Ausblick auf den 18. Spieltag
Von CS7 bis Vornbach: Fünf Formkurven der Bezirksliga Ost – und der Kampf um „viele Kleinigkeiten“

02.11.2023 | Stand 03.11.2023, 14:38 Uhr

Seit Mitte September ist der TSV Mauth um Kapitän und Torjäger Korbinian Tolksdorf (rechts) sieben Mal ohne Sieg geblieben und steckt deshalb im Abstiegskampf. − Foto: Sven Kaiser

Zwei Spieltage stehen bis zur Winterpause in der Fußball-Bezirksliga Ost noch aus. Die Heimatzeitung hat vor der vorletzten Runde fünf Fragen rund um das niederbayerische Oberhaus beantwortet.

Wer sind die formstärksten Teams?
Hutthurm hat die letzten drei Partien gewonnen, Perlesreut stellte mit sieben Punkten aus den jüngsten drei Spielen Anschluss zu den Abstiegsrelegationsplätzen her. Die DJK Vornbach hat wie der 1.FC Passau fünf der letzten sechs Partien gewonnen und sich damit ins vordere Tabellenmittelfeld geschoben. Die Schwächephase, die den Vorjahresvizemeister bis auf Platz 13 abrutschen ließ, ist vergessen. Dabei läuft es jetzt eigentlich gar nicht so viel besser: „Es sind die Kleinigkeiten“, berichtet Vornbachs Fußball-Chef Michael Jäger. Ein Beispiel: „Wir konzentrieren uns wieder mehr auf unser Spiel und sind etwas effektiver vor dem Tor, und nachdem die Liga so ausgeglichen ist, gewinnt ganz oft die Mannschaft, die 1:0 in Führung geht“, weiß der 42-Jährige und ordnet den ein oder anderen der acht Saisonsiege ein: „Mauth (5:0, Anm.d.Red.) und Waldkirchen (4:0 Anm.d.Red.) sind gegen uns ziemlich ersatzgeschwächt angetreten.“ Nichtsdestotrotz hat sich die DJK-Truppe um Florian Kimberger oder Fabian Kreilinger wieder stabilisiert in ihren Leistungen und ist auf dem besten Weg, Jägers Wunsch nach einer „sorglosen Saison“ zu erfüllen.

Warum tut sich der TSV Waldkirchen auswärts so schwer?
Bei keinem Team der Liga ist die Diskrepanz zwischen der Ausbeute aus Heim- und Auswärtsspielen so groß wie beim Landesliga-Absteiger. Die Mannen um Kapitän Christoph Neuwirth eroberten daheim 20 Punkte, auf fremden Plätzen sprangen nur fünf Zähler heraus. „Es wirkt, als wären wir auswärts etwas gehemmt“, bestätigt der sportliche Leiter Gundolf Hain. Eine Erklärung dafür hat er „leider“ nicht. Einen Grund für ängstliches Auftreten gibt es sowieso nicht. In ihrem Stadion hat die junge, von Verletzungen gebeutelte Mannschaft oft gezeigt, dass sie mithalten kann. Darum nimmt Hain vor dem Auftritt beim Spitzenreiter 1.FC Passau Druck von den Spielern: „Wir können im Dreiflüssestadion total befreit aufspielen, der Gegner ist Favorit und wir werden mit einer schlagkräftigen Mannschaft dagegenhalten.“ Das statistisch schlechteste Auswärtsteam ist Waldkirchen übrigens nicht: Künzing und Grafenau konnten keines ihrer neun Partien in der Fremde gewinnen!


18. Spieltag / Samstag, 14 Uhr: Schöfweg – Niederalteich (Hinspiel 2:2), Vornbach – Oberpolling (0:1), Hutthurm – Künzing (4:3), 1.FC Passau – Waldkirchen (2:1), Regen – Mauth (1:1); Sonntag, 14 Uhr: Grafenau – Grainet (0:4; Achtung: Der Großparkplatz in der Galgenau ist diesmal nur teilweise befahrbar); 15 Uhr: SV Schalding II – Obernzell-Erlau (1:2), Garham – Perlesreut (3:1).

