Ski-Extremtour MountainAttack
Stieglbauer/Mitterbauer/Kellhammer – Waldler-Trio triumphiert gegen namhafte Konkurrenz

23.01.2024 | Stand 23.01.2024, 14:43 Uhr

Im nächtlichen Zielarreal: das Triumvirat (v.l.) des Sport-Jakob-Teams Michael Stieglbauer, Matthias Mitterbauer und Hannes Kellhammer. − Foto: Stieglbauer

Was für eine Premiere: Erstmals wurde bei der „MountainAttack“, dem härtesten Skitourenrennen in der Alpenregion in Saalbach-Hinteglemm, eine Staffelkonkurrenz durchgeführt, und den Gesamterfolg sicherte sich völlig überraschend das Team Sport Jakob Waldkirchen mit Michael Stiglbauer, Matthias Mitterbauer und Hannes Kellhammer.

Bei der 25. Auflage der MountainAttack in Saalbach-Hinterglemm ging es dieses Jahr in vierverschiedenen Disziplinen um den Sieg. Neben den bekannten Schattberg Race (1000 hm, Vertical ohne Abfahrt), der Tour (2000 hm) und dem Marathon über 25 km (3000 hm) gab es heuer zum ersten Mal eine Dreier-Teamstaffel, wo jeder der drei Athleten einen Anstieg incl. Abfahrt zu bewältigen hatte.
Jakob-Team-Mitglieder Johannes Holzfurtner (27) ging als Einzelstarter auf die Marathon-Distanz und hatte sich das Ziel gesetzt, seine Zeit aus dem Vorjahr zu unterbieten. Und dies gelang dem Waldkirchner eindrucksvoll. Mit ca. 800 weiteren Sportlern war er auf die Strecke über Schattberg, Zwölferkogel und über Hasenauerköpfel, Reiterkogel und Bernkogel zurück nach Saalbach gegangen. Mit einem von Anfang an perfekten Rennen für ihn standen nach 25 km und 3000 3:02:06 Stunden auf der Uhr. – das bedeutete Platz 29 und Holzfurtner war über fünf Minuten schneller als 2023.
Michael Stieglbauer (42) entschied sich für den neu eingeführten Staffelwettbewerb. Mit Matthias Mitterbauer (23/ Röhrnbach) und Hannes Kellhammer (20/ Freyung) konnte der Waldkirchner zwei junge Sportler begeistern, die diesen Winter ihre ersten Erfahrungen auf Tourenski sammelten. Das Quartett hatte so oft es ging gemeinsam trainiert, so auch an Silvester, wo in Saalbach die Strecke besichtigt wurde. Danach war allerdings bei Mitterbauer und Kellhammer aufgrund der extremen Steilheit von Schattberg und Zwölferkogel die Euphorie etwas gebremst. Aber Stieglbauer wusste, wie er die Debütanten weiter motivieren konnte.
Endlich ging es los. Mit am Start ein Team von Red Bull mit Biathlon-Olympiasieger Dominik Landertinger, Extrembergläufer Markus Kröll und dem zweifachen GuinnessWeltrekordler auf dem Rad, Michael Strasser, um nur einige Namen in den Staffeln zu nennen. Mit Blick auf die Startliste hoffte das Waldler-Trio auf ein Ergebnis zwischen Platz 3 bis 5, wenn alles optimal laufen würde.
Doch es lief noch besser. Startläufer Stieglbauer kam mit den Bedingungen um Temperaturen von -15 Grad bestens zurecht und konnte in der Wechselzone in Hinterglemm mit sechs Minuten Vorsprung auf das Team von Red Bull an Kellhammer übergeben. Der lief den Weltcup-Hang am Zwölferkogel rauf wie ein Schweizer Uhrwerk, meisterte die Abfahrt mit Bravour und baute den Vorsprung auf 16 Minuten aus! Mitterbauer war der letzte Abschnitt vorbehalten. Er ließ nichts anbrennen und marschierte fast im Laufschritt über die letzten Gipfel.

Im Ziel warteten derweil Kellhammer und Stieglbauer. Sie mussten mit anhören, so berichtet Letztgenannter, dass die Rede eigentlich nur vom Red Bull-Team war. Bis OK-Chef Roland Kurz Stieglbauer fragte, wie es denn für die Bayerwaldler laufe auf der Strecke. „16 Minuten Vorsprung“, sagte der Waldkirchner nur, und von da an folgte ein Interview dem andern, mit der zentralen Frage nach der Herkunft des auftrumpfenden Trios. „Ich musste etwas bremsen“, sagt Stieglbauer, „weil bei 1000 Höhenmetern doch noch so viel passieren kann.“ Doch es lief alles perfekt und nach 3:00:52 Stunden Gesamtzeit fuhr Mitterbauer ins Ziel und das Sport-Jakob-Team hatte tatsächlich die Red-Bull-Mannschaft um über 16 Minuten distanziert!
Mit den Sportlern freuten sich als Betreuer vor Ort Franz und Ingrid Stieglbauer, die Förderer Lars Herold (Gesundheitspark Neureichenau) und der Namensgeber des Teams. Nach dem winterlichen Einsatz geht’s für die Walder bald auf ein anderes Sportgerät – zu einem Radtrainingslager Mitte Februar auf Mallorca.

− red/M.S.