Grafenau
Urlauber sind BÄRliebt

01.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:26 Uhr

Bärtl Bär und die idyllischen Wanderwege in der Region – mit diesen zwei Themen kann die Touristinformation Grafenau viele Buchungen für die eigenen Urlaubspauschalen generieren. −Foto: Daniel Anetzberger / Woidlife Photography

Vergleicht man mit dem Vorjahr, boomt der Tourismus in der Stadt Grafenau. Satte 15 Prozent Plus bei den Übernachtungen weist die Statistik bis Ende Juli aus, auch die Sommerferien bewegen sich mindestens auf Vorjahresniveau. Die Gästezahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 sind dennoch noch nicht wieder erreicht: Da konnte die 100000-Übernachtungs-Marke schon Anfang August geknackt werden. Heuer liegt man noch neun Prozent unter diesem Wert.

Hoffen auf den Sonnenhof-Start

„Mit Statistiken ist es immer eine schwierige Sache, sie geben oft ein verzerrtes Bild“, sagt Tourismus-Chefin Karin Friedl, die deshalb immer eine möglichst differenzierte Betrachtung der Zahlen vorlegt. „Wenn sich Feiertage verschieben, Betriebe öffnen oder schließen oder besondere Veranstaltungen reinspielen, geben die rein statistischen Auswertungen oft keinen wirklichen Überblick über die Gesamtlage“, so ihre Einschätzung.

Zufrieden könne man in Grafenau aber mit der Entwicklung des Tourismus auf alle Fälle sein. „Wir haben uns trotz der momentan geschlossenen Großbetriebe wie Feriendorf und Sonnenhof stabil gehalten und vor auch durch unseren Eigenvertrieb von Urlaubspauschalen einiges aufgefangen“, bilanziert die Leiterin des Sachgebiets Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit.

Besonders die Aktion „BÄRwachen – BÄRleben – BÄRlieben“, die man in der Corona-Krise gestartet habe, trage mittlerweile Früchte. Neben dem Klassiker-Package „Natur BÄRleben“ habe sich heuer Bärtl Bärs SommerBÄRlebniswoche zum Buchungsschlager gemausert und schon bis zur Jahresmitte mehr Buchungen eingespielt als im gesamten Jahr 2022.

Top-Umsatz für die ganze Nationalparkregion gebe es mit den Wandern-ohne-Gepäck-Angeboten, die über die Touristinformation direkt auf dem Markt vertrieben werden. Über die Jahre habe man sich hier Direkteinnahmen erarbeitet, die in den sechsstelligen Bereich gehen. „Auch hier haben wir heuer schon im August den Umsatz vom ganzen letzten Jahr geknackt“, freut sich Karin Friedl und lobt das Engagement ihrer Kolleginnen an 365 Öffnungstagen im Jahr: „Unser kleines Team ist hochmotiviert und in der Beratung und Organisation von individuellen Touren in der Region mittlerweile unschlagbar.“

Bärtl Bär habe sich mehr und mehr zum Sympathieträger entwickelt, der Begriff „Bärenstadt Grafenau“ sei mittlerweile zur Marke geworden, hier spiele auch das BÄREAL als Publikumsmagnet eine große Rolle. „Unsere 18 Wohnmobil-Stellplätze direkt am Park haben in den vergangenen Wochen oft nicht ausgereicht und es wurden zusätzlich die Ersatzplätze am Volksfestplatz außerhalb sehr gut belegt“, zählt Friedl einen weiteren Tourismus-Schwerpunkt auf.

Auch die digitalen Angebote wie etwa „Bärtl’s Erlebnis- und Souvenirshop“ würden mehr und mehr angenommen. Dazu habe man extra die Seite www.daistderbaerlos.de völlig neu aufgezogen, die Zahl der Onlinebuchungen wachse von Monat zu Monat.

„Wollen wieder an Hochzeiten anknüpfen“

Ausruhen könne und wolle man sich auf dem Übernachtungsplus zum Vorjahr nicht. „Wir wollen wieder an alte Hochzeiten anknüpfen“, so der Wunsch der Tourismus-Damen im Rathaus. Wichtig sei hierzu vor allem die Erhöhung der Bettenzahl. „Momentan haben wir große Schwierigkeiten beispielsweise bei der Unterbringung von Gruppen“, bekennt Friedl. Die leider immer wieder nach hinten verschobene Wieder-Eröffnung des Sonnenhofs sei dabei bitter.

„Wir hatten eigentlich fest damit gerechnet, vor den Sommerferien dort einbuchen zu können.“ Durch Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien, diverse Probleme auf der Baustelle und mit der Abwicklung des Betriebs konnte der Termin aber nach Rücksprache mit Hotelbesitzer Ido Michel nicht gehalten werden.

Man hoffe jetzt zum Jahreswechsel auf eine Neu-Eröffnung in der Sonnenstraße. Derzeit werde in allen Hotelbereichen jedenfalls fleißig gearbeitet, für Januar seien schon feste Termine eingebucht, wie die Hotelleitung gegenüber Bürgermeister und Tourismuschefin bestätigt hat.

− ga