„Notwendig und richtig“
Zwei Dorfvereine fusionieren: SV Hintereben und DJK Altreichenau gründen eine SG

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 7:59 Uhr

Per Handschlag besiegeln Stefan Mittendorfer (links), Vereinssprecher der DJK Altreichenau, und Armin Schmid, frisch wiedergewählter Vorstand des SV Hintereben, die Partnerschaft zwischen den Fußballern der beiden Vereine. − Foto: Michael Duschl

Zwei Jahre haben sie immer mal wieder darüber gesprochen, „jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen“, sagt Armin Schmid, Vorstand des SV Hintereben, über die Gründung einer Spielgemeinschaft der HSV-Fußballer mit der DJK Altreichenau.

Ab Sommer schicken die beiden Dorfklubs zwei gemeinsame Mannschaften in den Spielbetrieb, wie Schmid und der Altreichenauer Vereinssprecher Stefan Mittendorfer gestern bestätigten.

Der Grund für die Fusion liegt auf der Hand: Personalprobleme. „Wir hätten noch das ein oder andere Jahr eigenständig gepackt“, meint Schmid, dessen Verein noch zwei Herrenteams stellt. Allerdings war es Woche für Woche ein Kampf der Abteilungsleitung, damit am Wochenende genügend Fußballer auf dem Platz standen. Während es für die Hinterebener die erste SG sein wird, haben die Altreichenauer Erfahrungen aus ihrer Partnerschaft mit dem SV Bischofsreut (bis 2021). Zuletzt steckte die wieder eigenständige DJK in einem Dilemma: „Wir haben nur mehr eine Mannschaft gemeldet, aber dafür eigentlich zu viele Spieler – deshalb fielen immer ein paar durch das Raster, das ist auf Dauer nicht gut“, weiß Stefan Mittendorfer. Darum war auch die „Oidhütte“ wieder offen für eine SG.

Zwischen beiden Orten liegen knapp zehn Kilometer



Im Herbst gingen die Verantwortlichen beider Seiten aufeinander zu. Anfang des Jahres intensivierten sie die Gespräche. Nun ist die neue Spielgemeinschaft der beiden Vereine, die geografisch knapp zehn Kilometer trennen, spruchreif und es stellt sich eine gewisse Vorfreude ein: „Altreichenau ist der Verein, der von der Philosophie her am besten zum HSV passt“, berichtet Armin Schmid.

Bis Frühjahr kicken beide Klubs noch für sich, aber im Hintergrund laufen gemeinsame Planungen. In erster Linie hofft man, dass die künftige „Erste“ in der Kreisklasse Freyung spielen darf (Reserve in der dazugehörigen Reserverunde). Dazu müssen entweder die Hinterebener den Klassenerhalt schaffen oder Altreichenau den A-Klassen-Aufstieg packen.

„An beiden Orten so viel Vereinsleben wie möglich“



Das Prozedere im Spielbetrieb ist soweit geklärt: Nach derzeitigen Zusagen startet die SG mit rund 40 Spielern. Der Altreichenauer Coach Ludwig Schmalzbauer (49) wird das SG-Team trainieren, zur Seite stehen ihm als Co-Spielertrainer aus Altreichenau Dominic Obergroßberger (26) und aus Hintereben Marcus Mandl (32). Der Abschied von Hinterebens derzeitigem Coach Josef Wagner war schon länger bekannt.

Die Heimspiele werden im Wechsel an beiden Orten ausgetragen, in der jeweiligen Woche wird im Spielort trainiert. „Wir wollen an beiden Orten so viel wie möglich an Vereinsleben aufrechterhalten“, bekräftigen Schmid und Mittendorfer. Sie sprechen schon mit einer Stimme und berichten von unkomplizierten Verhandlungen. „Ich muss gestehen, zunächst war ich generell einer SG gegenüber noch skeptisch, aber das hab ich schnell überwunden“, erzählt Schmid, der abschließend anmerkt: „Für den Verein ist es auf Sicht ein notwendiger und der richtige Schritt“. Mittendorfer nickt.

Übrigens: Am Sonntagnachmittag standen sich die künftigen Partner noch einmal als Gegner gegenüber, Altreichenau gewann das Testspiel nach Treffern von David und Dominic Obergroßberger mit 2:0.