Nachholspiel am Mittwoch, 8. November, 19 Uhr: Obernzell – Hutthurm (0:2).

19. Spieltag / Samstag, 11. November, 14 Uhr: Obernzell – Passau, Künzing – Schalding II, Oberpolling – Hutthurm, Perlesreut – Vornbach, Grainet – Garham, Mauth – Schöfweg; 14.30 Uhr: Waldkirchen – Regen; 12. November, 14 Uhr: Niederalteich – Grafenau.


Warum hat der TSV Mauth im Oktober kein Spiel gewonnen?
Die Hoffnung rund um das Alfons-Fuchs-Stadion waren groß, dass die Mannschaft um Coach Andreas Baar heuer erneut eine Spielzeit ohne Abstiegsangst bestreiten kann. Allerdings haben sie sich inzwischen zerschlagen. Der letzte Sieg datiert vom 16. September, seither blieben die „Mauther Buam“ sieben Mal ohne Sieg, erzielte in diesem Zeitraum nie mehr als ein Tor pro Partie. Die Durststrecke und Platz 12 mit einem Zähler mehr als ein punktgleiches Trio dahinter, führt der sportliche Leiter Uli Köberl in erster Linie auf die konstant lange Ausfallliste zurück. „Natürlich fehlen jeder Mannschaft Spieler, aber uns tun die Ausfälle einfach brutal weh“, merkt Köberl an und erläutert: „Es fehlt eigentlich nur ein ganz klein Bisschen, die Liga ist eng und da macht es dann halt schnell einen Unterschied, ob dir Korbinian Tolksdorf zur Verfügung steht oder nicht.“ Immerhin stimmen die jüngsten Leistungen gegen Passau (0:1) und beim SV Schalding (1:1) den TSV-Funktionär positiv. „Trainingsfleiß und Einsatz passen, die Verletzungsproblematik wird uns allerdings auch in den restlichen beiden Spielen beschäftigen“, verrät Köberl. Wenigstens darf der zuletzt rotgesperrte Tolksdorf in Regen wieder auflaufen.

Was haben die bisherigen Trainerwechsel gebracht?
Bei fünf Vereinen haben seit Saisonbeginn die Trainer gewechselt. Vier der betroffenen Klubs bilden das Ende der Rangliste. Der TSV Regen schaffte die Trendwende, verlor seit dem „Wachrüttler“ von Michael Schaller nur zwei der folgenden zwölf Partien. Perlesreut kämpfte sich unter Oliver Aigner wieder ran, mit ihm an der Seitenlinie gingen drei Auswärtsspiele verloren und sammelte die Truppe um Matthias Url respektable zwölf Punkte. Schalding II dagegen ist seit der Amtsübernahme von Roland Weidinger noch sieglos (sieben Spiele). Die Regionalliga-Reserve schnuppert zwar meist an Punkten, verspielt aber immer wieder Führungen. Grafenau ergatterte aus dem ersten Spiel unter Feuerwehrmann Alex Adam einen Punkt und Schöfweg kämpft auch unter den Interimstrainern ums Überleben (ein Sieg, zwei Niederlagen.

In wie vielen Spielen hat Christian Seidl nicht getroffen?
In drei von 17. Nur gegen Vornbach, Obernzell und Niederalteich blieb der Führende der Torschützenliste „ohne“. Der Ausnahmestürmer des FC Künzing bestätigt einmal mehr eindrucksvoll seine Qualitäten: Sage und schreibe 22 (der 33) Treffer gehen auf sein Konto, sieben davon vom Elfmeterpunkt. Die herausragende Tormarke, die der 28-Jährige im vergangenen Jahr aufstellte (42 Saisontore), ist in Reichweite. Allerdings schieben „CS7“ und seine „Römer“ dennoch Frust. Auch wenn der Knipser so gut wie immer trifft, sammelte der FCK nur 20 Punkte und müssen erstmals seit dem Aufstieg 2015 den Abstiegskampf im Blick behalten.