist. Erstellt wurde der Bildervortrag von Pfarrer Michael Rummel, evangelischer Pfarrer aus Furth im Wald, der zwei Jahre in dieser Region gelebt hat.

Ein Friedensband windet sich um die Welt



Die mit Bibel, Globus, Olivenzweig und weißen Rosen gestaltete Mitte des Saales, ausgerichtet in die vier Himmelsrichtungen, symbolisierte den Weltgebetstag global, der in 24 Stunden von Osten über Süden, Westen und Norden um die Welt geht. In der Gebetsordnung heißt es: „Lasst uns ein Band des Friedens knüpfen“. So banden die Lektorinnen des Abends, Anneliese Schauberger, Waltraud Wirthl, Dr. Petra Wulff-Werner, Elisabeth Hofbauer, Daniela Seltsam-Schricker, Sophie Bichler und Katrin Ertl, ein weißes Friedensband um die symbolische Welt. Anschließend waren die Anwesenden eingeladen, eine Friedenskerze zu entzünden.

Nach dem Matthäus-Evangelium, in dem es auch heißt „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen“, lud Carola Schneid die Gläubigen ein, bei gedämpften Licht ins Schweigen zu gehen; in der Stille um den Frieden in Palästina, Israel, Syrien, in der Ukraine und in aller Welt zu beten, aber auch um seinen ganz persönlichen Frieden. „Es soll Frieden sein ohne Kriege, Gewalt und Konflikte“, sagte Schneid.

Der Taizégesang „Ubi caritas“ untermalte die Fürbitten, bei denen um Hilfe und Kraft gebetet wurde, und darum, sein Leben gegen Hass, Besitzgier, Neid und Hochmut auszurichten und Teilnahme zu zeigen an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge. Die Organisation Religionen für den Frieden, angesiedelt bei den Vereinten Nationen, formuliert dazu: „Wir halten daran fest, dass Frieden im Heiligen Land möglich ist. Dass dieses Land Heimat für zwei Völker und drei Religionen sein kann.“ Die erzielte Kollekte verwendet das Weltgebetstag-Komitee für 150 Projekte weltweit. Das anschließende Vater-unser-Gebet, der Friedensgruß und ein Segen beendeten die Friedensandacht.

Gertraud Häusler von der evangelischen Kirchengemeinde bedankte sich im Nachhinein für die ökumenische Solidarität des KDFB. Die vorliegende Gebetsordnung sei, bedingt durch die aktuelle Situation in Palästina und Israel, nicht in allen Aussagen zeitgemäß, so Häusler. Das Gebetsordnungsheft zum Motto „Palästina … durch das Band des Friedens“ konnte sich aber jeder mit nach Hause nehmen.

Anneliese Schauberger, Vorsitzende des Katholischen Frauenbunds Regen, bedankte sich bei Carola Schneid, deren Helferinnen, und bei Sophie Bichler, IT-Expertin des Zweigverein Regen, für die Vorbereitung des Gebetsabends und bei den Lektorinnen des KDFB und der evangelischen Kirchengemeinde. Ein kleines Präsent gab es für Siegfried Elstner für die musikalische Begleitung. Ein großer Dank ging an jene Frauen, die für ein reichhaltiges Buffet gesorgt hatten. Zu diesem lud Schauberger die Gottesdienstbesucher ein – sie konnten sich an den kulinarischen Köstlichkeiten, teils landestypischen Gerichten, aus dem Heiligen Land und aus Syrien bedienen.

− mah