Großbaustelle an der B 12 bei Röhrnbach
Raiffeisenbank investiert acht Millionen in Bau- und Agrarzentrum

03.05.2024 | Stand 03.05.2024, 19:00 Uhr

Den symbolischen ersten Spatenstich für den Bau der Nahversorgungseinrichtung führten Vertreter der Raiffeisenbank Goldener Steig-Dreisessel, der Raiffeisen Ware Bayerischer Wald GmbH, der am Bau beteiligten Firmen und stv. Landrätin Helga Weinberger aus. − Foto: Seidl

Die Raiffeisenbank Goldener Steig-Dreisessel hat das größte Projekt ihrer Firmengeschichte mit dem symbolischen ersten Spatenstich begonnen: die Errichtung des Bau- und Agrarzentrums Außernbrünst an der B12.

Die Investitionssumme beträgt nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Helmut Scheibenzuber geschätzte acht Millionen Euro. Betreiben wird den Markt die Raiffeisen Ware Bayerischer Wald GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Genossenschaftsbank.

„Das Agrargeschäft wird nicht einfacher – deshalb ist eine enge Zusammenarbeit mit Partnern sinnvoll“, sagte Scheibenzuber bei der Begrüßung der geladenen Gäste. Unter ihnen war Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank im Landkreis Passau-Nord, deren Handelstochter unter anderem einen Markt im nahen Hutthurm betreibt. Laut Scheibenzuber ist eine Fusion der beiden Waren-GmbHs geplant.

Das neue Zentrum mit den Sparten Baustoffe, Agrar, Baumarkt und Energie an der B12 ersetzt indes die alte Niederlassung in der Röhrnbacher Ortsmitte. Der Standort genügt nicht mehr den Anforderungen – zu wenig Lagerkapazitäten und Platz zum Rangieren für Lkw. „Wir wollen nun ein modernes, regionales Nahversorgungszentrum schaffen und das ist der geeignete Standort, um es profitabel zu führen und die Marktrelevanz zu verbessern“, so Scheibenzuber.

Auf 16 Millionen Euro beziffert der Vorstandsvorsitzende den Jahresumsatz der Raiffeisen Ware Bayerischer Wald, die 36 Mitarbeiter an sechs Standorten im Landkreis FRG beschäftigt.

Zum Zeitplan: Im Spätsommer bzw. Herbst 2025 soll das neue Zentrum eröffnet werden. Der Vorstandsvorsitzende dankte in diesem Zusammenhang den Genehmigungsbehörden für das „schnelle und unbürokratische“ Durchführen des Verfahrens. Bedenken der Anwohner habe der Bauherr sehr ernst genommen, so sei eine Bürgerinformationsversammlung abgehalten worden, um das Projekt vorzustellen und zu diskutieren. Dabei gab Scheibenzuber das Versprechen ab, dass die Mitarbeiter und die Lkw nicht die Dorfdurchfahrt befahren werden, um zum Betriebsgelände zu kommen.

Zehn Arbeitsplätze entstehen den Angaben zufolge übrigens auf dem Areal mit einer Fläche von 14500 Quadratmetern – sechs mehr als am alten Standort in Röhrnbach, der eine Fläche von 2800 Quadratmeter aufweist. Dort ist nun Wohnbebauung geplant – sehr zur Freude von Bürgermeister Leo Meier: „Das wird die Wohnungsnot im Markt lindern“. Bedarf gebe es etwa an seniorengerechten Angeboten.

Den Neubau in Außernbrünst bezeichnete Meier als „notwendiges Nahversorgungszentrum für die Region“ bis ins Passauer Land hinein. „Der Markt Röhrnbach steht voll dahinter.“

Franz Brunner, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bank, bezeichnet „das größte Invest in der Unternehmensgeschichte“ auch als Angebot für die rund 12000 Mitglieder der Genossenschaft.

Von einem „Grund zum Feiern“ sprach stv. Landrätin Helga Weinberger. „Ich bin sehr angetan von dem, was hier entstehen soll.“ Besonders die Sparte Energie sei „ganz wichtig“. Hier entstehe eine Anlaufstelle für den ganzen Landkreis. Für den Markt Röhrnbach bringe die Ansiedlung ein Plus an Arbeitsplätzen und „wohl auch an Gewerbesteuer“.

Die Architekten Alexander Sonnleitner und Dominik Stockbauer vom Waldkirchner Büro SSP Planung stellten die Eckdaten des Baus vor. Eine große Herausforderung stelle die Hanglage dar. Zehn Meter hätten für den Bauplatz aufgeschüttet werden müssen, 35000 Kubikmeter Erde wurden dafür benötigt. Rund 11500 Quadratmeter werden bebaut bzw. versiegelt. Das Gebäude entsteht auf einer Fläche von rund 4200 Quadratmetern, die Geschossfläche beträgt rund 4850 Quadratmeter.