Kreisklasse Freyung
„Uns erwartet eine knallharte Saison“: Die DJK Karlsbach steckt in schwierigen Zeiten

09.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:14 Uhr

Einen enormen personellen Umbruch moderieren müssen die Karlsbacher Vereinsverantwortlichen um Abteilungsleiter Johannes Lenz, der mit 35 Jahren auch selbst noch auf dem Platz steht. −Foto: Sven Kaiser

Kreisklassist im Fokus – so heißt die Rubrik, in der die Redaktion des Heimatsports Freyung-Grafenau jeden Samstag ein Team aus der KK Freyung vorstellen. Heute: die DJK Karlsbach.

Die SV-DJK Karlsbach hat beileibe schon bessere Zeiten in der Kreisklasse Freyung erlebt. Nach drei sorgenfreien Spielzeiten lässt der bisherige Saisonverlauf nichts Gutes erwarten. Ein klassischer Fehlstart hat die Kicker aus dem Dorf zwischen Freyung und Waldkirchen nach fünf Saisonspielen mit null Punkten und 2:20 Toren ans Tabellenende gespült. Insbesondere an den jüngsten 0:7- und 0:4-Klatschen hat der neue sportliche Leiter Johannes Lenz (35) schwer zu knabbern. „Nach den erwartbaren, zum Teil unglücklichen Auftaktniederlagen gegen die Absteiger Freyung und Hohenau sowie den ambitionierten Aufsteiger aus Thurmannsbang/Saldenburg haben wir uns gegen Dreisessel und Oberkreuzberg durchaus Chancen auf etwa Zählbares ausgerechnet; aber die Leistungen in diesen beiden Spielen waren unterirdisch und nicht akzeptabel“, kritisiert Lenz das Auftreten seiner Mannschaft mit klaren Worten, und ist mittendrin in der Analyse des bisherigen Saisonverlaufs.

„Wir haben heuer einen enormen personellen Umbruch zu bewältigen,“ so der langjährige Torjäger der SV-DJK, der in seiner letzten aktiven Saison selbst noch ins Geschehen eingreift, soweit es der Gesundheitszustand erlaubt. „Einige Leistungsträger haben die Fußballschuhe an den Nagel gehängt, daher war allen von vornherein klar, dass uns eine knallharte Saison erwartet und das einzige Ziel für die blutjunge Truppe nur der Klassenerhalt sein kann,“ gibt sich Lenz keinen Illusionen hin. Dem neuen Trainer Christian Penzenstadler (33) stärkt Lenz demonstrativ den Rücken. „Christian war nach dem Abschied von Sepp Gsödl die absolute Wunschlösung des Vereins. Er ist ein Karlsbacher Eigengewächs, der einen Großteil der Mannschaft bereits in den diversen Nachwuchsmannschaften trainiert hat“, so Lenz, der als Indiz für die gute Arbeit von Penzenstadler die trotz des Fehlstarts nach wie vor positive Stimmung innerhalb der Mannschaft und die damit verbundene hohe Trainingsbeteiligung von durchschnittlich 25 Aktiven ins Feld führt.

Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Kreisklasse Freyung

Trotz der großen Zuversicht der sportlichen Führung, rechtzeitig noch den Umschwung zu schaffen, muss Karlsbach mit aller Macht daran arbeiten, den Anschluss an die Konkurrenz nicht aus den Augen zu verlieren. Johannes Lenz sieht in der diesjährigen Spielzeit eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, in der seine SV-DJK mit vier, fünf anderen Mannschaften das Abstiegsrennen unter sich ausmachen wird, während der Rest der Kreisklasse mehr oder weniger Richtung Tabellenspitze schielt. In Anbetracht der kommenden Aufgaben ist Lenz Realist genug, um zu wissen, dass die rote Laterne noch einige Wochen in Karlsbach leuchten dürfte, stehen doch im September die Duelle mit dem Führungstrio aus Schönberg, Röhrnbach und Neudorf/Neuschönau auf dem Spielplan. „In diesen Begegnungen kann die Mannschaft eigentlich unbeschwert aufspielen, denn sie hat da nichts zu verlieren. Vielleicht gelingt ihr gerade in dieser Außenseiterrolle eine kleine Überraschung,“ liebäugelt Lenz insgeheim auf einen Schlüsselmoment, der sich nicht nur positiv auf die Tabelle, sondern auch auf die Moral der Mannschaft auswirken würde.


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Seine ganze Hoffnung auf einen Turnaround und einen letztendlich erfolgreichen Saisonverlauf setzt Lenz jedoch auf den ‚Goldenen Oktober‘. Im Herbst stehen die Partien gegen Mannschaften auf dem Programm, die nach seiner Ansicht ebenfalls ums Überleben in der Kreisklasse kämpfen und mit denen er seine Truppe auf Augenhöhe sieht. Bleibt dem rührigen Dorfverein nur zu wünschen, dass dann die Tore genauso zahlreich fallen wie die Blätter von den Bäumen, um sich eine gute Ausgangsposition für die Frühjahrsrunde zu erarbeiten.


7. Spieltag / Freitag: Grafenau II – Hintereben (Zum Spielbericht); Samstag, 17 Uhr: Röhrnbach – FC Dreisssel; Sonntag, 14 Uhr: SG Neudorf/Neuschönau – Hohenau (in Neuschönau); Sonntag, 15 Uhr: SG Preying/Tittling II – Freyung (in Preying), Zenting – SG Thurmansbang/Saldenburg; 17 Uhr: Schönberg – Karlsbach; spielfrei: Spvgg Oberkreuzberg.