Regen
Lebenshilfe-Stiftung sorgt für Lichtblick

Im vergangenen Jahr konnten 7593 Euro ausgeschüttet werden – Neubau der Berufsschule kommt gut voran, Wohnanlage in Viechtach wird geschoben

25.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:05 Uhr

Die Stiftung kann der Lebenshilfe unter die Arme greifen, wie bei der Sitzung des Stiftungsrats gesagt wurde. Dabei waren (von links): Stiftungsratsvorsitzender Dr. Olaf Heinrich, Egon Gröller, stellv. Stiftungsvorstandsvorsitzender Werner Schlagintweit, Egon Probst, Ingrid Betz-Loderbauer, Stiftungsvorstandsvorsitzender Jochen Fischer, Josef Weinhuber und Helmut Brunner. −Foto: Stein/Lebenshilfe

Ein besonders positives Resümee ist am Ende der diesjährigen Stiftungsratssitzung gezogen worden: Der Stiftung Lebenshilfe für Mitbürger mit Behinderung geht es gut. Nach wie vor zeigen sich allerdings die steigenden Kosten in allen Bereichen und der Fachkräftemangel als großes Problem.

Wie auch in den vergangenen Jahren ist das Stiftungsvermögen kontinuierlich gewachsen – auf jetzt 414000 Euro, wie Werner Schlagintweit in der Stiftungsratssitzung in den Räumen der Geschäftsstelle der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Regen mitteilte. Der Zuwachs stammt aus Zustiftungen und Spenden.

Ein kleiner Zinsertrag für den Stiftungsgrundstock konnte eingenommen werden. So war auch dieses Jahr wieder eine Ausschüttung für gute Zwecke möglich. Insgesamt können 7593 Euro für das Jahr 2022 ausgeschüttet werden. Davon gehen 5351 Euro an den Gartenäcker-Hof in Arnetsried und 2242 Euro an das Kinderwohnhaus in Zwiesel für eine Ferienmaßnahme. Dies kommt den Kindern dort zugute, um den Eigenanteil für die Reise zu senken.

Den Ausschüttungen und dem Jahresabschluss 2022, geprüft durch Egon Probst und Egon Gröller, wurde von den Mitgliedern des Stiftungsrates zugestimmt. Stiftungsvorstandsvorsitzender Jochen Fischer konnte in Bezug auf die Kostensteigerungen, explizit auch für den Bau der neuen Berufsschule und der Offenen Hilfen in der Abt-Gubitz-Straße in Regen, eine positive Nachricht verkünden: Durch die erneute Spende des Hilfsvereins Sternstunden über eine Million Euro konnte hier eine gewissen finanzielle Beruhigung geschaffen werden.

Fischer berichtete zudem davon, dass der Landkreis Regen eine besondere Dichte an Behinderten- und Pflegeeinrichtungen vorweisen kann. Daher werden Menschen aus großen Einzugsgebieten, teilweise sogar aus ganz Deutschland, im Landkreis vom ohnehin knappen Fachpersonal betreut. „Unsere Landkreisbürger können wir nicht mehr zu 100 Prozent versorgen, da die Personalressourcen einfach nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Jochen Fischer.

Vor dieser gewaltigen Herausforderung stehe insbesondere die gesamte Wohlfahrtspflege. Jochen Fischer plädierte daher für eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Verwaltungen und politischen Gremien in den nächsten Jahren.

Aufgrund des Fachkräftemangels, aber auch wegen der hohen Baukosten, ist der geplante Bau der Wohnanlage in Viechtach zunächst weiter vertagt, wie Fischer weiter berichtete. Denn es wäre nach seinen Worten fatal, eine neue teure Einrichtung zu bauen und sie im Nachhinein, aufgrund des fehlenden Personals nicht eröffnen zu können. Ein Lösungsvorschlag sei die Anwerbung von Personal aus dem Ausland. Um die neuen Mitarbeiter dann aber so zu integrieren, damit diese auch bleiben wollen und kein Heimweh bekommen, ist laut Jochen Fischer und Dr. Olaf Heinrich eine intensive Betreuung notwendig, die wiederum auch enorme Personalressourcen bindet.

Einen positiven Abschluss konnte Jochen Fischer setzen, indem er über die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Regierung, Bezirk, Heimaufsicht in Bezug auf die Neuausrichtung der Wohnanlage in Arnetsried berichtete. „Hier brauchen wir zwingend Veränderungen bzw. eine Reduzierung der Platzzahlen“, so Fischer, „jetzt müssen wir nur noch das Sozialministerium überzeugen. Ein Brandbrief an die Ministerin Ulrike Scharf wurde bereits versendet.“.

− bb