Bescheidener „Lusenkicker“
Torjäger, Matchwinner, Leitfigur: Schönbrunns Johannes Pichler will doch nur helfen

05.10.2023 | Stand 05.10.2023, 8:26 Uhr

Torjäger und Führungsspieler: „Jonny“ Pichler ist einer der erfahrenen Spieler der „Lusenkicker“ und geht mit Wort und Tat voran. Am Dienstag erzielte der 27-Jährige vier von fünf Toren seines Teams. − Fotos: Alex Escher

Dieser Sieg findet bestimmt seinen Platz in der Vereinschronik der DJK SG Schönbrunn: Durch ein 5:3 warf das Team von Trainer Franz Gibis am Feiertag den Fußball-Bezirksligisten TSV Waldkirchen aus dem Kreispokal und qualifizierte sich für das Halbfinale. Überragender Mann vor 200 Zuschauern war Johannes Pichler, der vier der fünf Tore der „Lusenkicker“ erzielte.

Auf seinen Sahnetag angesprochen, gibt sich der Torjäger im Gespräch mit der PNP ganz bescheiden: „Ich bin natürlich froh, wenn ich der Mannschaft helfen kann, aber der Sieg war wie immer eine Mannschaftsleistung“, kommentiert der 27-Jährige staatsmännisch. Beide Teams waren am Tag der Deutschen Einheit nicht in Bestbesetzung aufgelaufen, bei den favorisierten Gästen fehlten Co-Spielertrainer Manuel Karlsdorfer, die etatmäßige Nummer 1, Simon Boxleitner, und Philip Autengruber. Das soll die Leistung der „Lusenkicker“ jedoch nicht schmälern. Vom Anpfiff weg waren sie auf Augenhöhe mit dem Bezirksligisten und dem ausgeglichenen Spiel drückte ein Spieler bald seinen Stempel auf: Johannes Pichler. Der Kapitän musste in Abwesenheit seines Sturmpartners Jonas Schreiner (Schlüsselbeinbruch) allein in vorderster Linie ackern. „Gegner anlaufen, Bälle festmachen und in Position laufen und wenn einem dann die erste Chance angeht, kann es schon mal wie am Dienstag klappen“, zählte Pichler am Mittwoch auf und versuchte seinen Viererpack zu erklären. Erst schlug ein abgefälschter Distanzschuss hinter Waldkirchens Keeper Benjamin Hannak ein (25. Minute) ein und kurz darauf traf „Jonny“ Pichler – „da musste ich nach toller Vorarbeit von Johannes Küblblöck nur mehr den Fuß hinhalten“ – bereits zum zweiten Mal (27.).

Waldkirchen konterte die schnelle 2:0-Führung der „Lusenkicker“ mit Treffern von Tim Hilgart (34.,/FE, 48.), aber Pichlers Torhunger war längst noch nicht gestillt. Der 27-Jährige brachte seine Mannschaft sowohl nach dem 2:2 als auch nach dem 3:3 von Nico Bauer (76.) wieder in Führung (67., 80.) und besiegte den TSV Waldkirchen zumindest statistisch gesehen im Alleingang. Das Tor zum 5:3-Endstand (90+4) ist nur mehr eine Randnotiz. Für Torschütze Michael Haydn hatte Matchwinner Pichler das Spielfeld verlassen – unter dem Applaus der Zuschauer. Die Freude bei den „Lusenkickern“ war groß, schließlich ist ein Sieg über einen Bezirksligisten und insbesondere den TSV Waldkirchen nicht alltäglich.

„Drei Punkte in der Liga wären mir lieber gewesen“



Trotzdem meint Schönbrunns Vierfachtorschütze: „Drei Punkte in der Liga wären mir lieber gewesen.“ In der Kreisliga Passau, wo Pichler ebenfalls schon fünf Mal getroffen hat (in zehn Spielen), liegt die DJK SG nach zehn Spieltagen mit zwölf Punkten auf dem Abstiegsrelegationsplatz. Nach Niederlagen in Karpfham (1:3) und Eberhardsberg (1:6) „hat uns der Erfolg im Pokal natürlich schon gut getan“. In Vorrunde warten noch Spiele der Extreme auf den Aufsteiger, zunächst geht es zum Schlusslicht Alkofen (Samstag, 16 Uhr), ehe die Partien gegen den Rangzweiten Oberdiendorf und Meisterschaftsfavorit Salzweg auf dem Programm stehen. Den Klassenerhalt am Ende der Saison hätten die „Lusenkicker“ in jedem Fall im Kreuz, davon ist Johannes Pichler überzeugt: „Wir haben eine relativ junge Mannschaft, da sind individuelle Fehler, die uns immer wieder passieren, normal, aber drauf haben wir die Kreisliga definitiv.“

− mid


Der Halbfinalgegner der „Lusenkicker“ wird am 24. Oktober zwischen Hutthurm und Vorbach ermittelt, der des SV Hunderdorf (4:0 gegen Arnbruck) wird am 31. Oktober zwischen Garham und dem VfB Straubing ausgespielt.