Trainer wünscht sich mehr Torgefahr
Zwei Siege und ein paar Sorgenfalten beim TSV Waldkirchen

17.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:25 Uhr

Im Offensivspiel muss Waldkirchens Trainer Alex Nodes weiter improvisieren. −Foto: Kaiser

So wechselhaft wie das Wetter präsentierten sich an Maria Himmelfahrt die Kicker des TSV Waldkirchen bei ihrem ersten Heimerfolg nach dem Abstieg aus der Landesliga. „Ich denke, wir sind nun endgültig in der Bezirksliga angekommen“, freute sich TSV-Coach Alexander Nodes nach dem zweiten Sieg in Serie (1:0 gegen Schöfweg).

„Der Erfolg in Regen war der Dosenöffner für unsere junge Mannschaft, die nach einer langen Durststrecke endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern durfte.“ In Regen bog die Mannschaft nach einer katastrophalen ersten Halbzeit einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Erfolg um. Auch im Landkreisderby gegen Schöfweg, das bei nahezu tropischen Temperaturen angepfiffen wurde, kamen die Gastgeber vor 250 Zuschauern nur schwer in Tritt und hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie zur Halbzeit in Rückstand geraten wären. In einem ausgeglichenen Spiel stand lediglich eine vielversprechende Chance von Lukas Schätzl auf der Habenseite des TSV, wohingegen die Gäste mehrere hochkarätige Gelegenheiten liegen ließen. So traf Simon Schönhofer in der 15. und 45. Minute mit herrlichen Schlenzern nur die Latte und Marcel Eder fand frei vor Simon Boxleitner im TSV-Keeper seinen Meister. Apropos Boxleitner: Er bildet zusammen mit Kapitän Christoph Neuwirth als Abwehrchef und Co-Spielertrainer Manuel Karlsdorfer als Mittelfeldmotor mit ihrer mehrjährigen Landesligaerfahrung eine funktionierende Achse, an der sich laut Nodes die jungen Mitspieler orientieren können.

In der Halbzeitpause zogen bedrohliche Gewitterwolken über dem Sportgelände auf und in dem Maße wie sich das Wetter schlagartig änderte, zeigte auch der TSV ein völlig anderes Gesicht. Offenbar fand Nodes in der Halbzeitansprache die passenden Worte, denn die Gastgeber gingen nun mit deutlich mehr Engagement zu Werke, so dass der überragende SVS-Keeper Kurt Kroner mehr und mehr in den Blickpunkt des Geschehens rückte. Nach rund zehn Minuten schickte Schiedsrichter Philipp Spateneder (Anzenkirchen) beide Mannschaften neuerlich in die Kabinen, um sie vor Blitz und Donner sowie Hagel- und Regenschauern zu schützen.

Keine Spur von Euphorie bei Trainer Nodes



Rund 30 Minuten später wurde die Partie, die in der Folgezeit eher einer Wasserschlacht als einem Fußballspiel glich, bei nahezu irregulären Bedingungen fortgesetzt, wobei sich der TSV mit den unberechenbaren Bodenverhältnissen besser zurechtfand als die Gäste aus Schöfweg. Letztlich blieb es Karlsdorfer vorbehalten, in der 67. Minute per Kopf nach einer Maßflanke des eingewechselten Thomas Pilsl das umjubelte Tor des Tages zu erzielen. In der Folgezeit schaukelten die Gastgeber gegen in der zweiten Hälfte zunehmend harmlosere Gäste den Sieg über die Zeit.

Trainer Nodes ist nach dem neuerlichen Dreier weit davon entfernt, in Euphorie auszubrechen, für eine Standortbestimmung sei es zu früh. „Ich denke, man kann erst nach zehn Spieltagen realistisch einschätzen, wohin die Reise geht. Natürlich würden wir gerne eine Erfolgsserie starten, dafür müssen wir uns aber im Spiel nach vorne deutlich steigern“, benennt der besonnene Übungsleiter die Defizite seines Teams, dem die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive ein paar Sorgenfalten ins Gesicht treibt. Bedingt durch den verletzungsbedingten Ausfall von Sturmführer Mario Strahberger und Nachwuchshoffnung Noah Renoth ist er ein ums andere Mal zum Improvisieren gezwungen. Angesichts des großen Reservoirs an jungen und entwicklungsfähigen Akteuren ist ihm jedoch vor den nächsten Partien nicht bange.

Die Bezirksligareise des TSV geht am Freitagabend weiter, wenn beim TSV Mauth das nächste Derby steigt (Anpfiff 18.30 Uhr), wo nach verkorkstem Saisonstart die ersten Alarmglocken schrillen. Laut Nodes macht die Tatsache, dass die Baar-Truppe unter Zugzwang steht, die Aufgabe für seine Mannschaft nicht einfacher.


6. Spieltag / Freitag, 18.30 Uhr: Schalding II – Perlesreut, Mauth – Waldkirchen; 19 Uhr: Hutthurm – Grainet, Regen – Künzing; Samstag, 15 Uhr: Schöfweg – Obernzell-Erlau; 17 Uhr: Vornbach – Grafenau; 18 Uhr: Passau – Oberpolling; Sonntag, 15 Uhr: Garham – Niederalteich.