Altschönau
Wehr hat „Hirn und Herz am rechten Fleck“

13.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:04 Uhr

Bei der Ehrung (v.l.): Kreisbrandrat Norbert Süß, Reinhold Rothkopf, Fahnenmutter Petra Rothkopf, Sophia Weinberger, Klaus Lentner, Bürgermeister Alfons Schinabeck, 1. Kommandant Andreas Rosenthaler, 1. Vorstand Siegfried Schreindl −Foto: Blöchinger

Zur alljährlichen Jahreshauptversammlung trafen sich die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Altschönau im Landhotel „Moorhof“. Dabei wurden Reinhold Rothkopf und Klaus Lentner für ihre langjährige Treue geehrt.

Seine Grußworte richtete 1. Vorstand Siegfried Schreindl besonders an Fahnenmutter Petra Rothkopf, 1. Bürgermeister Alfons Schinabeck, Kreisbrandrat Norbert Süß, die Kommandanten Andreas Rosenthaler und Marcus Weinberger sowie der aktive und passive Mannschaft. Dabei hob er besonders das Engagement und die Unterstützung der Fahnenmutter hervor.

Schreindl zeigte auf, dass seine letztjährige Kritik an der Vergabepraxis von Erholungsurlauben an verdiente Feuerwehrmitglieder auf fruchtbaren Boden fiel.

Anhand der durchgeführten Feste, wie das Waldfest, die Winterfeier oder das Sonnwendfeuer, berichtete Schreindl über das vergangene Vereinsjahr aus Sicht des Vorstandes. Weiter beteiligte sich die Wehr an diversen kirchlichen und weltlichen Festen. Erstmalig wurde eine Maifeier in der Fahrzeughalle der Wehr ausgerichtet.

Abschließend bedankte sich Schreindl bei allen Unterstützern der Wehr und dem Bürgermeister samt Gemeinderäten. So wurde durch die Gemeinde Neuschönau der Zulauf zum Löschweiher ertüchtigt und das Umfeld der Wasserentnahmestelle am Knotenbach sowie des Maibaums hergerichtet.

In seinem 23. Bericht in seiner Funktion als 1. Kommandant informierte Rosenthaler die Versammlung über die Eckdaten der Wehr. Die 37 aktiven Floriansjünger erbrachten in Summe 468 Stunden ehrenamtlichen Dienst verteilt auf 17 Einsätze. In 12 Kommandanten-, Verbands- oder Vorständeversammlungen vertrat Rosenthaler die Wehr. Weiter berichtete er über den jüngsten Vorstandsbeschluss, wonach die Schneeketten spätestens bei der letzten Übung montiert und frühestens bei der ersten Übung im Jahr abgenommen werden. Er bedankte sich bei der Gemeinde Neuschönau für die gute Unterstützung, der Inspektion für die gute Zusammenarbeit, dem Moorhof-Team für die Überlassung der Gasträume sowie allen Beteiligten für die Arbeiten am bzw. im Feuerwehrgerätehaus.

Vorgaben für die Schneeketten-Montage

Der Leiter des Atemschutzes, Sebastian Stadler, zeigte den Ablauf der Wiedereinführung des Atemschutzes in Altschönau auf. Besonders hob er hier den Übergabetermin der neuen acht Atemschutzanzüge durch den Bürgermeister Alfons Schinabeck und Kreisbrandmeister Armin Heyn hervor. Seinen besonderen Dank richtete Stadler an die Gemeinde für die tatkräftige Unterstützung und Petra Rothkopf, die es ermöglichte, eine Wärmebildkamera als unverzichtbares „Schutzinstrument und weiteres Auge im Innenangriff“ anzuschaffen.

Er lobte seine Mannschaft für ihre Bereitschaft auch an Freitagabenden ihre Freizeit zu opfern, um die Atemschutzstrecke in Grafenau zu absolvieren. So konnten alle Atemschutzträger ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen. Durch die Kombination aus UVV / G26.3 / Belastungs- und Einsatzübungen seien alle Atemschutzträger im Jahr 2023 wieder einsatzfähig. Mit der Bitte an die Inspektion um einen Ausbildungsplatz an einer der Feuerwehrschulen zum „Leiter Atemschutz“ führte er zum nächsten Tagesordnungspunkt über.

In Vertretung von Alexander Weinberger trug Stadler den Bericht des Jugendwartes vor. Da Sophia Weinberger in die aktive Mannschaft übernommen wurde, kann Weinberger auf zwei Jugendliche bauen. Sie beteiligten sich an der Aktion „Sandsäcke füllen“ und an der Jugendgemeinschaftsübung in Neuschönau.

Als letzten Bericht der Vorstandschaft unterbreitete Kassier Wolfgang Weinberger die Ausgaben und Einnahmen der Wehr. Durch die Bildung weiterer Rücklagen steht die Wehr auf soliden Beinen. Die Kassenprüfer Walter Sammer und Werner Blöchinger bescheinigten dem Kassier eine einwandfreie Kassenprüfung. Der Aufforderung Sammers die Vorstandschaft zu entlasten wurde von den Anwesenden einstimmig entsprochen.

Sophia Weinberger zur Feuerwehrfrau befördert

Anschließend durfte der Kommandant Sophia Weinberger zur Feuerwehrfrau befördern und Klaus Lendner sowie Reinhold Rothkopf zu 30 Jahren passiver Mitgliedschaft gratulieren.

Kreisbrandrat Norbert Süß überbrachte die Grüße der Inspektion sowie des Kreisfeuerwehrverbandes. Zahlen, Daten und Fakten zum Feuerwehrwesen wie etwa die Einsatzstatistik in Bayern waren Inhalt seiner weiteren Ausführungen.

1. Bürgermeister Alfons Schinabeck lobte die Kontinuität der Freiwilligen Feuerwehr Altschönau. Er stellte die beträchtlichen Investitionen in die Neuschönauer Feuerwehren in Höhe von 1,4 Millionen Euro über die letzten Jahre heraus, betonte allerdings, dass bei Investitionen die Leistungsfähigkeit der Gemeinde immer gegeben sein müsse. Die Feuerwehren stellen mit die schlagkräftigste Truppe der Gemeinde. Dafür brachte Schinabeck seine Wertschätzung zum Ausdruck – erwarte diese aber, gerade im Hinblick auf manche Berichterstattung der jüngsten Vergangenheit, auch gegenüber der Gemeinde. Er bescheinigte den Altschönauern solides Arbeiten und sieht die Wehr auf einem sehr guten Weg. „Das Hirn und Herz sitzt bei euch am rechten Fleck“, so der Bürgermeister.

− eb