Drei Freyunger Schulen
Tolle Idee: Gemeinsam sporteln und Verständnis entwickeln

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 5:00 Uhr

Auch den Zuschauern machte das Turnier sichtlich Spaß.

Man sitzt morgens nebeneinander im Schulbus, aber kennt sich kaum. Man geht nebeneinander von der Bushaltestelle Oberndorf zur Schule am Oberfeld in Freyung, aber man kennt sich kaum. Mittags gibt es an der Haltestelle ab und an auch Streit und Differenzen zwischen Mittelschülern, Realschülern und Gymnasiasten. Dass zwischen den Schülern der Schularten eine gewisse Skepsis vorhanden ist, dass es Vorurteile oder gar Ablehnung gibt, dessen war sich die Schülerschaft in Freyung bewusst. Doch, warum ist das so? Und: Was kann man dagegen tun? Die Projektgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Gymnasiums Freyung wollte mit einer Aktion diese Differenzen abbauen. Da Sport bekanntlich verbindet, entstand die Idee zu einem schulübergreifenden Sportturnier. Anstatt nur von Achtsamkeit und gegenseitigem Respekt zu reden, sollte mehr miteinander gemacht werden.

Auch „Gaudi-Sportart“ mit im Angebot

Die Hauptorganisatoren dieses Events, Hannes Wachtveitl und Luis Seidl (beide 9a), waren nach einem Projekt am Gymnasium Freyung mit dem Titel „Denken in Schubladen“ sehr ernüchtert. Dabei gab es eine anonyme Umfrage unter allen Schülern bzgl. ihrer Haltung zu anderen Schularten. „Es ist unglaublich, welche negativen Äußerungen da von unseren Mitschülern gegenüber Mittelschülern ausgesprochen werden“, meint Hannes. „Da ich selber einen Freund in der Mitteschule habe, möchte ich da unbedingt was dagegen tun.“ So war die Idee zu einem schulübergreifenden Sportturnier entstanden.

Ab dann wurden Pläne entworfen und das Projekt wurde Schulleiter Christian Zitzl vorgestellt. Nach dessen Zustimmung mussten auch die Schulleiterinnen Ursula Stegbauer-Hölzl von der Realschule und Cornelia Miggisch von der Mittelschule dafür gewonnen werden. Die beiden waren aber sofort von der Idee begeistert. Anschließend wurde ein Turnierplan ausgearbeitet und die Mannschaften in den Disziplinen Fußball und Gaudi-Sport per Zufallsprinzip zusammengewürfelt, sodass schulübergreifende Mix-Teams entstanden.

Der Schultag stand dann ganz im Zeichen des Sports und unter dem Motto „Respekt füreinander – Sport miteinander“. Beteiligt waren die achten Klassen aller weiterführenden Schulen. Das Turnier wurde in der Dreifachturnhalle ausgetragen.
Um 8.30 Uhr fanden sich circa 250 Jugendliche in der Turnhalle ein. Nach der Begrüßung gab es eine kleine Kennenlernrunde. Die Teams wurden dazu von „Betreuern“ aus der neunten Jahrgangsstufe des Gymnasiums angeleitet. Anschließend wurde entweder Fußball gespielt oder eine Gaudi-Sportart durchgeführt.

Die Vorrundenspiele des Fußballturniers gingen zunächst recht klar aus. Die Gruppe „Wiodboiza“ und das Team „FC Voidampf“ konnten in der Gruppe A ihre Vorrundenspiele klar für sich entscheiden. In der Gruppe B kristallisierten sich die Mannschaften „FC Eisberg“ und „Pommespanzer“ als klare Favoriten heraus.

Zwischen den Fußball-Spielen gab es einen sportlichen Wettkampf von Mix-Teams im Völkerball und bei einem lustigen Mattenrennen. „Es sollten Sportarten sein, wo jeder mitmachen kann. Uns geht es nicht um den sportlichen Vergleich, sondern um ein faires Miteinander“, so OStRin Ulrike Philipp-Rauscher, die die Projektgruppe betreut. Deshalb wählte man das bekannte Völkerball und als zusätzliches Spiel mit Lachfaktor das Mattenrennen.

Fußball: Halbfinale war hart umkämpft

Die Stimmung in der Halle war richtig gut und man feuerte die Teams kräftig an. Im Anschluss wurde wieder Fußball gespielt. Hart umkämpft war das Halbfinale zwischen „FC Viodampf“ und dem Team „Banane“, das der FC dann knapp mit 3:2 für sich entschied. Im zweiten Halbfinale gingen die „Woidboiza“ als klarer Sieger (3:1) hervor. Diese unterlagen dann aber im Finale knapp gegen die Mannschaft des „FC Voidampf“, die als Sieger aus diesem Schulturnier hervorging. Die Spiele wurden professionell geleitet und gepfiffen ebenfalls von Schülern des Gymnasiums Freyung, nämlich Luis Seidl (9a) und Andreas Kloiber (10a).

Am Ende gab es für jede beteiligte Klasse eine Teilnehmer-Urkunde und einen Pokal. Luis Seidl bedankte sich bei den Schulleitungen für die Unterstützung und bei allen beteiligten Schülern für das faire Spiel. Auf die Frage, ob so ein sportliches Event im nächsten Jahr wieder stattfinden soll, gab es ein deutliches „Ja“ von der Tribüne. Bleibt zu hoffen, dass dieser Gedanke des Respekts, der Toleranz und des Miteinanders nicht nur an diesem einen Tag gelebt, sondern weitergetragen wird. Und vielleicht ist ja doch bei einzelnen Jugendlichen ein neuer Kontakt geknüpft worden oder es entsteht eine neue Freundschaft. Dann hätte man das Ziel erreicht – Sport verbindet.

− pnp