Kreisklasse Freyung
Trotz Traumstart: Der SV Röhrnbach stapelt tief – Trainer Lorenz lobt „herausragendes Wir-Gefühl“

26.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:54 Uhr

Tristesse nach dem Abstieg – von wegen: Der SV Röhrnbach hat in der noch jungen Saison alle fünf Pflichtspiele gewonnen, feierte unter anderem einen Pokalsieg im Elfmeterschießen gegen den SV Perlesreut. −Foto: M. Duschl

Kreisklassist im Fokus – so heißt die neue Rubrik, in der wir jeden Samstag ein Team aus der KK Freyung vorstellen. Heute: der SV Röhrnbach.

Vier Spiele, Vier Siege, 10:4 Tore – nach dem 2:1-Erfolg bei Grafenau II grüßen die Fußballer des SV Röhrnbach von der Tabellenspitze. Offenbar hat die Mannschaft unter Spielertrainer Florian Lorenz das Trauma vom sofortigen Wiederabstieg aus der Kreisliga verarbeitet.

Ein kurzer Blick ein paar Monate zurück, der die Finger in die Wunden aller SVR-Fans legt: Nach dem Aufstieg in die Kreisliga schien Röhrnbach kurz vor Saisonende auf dem besten Weg, den Klassenerhalt einzutüten. Doch mit nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen wurde der SV auf den Relegationsplatz durchgereicht. Bereits im ersten Entscheidungsspiel musste das Team in den sauren Apfel des Abstiegs beißen, als es gegen den FC Fürstenzell durch zwei späte Tore 0:2 verlor. Eine Spielzeit, die nach dem Aufstieg mit großer Euphorie begann endete in grenzenlosem Frust.

Aufgrund dieser Negativspirale nahm der SV mit gemischten Gefühlen den Neustart in der Kreisklasse in Angriff, zumal mit Kulhanek der prägende Spieler (und Trainer) der letzten Spielzeiten seinen Abschied bekanntgab (jetzt DJK Holzfreyung). Aufgrund der guten Erfahrungen mit einem gleichberechtigten Trainer-Duo hat die Vereinsführung Florian Lorenz zusammen mit dem neu hinzugestoßenen Marco Wetschek die sportliche Verantwortung übertragen, eine Konstellation, die sich bisher bewährt hat. „Für mich ist es überaus wichtig, dass Marco an der Seitenlinie steht, von dort aus Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen kann und mir Aufgaben abnimmt; seine Bedeutung habe ich besonders ermessen können, als Marco im Urlaub weilte“, unterstreicht der spielende Coach die Rolle von Wetschek.

Zehn Tore von sieben verschiedenen Spielern



Die bisherigen Ergebnisse belegen, dass das Trainergespann offenbar das richtige Gespür für die Mannschaft entwickelt hat. „Nach dem Abstieg wollten wir in erster Linie den Negativstrudel brechen und den Spaß am Fußball neu entfachen und sind daher Erwartungshaltung in die Saison gestartet. Mit den Neuzugängen Marco Friedsam und Florian Freund (beide TSV Waldkirchen) sowie den Jugendspielern Alex Wagner, Andreas Binder und Yannick Haeuschkel wurde zudem ein leistungsfördernder Konkurrenzkampf entfacht, was zu einer beachtlichen Steigerung von Trainingsbeteiligung und -einsatz geführt hat“, so Lorenz weiter.

„Nach dem Weggang von Kulhanek unkten viele, wer die Tore schießen solle, mittlerweile haben sieben Spieler unsere bisherigen zehn Treffer“, benennt Lorenz die Stärke seiner Truppe. „Wir haben einen breiten Kader, einen riesigen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und ein ausgeglichenes Mannschaftsgefüge ohne herausragende Einzelspieler, was uns schwer ausrechenbar macht.“

Florian Lorenz: „Jetzt kommen Mannschaften eines anderen Kalibers“



Trotz des Traumstarts ist der Coach weit davon entfernt, in Euphorie zu verfallen, sieht die aktuelle Tabelle vielmehr als wenig aussagekräftige Momentaufnahme. „Wir haben zwar unsere bisherigen Spiele verdient gewonnen, aber nun erwarten uns Mannschaften eines anderen Kalibers“, blickt Lorenz auf die anstehenden Aufgaben gegen den starken Aufsteiger SG Thurmannsbang/Saldenburg, Mitabsteiger Hohenau und den FC Dreisessel. Zu den weiteren Titelanwärtern rechnet er ferner den TSV Schönberg und die SG Neudorf/Neuschönau. Aller Tiefstapelei zum Trotz weiß auch Lorenz, dass das Spitzenspiel am Samstag (17 Uhr) gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen Verfolger aus Thurmannsbang / Saldenburg richtungsweisend ist: Zum einen kann sich der SVR mit einem Erfolg nach fünf Spieltagen ein fettes Polster von fünf Punkten Vorsprung gegenüber den Verfolgern zulegen.

Unabhängig vom weiteren Saisonverlauf sieht Florian Lorenz den SV Röhrnbach sehr gut aufgestellt. „Wir haben zwei Mannschaften im Spielbetrieb, die Zweite spielt in der Reserverunde eine gute Rolle (drei Siege, eine Niederlage; Anm.d.Red.), und wir werden Nachwuchsspieler aus dem Jugendbereich sukzessive integrieren“. Lorenz schwärmt vom einem herausragenden Wir-Gefühl innerhalb der Abteilung Fußball, was ihn zuversichtlich für die Entwicklung des Vereins stimmt. Beste Vorzeichen für eine erfolgreiche Spielzeit, weshalb man sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster lehnt mit der Prognose, dass der Weg zur Meisterschaft über den SV Röhrnbach führen wird.


5. Spieltag / Freitag, 18 Uhr: SG Neudorf/Neuschönau – Freyung (in Neudorf); 19 Uhr: Zenting – Hintereben; Samstag, 13 Uhr: SG Preying/Tittling II – Grafenau II (in Tittling); 17 Uhr: Röhrnbach – SG Thurmansbang/Saldenburg; Sonntag, 14 Uhr: Schönberg – Hohenau; 15 Uhr: Oberkreuzberg – FC Dreisessel; spielfrei: DJK Karlsbach.