Arnbruck
Flugzeug aus Sperrholz wird nach 49 Jahren erstmals wieder geflogen

12.06.2020 | Stand 20.09.2023, 4:29 Uhr

Die "Olympia Meise" am Start vor dem Erstflug nach 49 Jahren mit den zwei neuen Besitzern, David Hofmann (stehend) und Johannes Fischer (im Segler). −Foto: Martin Hohlneicher

Das seit 1971 zerstörte und stillgelegte französische Segelflugzeug Nord 2000, baugleich mit der deutschen Olympia Meise von 1939, ist am Fronleichnamstag um 10.29 Uhr erstmals wieder in die Luft gegangen. Zwei Piloten aus Arnbruck (Landkreis Regen), David Hofmann und Johannes Fischer, hatten das 200 Kilogramm schwere Flugzeug aus feinstem Sperrholz seit 2017 mit Hilfe von Jiri Lenik, einem alten, sehr erfahrenen Flugzeugbauer aus Rana in Tschechien, wieder aufgebaut.
Die Nord 2000 war 1947 das erste Flugzeug, das nach dem Krieg in Frankreich wieder gebaut wurde – bei Paris, bei der S.N.C.A.N., der Société National de Constructions Aeronautiques du Nord, der französischen Vorgänger-Firma von Airbus.

Johannes Fischer, der mit 14 Jahren 1975 in Mühldorf am Inn auf der dortigen Meise das Fliegen gelernt hatte und später Ingenieur, Landwirt und Flugzeugbauer wurde, hatte immer wieder alte Meisen ausfindig gemacht und sogar ein Buch über diesen besonderen Segler geschrieben. So kam es auch, dass er vor ein paar Jahren das Wrack der damals als F-CAJD registrierten Maschine bei Toulouse entdeckte und unbedingt retten wollte.
Mit Jiri Lenik fand er schließlich einen der letzten Flugzeugbauer, der sich heutzutage noch mit Sperrholzbauweise auskennt. In über 4000 Stunden wurde das Flugzeug aufwendig restauriert, zu einem Viertel sogar komplett neu aufgebaut.

− vbb

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