Grafenhütt
Spenden zum 60. Geburtstag helfen Kindern in Eswatini

19.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:41 Uhr
Petra Uhrmann

Vorher-Nachher-Vergleich: Im Vordergrund die traditionelle Hütte einer Kinderfamilie. Im Hintergrund das neue Zuhause, finanziert durch Spendengelder von Hunde-helfen-Kindern e.V. −Foto: privat

Mit zahlreichen Freunden und Wegbegleitern konnte 3. Bürgermeister und Schreinermeister Wolfgang Kunz jüngst seinen 60. Geburtstag begehen. Bereits in der Einladung bat er darum, statt Geschenken eine caritative Organisation zu unterstützen. Wie erfolgreich dieser Bitte nachgekommen wurde, konnte nun bei der offiziellen Spendenübergabe unter Beweis gestellt werden: 2630 Euro kamen für „Hunde-helfen-Kindern e.V“. zusammen.

Durch Zufall war Kunz im Herbst in seiner Funktion als Bürgermeistervertreter auf den von Erwin Scheibenzuber und seiner Familie aus Schönbrunnerhäuser bei Hohenau gegründeten Verein „Hunde helfen Kindern e.V.“ aufmerksam geworden. Anders als der Vereinsname vermuten lässt, tritt der Verein nicht für tiergestützte Therapien oder ähnliches ein. Zu dem Namen kam er so: „Vor einigen Jahren fiel mir auf, dass Kinder von ihrem Taschengeld oft gerne armen Tieren helfen. Im selben Moment dachte ich mir, dass Hunde wohl dasselbe für Kinder machen würden, könnten sie nur selbst über „ihr“ Geld verfügen.“

Zwar unterstützt der Verein vereinzelt auch krebskranke oder anderweitig notleidende Kinder in der Region, das Hauptaugenmerk des Vereins liegt allerdings viel weiter südlich: in Eswatini, früher Swasiland. Dort herrscht die weltweit höchste HIV-Rate, die zu jährlich Zehntausenden Aids-Toten führt. Die meisten davon sind junge Erwachsene mit Kindern.

Auf eine Einwohnerzahl von etwa einer Million gibt es in Eswatini daher gut 100 000 Kinder, welche einen oder gar beide Elternteile verloren haben. Traditionell werden die Kinder dann von Großeltern oder anderen Verwandten aufgenommen und versorgt. Teilweise müssten sich Großeltern so im hohen Alter um bis zu 20 Enkelkinder kümmern, auch gibt es zahlreiche Kinderfamilien, welche gar kein Zuhause mehr haben.

Hier setzt die Hilfe des Vereins an: Mit den eingenommenen Spenden werden einfache Zweiraumhäuschen gebaut, um den Kindern ein Zuhause in ihrem gewohnten Umfeld zu garantieren. Der Bau kostet zwischen 3000 und 3500 Euro. Realisiert werden sie mit Handwerkern vor Ort, um die Wertschöpfung im Land zu halten.

Mittlerweile konnten so 32 Häuser gebaut werden. Die Unterstützung für den Verein wächst, da man dabei die Möglichkeit hat, seiner Spende in Form eines Häuschens ein „Gesicht“ zu geben. So wird auch Wolfgang Kunz auswählen dürfen, welche der vorgeschlagenen Familien von seiner Spende, die fast ein Zweiraumhäuschen ermöglicht, profitieren wird.

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