Freyung-Grafenau
Milder Winter lässt Lasten schmelzen

Winterdienst-Halbzeit: Viel weniger Einsätze auf FRG-Straßen sorgen für vielerlei Einsparungen

17.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:18 Uhr

Nach wie vor ziemlich hoch sind die Berge an Streugut in regionalen Hallen, die für den Winterdienst 2022/23 eingelagert wurden. Umso niedriger wurden zuletzt die Belastungen für die Bauhofmitarbeiter, die im bis dato milden Winter weniger als üblich ausrücken müssen.

Von Christian Karl

Der milde Winter macht’s bis dato möglich, dass Überstunden nicht auf- und Kosten eher abgebaut werden. Die Berge an Streugut, die in regionalen Hallen lagern, werden in diesen Wochen nicht so abgetragen, wie dies üblicherweise in FRG-Regionen der Fall ist. Die zuletzt fast vorfrühlingshaften Temperaturen haben nicht nur die privaten Haushalte beim Heizkosten sparen unterstützt, sondern auch so manchen Winterdienst-Verantwortlichen und hiesige Bürgermeister, die sich über kostenfreundlichen Verbrauch ebenso freuen wie über ausbleibende Extraschichten und Überstunden von Mitarbeitern in Bauhöfen und Straßenmeistereien.

Die PNP hat beim Staatlichen Bauamt, das sich um die Bundes- und Staatsstraßen kümmert, ebenso um eine Halbzeitbilanz nachgefragt wie im Landratsamt, das sich dem Winterdienst auf Kreisstraßen annimmt. Eines vorweg: Eventuell übrigbleibendes Streusalz, das für den Winter 2022/23 eingekauft wurde, wird nicht schlecht und könnte auch im kommenden Winter 23/24 genutzt werden.

Wie viel Winterdienst-Ware (Streugut, Salz etc.) wurde heuer eingekauft und bis dato verbraucht?
Dr. Frederik Weinert (stv. Pressesprecher Landratsamt): Es wurden für die Winterdienstsaison 2022/2023 insgesamt 3400 Tonnen Streusalz eingekauft. Mit Restbeständen der Winterdienstsaison 2021/2022 hat der Landkreis derzeit circa 4500 Tonnen Streusalz eingelagert. Verbraucht wurden bis dato circa 1400 Tonnen.
Sabine Süß (Pressesprecherin Staatliches Bauamt Passau): Für die drei Salzhallen im Zuständigkeitsbereich der Straßenmeisterei Freyung wurden 5800 Tonnen Streusalz eingekauft. Der Verbrauch beläuft sich bisher auf circa 1300 Tonnen.

Wie viel Streugut/Salz wurde im Vorjahr-Winter bis Anfang, Mitte Januar verbraucht?
Weinert: Im Winter 2021/2022 wurden bis zum gleichen Zeitpunkt circa 2100 Tonnen Streusalz verbraucht, also ca. 700 Tonnen mehr.

Süß: Im Winter 2021/2022 lag der Verbrauch im gleichen Zeitraum bei 2450 Tonnen – also rund 1150 Tonnen mehr.

Wie viele Dienstzeiten wurden bis dato in Sachen Winterdienst-Einsätze notiert? Wie hoch waren diese vergleichsweise im Vorjahr?
Weinert:Es wurden bis dato 64 Einsätze gefahren. In der letzten Winterdienstperiode wurden im gleichen Zeitraum 95 Einsätze gefahren.

Süß: Bisher wurden rund 1250 Einsatzstunden gefahren. 2021/22 waren es im gleichen Zeitraum 1827 Einsatzstunden.

Geht man im Landratsamt bzw. Staatlichen Bauamt davon aus, dass man sich beim aktuellen Stand heuer im Winter 2022/23 Geld sparen kann?
Weinert: Wenn der Winter weiterhin so mild ausfällt, kann durchaus mit einer Einsparung gerechnet werden.

Süß: Sollte der Winter so mild bleiben wie bisher, könnten die Kosten im Vergleich zu vorigen Jahren geringer ausfallen.

Und in diesem Zusammenhang noch zwei Fragen, die spontan in der Redaktion aufkamen:Wird das Streugut auf Kommission erworben und bei Nichtverbrauch eventuell wieder zurückgegeben? Hat Streugut wie Salz eigentlich so was wie eine Mindesthaltbarkeitszeit?
Weinert: Das Streusalz wird ganz normal eingekauft und bei Nichtgebrauch eingelagert. Und Streusalz hat kein Verfallsdatum und kann unbegrenzt gelagert werden.

Süß: Es gibt keinen Kauf „auf Kommission“, Streusalz wird ganz normal erworben und in den Salzhallen eingelagert. Da Streusalz nicht „schlecht“ wird, bleibt es bei Nichtverbrauch im Lager und kann in der nächsten Winterperiode verwendet werden.