St. Oswald-Riedlhütte
Vorgespielte Liebe: 63-Jähriger lernt Betrügerin im Internet kennen

10.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:31 Uhr

−Symbolbild: dpa

Immer gewiefter werden Betrüger mit ihren Maschen. Und immer häufiger spielen sie dabei auch mit den Gefühlen der Opfer. Erst kürzlich wurde ein Fall des sogenannten "Love-Scamming" im Grafenauer Land bekannt. Am Sonntag zeigte ein 63-Jähriger aus St.Oswald-Riedlhütte den Fall bei der Polizeiinspektion Grafenau an.

Der Mann hatte über eine Datingplattform eine Frau kennengelernt. Nachdem sich diese über mehrere Monate das Vertrauen des 63-Jährigen erschlichen hatte, überwies er der Frau einen dreistelligen Eurobetrag. Grund für das benötigte Geld sei eine Notlage gewesen, wie seine Internetbekanntschaft ihm mitteilte. Die beiden kommunizierten weiter miteinander. Die Frau forderte daraufhin insgesamt fünf Smartphones inklusive Vertrag von dem Mann aus St.Oswald-Riedlhütte, damit sie aus Syrien ausreisen kann.

Mann forderte Lichtbild und Flugticket als Beweis

Der 63-Jährige vertraute der Frau, schloss die geforderten Verträge ab und übersandte zunächst drei Geräte an die ihm mitgeteilte Anschrift in Ghana – das nicht in Syrien liegt. Vorsorglich behielt der Geschädigte die beiden anderen Geräte zurück und forderte von seiner Internetbekanntschaft ein Lichtbild des Flugtickets sowie ein Telefonat. Seitdem brach der Kontakt ab. Der Beuteschaden beläuft sich auf 800 Euro. Es wurde ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie es vonseiten der Polizei heißt.

Polizei: Mehrere Anzeichen für Betrug

"Love Scammer" suchen im Internet ganz bewusst nach Onlinebekanntschaften. Sie gewinnen ihr Vertrauen und erschleichen sich dann Geld von den häufig bereits Verliebten. Die Liebesbetrüger geben sich dabei häufig als einsame Person im Auslandseinsatz aus, wie die Polizei Bayern bereits in mehreren Mitteilungen warnte. Zudem gebe es einige Hinweise, die auf einen Betrüger hindeuten würden, wie beispielsweise, wenn das Profil erst seit Kurzem besteht, oder einem nach wenigen Stunden bereits die unsterbliche Liebe gestanden wird. In keinem Fall sollte man Unbekannten Geld überweisen. Die Strafverfolgung sei in den meisten Fällen im Übrigen schwierig, da die Täter aus dem Ausland agieren, erklärt die Polizei weiter.

− fkö